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Wenn Werwolf-Pranken streicheln

Wenn Werwolf-Pranken streicheln

Titel: Wenn Werwolf-Pranken streicheln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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befand sich ein Platz, auf dem normalerweise Fahrzeuge parkten. Jetzt war er leer, bis auf einen Wagen. Es war ein Ford Transit. In ihm würde sich bestimmt auch das Kind befinden.
    Brendas Herz schlug noch schneller. In ihren Handflächen hatte sich Schweiß gesammelt. Das hinter dem Wagen sich ausbreitende Clubhaus sah sie kaum. Ihre Blicke galten einzig und allein dem Auto.
    Auch der zweite Kerl war wieder da. Er tauchte auf, als Brenda anhielt. Wie ein Kavalier öffnete er dem Mädchen die Tür. Er beugte sich vor und streckte Brenda sein Rattengesicht entgegen. Das glänzende Haar roch nach Gel. Bevor Brenda sich versah, griff er an ihr vorbei und löste die Gurtsperre.
    »Steig aus, Süße!«
    Brenda preßte die Lippen zusammen und schüttelte den Kopf. »Erst will ich Gwen sehen.«
    Der Mann lachte nur, packte Brenda an den Schultern und zerrte sie aus dem Fahrzeug. Sie konnte sich nicht halten und fiel zu Boden. Nebenan lachte Chicane, als er sah, daß Skinny einen Fuß auf Brendas Schulter stemmte und sie so am Boden hielt. »Hol den Koffer raus!«
    Chicane gehorchte. Er angelte ihn sich vom Rücksitz, verließ den Wagen und legte den Koffer auf die breite Kühlerhaube.
    »Ich schaue nach.«
    Chicane hatte seine Hände schon an den Schlössern gehabt, als Angelo Lombardi, der Boß, den Ford verließ und auf seine Kumpane zukam. Er trug dunkle Lederkleidung, die bei jeder Bewegung scheuerte und knarrte.
    Brenda konnte nichts tun. Sie lag noch immer auf dem Rücken und spürte den Fuß an der Schulter. Lombardis Schatten streifte sie. Er schaute sie an und nickte.
    »Das hast du gut gemacht!«
    »Wo ist Gwen?«
    Angelo hob die Schultern. »Du wirst sie noch früh genug sehen. Erst das Geld. Laß sie los, Skinny!«
    Moreno nahm den Fuß zurück, damit Brenda Rattigan aufstehen konnte. Sie quälte sich hoch, die Schulter schmerzte, und sie rieb mit der Handfläche darüber.
    Skinny Moreno hatte eine Waffe gezogen. Die Mündung zielte auf Brenda Rattigan.
    Lombardi und Chicane standen neben dem Koffer. Angelo drängte den Araber noch zur Seite. Er wollte freie Bahn haben und es genießen, den Koffer zu öffnen.
    Die beiden Schlösser schnappten auf. Einen Moment später konnte er auch den Deckel anheben.
    Chicane leuchtete den Inhalt an. Sie alle hörten, wie Angelo Lombardi einen Pfiff ausstieß.
    Vor ihm lagen sorgfältig gebündelt, drei Millionen Pfund!
    ***
    »Und kein Zeitungspapier«, hauchte Skinny, wobei ein breites Grinsen über sein Gesicht huschte. »Der Hund hat tatsächlich Wort gehalten. Ein irres Gefühl.«
    »Hattest du mit etwas anderem gerechnet?«
    »Ich traue niemandem. Besonders nicht so einem Scheißer wie Cole Harper.«
    »Aber jetzt haben wir das Geld!« resümierte Lombardi und schloß den Koffer.
    Brenda Rattigan wollte etwas sagen, aber Skinny schaute sie mit einem Blick an, der sie schaudern ließ. Zugleich leuchtete ihr Chicane mit seiner Lampe ins Gesicht, so daß sie gezwungen war, die Augen zu schließen, falls sie nicht geblendet werden wollte.
    »Gebt auf sie acht!« sagte Lombardi, nahm den Koffer und lief zum zweiten Wagen.
    Moreno und Chicane rahmten Brenda ein. »Was glaubst du, Süße, was jetzt mit dir passiert?« fragte der Araber im Flüsterton.
    »Ich… ich will das Kind!«
    Die beiden begannen zu lachen. »Schätzchen, mach deine Augen zu. Was du dann siehst, das bekommst du. Gar nichts. Oder glaubst du im Ernst, daß wir Zeugen zurücklassen?«
    »Und Gwen?«
    »Die hat uns auch gesehen.«
    Brenda ballte die Hände zu Fäusten. »Nein!« keuchte sie. »Das könnt ihr nicht machen. Sie ist ein Kind. Gwen ist erst neun Jahre alt.«
    »Aber sehr aufgeweckt«, erklärte Skinny. »Die würde uns wiedererkennen.«
    »Und so etwas können wir uns nicht leisten«, fügte Chicane hinzu. »Wir wollen schließlich die drei Millionen ausgeben und uns ein gutes Leben machen. Trotz allem lockt mich immer noch Rio. Dort sind die Weiber auch weiterhin scharf.«
    »Sie ist auch nicht schlecht«, bemerkte Skinny. Er fügte ein dreckiges Lachen hinzu.
    »Das stimmt. Vielleicht könnten wir uns noch eine schöne Stunde machen, bevor…«
    Brenda wollte weg. Sie drehte pötzlich durch, obwohl die Mündung auf sie zeigte. Herum kam sie, auch noch zwei Schritte weiter, aber sie prallte dann gegen zwei stählerne Arme, ihr Handgelenk wurde umschlossen, und mit einem einzigen Griff hebelte Lombardi das Mädchen herum. Er nahm es in den Polizeigriff. Für Brenda gab es kein Entrinnen.

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