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Wenn Werwolf-Pranken streicheln

Wenn Werwolf-Pranken streicheln

Titel: Wenn Werwolf-Pranken streicheln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erreichen. Im Prinzip hatten wir das gleiche. Wir wollten Gwen Harper freikriegen. Die Themse rückte näher. Aber auch das große Grüngelände der Polo Grounds, das mit seiner Südseite an das Flußufer stieß. Es gab mehrere Stichstraßen, die als Zufahrten zu dem Gelände dienten. In eine der Zufahrten bog Brenda Rattigan ein.
    Jetzt wußte ich, wo ihr Ziel lag.
    Ich ließ mich noch weiter zurückfallen und löschte das Scheinwerferlicht. Im Dunkeln rollte ich weiter.
    Vor mir und schon verschwommen sah ich die Rückleuchten des Wagens. Wie zwei Fixpunkte, die über dem Boden in der Dunkelheit schwebten und sich langsam voranbewegten.
    Plötzlich stoppte Brenda. Den Grund für dieses Verhalten erkannte ich nicht, die Dunkelheit verdeckte alles. Sie hielt nicht sehr lange an, blinkte rechts und bog ab.
    Ich rollte wieder an.
    Sehr langsam und vorsichtig. Die beiden Werwölfe rührten sich nicht. Sie schauten starr geradeaus. Allmählich erreichten wir einen kritischen Punkt. Zu weit durfte ich nicht mehr fahren, die Gefahr einer Entdekkung war zu groß. Deshalb hielt ich an. Meine Gäste warteten auf meine Reaktion. »Nun, Freunde«, sagte ich.
    »Es ist vorbei mit der Spazierfahrt.« Ich löste den Gurt und öffnete den Wagenschlag, was sie auch hinnahmen, ohne zu reagieren. Ich stieg aus.
    Ein wenig komisch war mir schon zumute. Über meinen Rücken kroch ein Schauer. Ich hoffte, daß die Bestien sich auch weiterhin so normal verhalten würden.
    Sie ließen mich gehen.
    So ganz traute ich der Sache nicht. Nach einigen Schritten drehte ich mich um und schaute zurück.
    Sie hockten noch immer im Wagen. Schwach hoben sich ihre Gestalten hinter den dunklen Scheiben ab.
    Ich wunderte mich darüber, daß die Kidnapper so leichtsinnig waren. Sie schienen keine Posten aufgebaut zu haben und verließen sich darauf, daß Brenda tatsächlich nicht verfolgt wurde.
    Das Gelände lag zwar bretteben vor mir. Durch die Bäume allerdings bekam ich eine gute Deckung.
    Ich konnte mich zudem ausgezeichnet orientieren, denn Brenda Rattigan hatte wieder gestoppt, die Scheinwerfer allerdings leuchten lassen, so daß schräg vor mir, vielleicht zweihundert Yards entfernt, eine helle Insel die Finsternis aufriß. Durch den Teppich aus Licht bewegten sich hin und wieder Gestalten.
    Drei Männer zählte ich.
    Die Entführer waren also zu dritt. Sie standen bei Brenda, und zwar direkt vor der Kühlerhaube, auf der irgend etwas liegen mußte. Ich rechnete damit, daß es der Koffer mit dem Geld war. Es war günstig, daß sie sich nicht für ihre Umgebung interessierten. So hatte ich Zeit und Gelegenheit, mich ihnen ungesehen zu nähern. Meine Füße verschwanden im kurzgeschorenen, weichen Rasen. Er roch irgendwie frühlingsfrisch. Im Hintergrund erkannte ich einen kantigen Schatten. Er schien in der Finsternis zu stehen. Es war eines der Clubhäuser, die man auch auf den Polo Grounds fand. Immer mehr Details schälten sich aus dem Dunkel. Ich entdeckte einen zweiten Wagen, größer als Brendas. Aber kein Truck, ehe ein Transit. Natürlich dachte ich auch an die beiden Werwölfe. Wie würden sie sich verhalten? Bestimmt nicht still im Wagen sitzenbleiben. Mir würde es niemals gelingen, sie unter Kontrolle zu halten. Brenda hatte das Geld übergeben. Es befand sich in einem Koffer, den einer der Männer nahm und in den Transit schaffte. Ein anderer schaltete eine Taschenlampe ein und ging mit Brenda zu dem zweiten Wagen.
    Ich lief schneller und duckte mich tief. Unter Umständen kam es jetzt zur Übergabe des Kindes oder auch nicht. Ich wollte auf keinen Fall gesehen werden und alles kaputtmachen, deshalb blieb ich stehen, um sofort in die Hocke zu gehen.
    So verschmolz ich mit der Finsternis. Was die beiden am Wagen taten, war leicht zu erkennen. Sie standen an der Seite, Brenda etwas vorgebeugt. Sie schaute durch die Scheibe, und neben ihr stand einer der Gangster, der allerdings keinerlei Anstalten traf, dem Kindermädchen die kleine Gwen zu übergeben.
    Das sah böse aus…
    Auch für mich.
    Einer der Kerle mußte Augen wie eine Katze haben. Zudem konnte er sich lautlos bewegen, denn ich hatte ihn nicht gehört. Erst im letzten Augenblick sah ich ihn von der rechten Seite her auf mich zufliegen…
    ***
    Auch die beiden Werwölfe warteten ab, bis ihr Fahrer nicht mehr zu sehen war.
    Dann erst öffneten sie die Türen und drückten sie auch wieder zu. Das Innenlicht des Rovers wäre zu sehr aufgefallen.
    Ohne Geräusche tauchten sie ein in

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