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Wenn Werwolf-Pranken streicheln

Wenn Werwolf-Pranken streicheln

Titel: Wenn Werwolf-Pranken streicheln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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brünierte Schimmern des Beretta-Metalls und wurde zu einem Denkmal.
    »Und jetzt das Messer weg!« keuchte ich.
    Er schüttelte den Kopf. »Wer bist du? Ein Bulle?«
    »Sicher.«
    »Das habe ich mir gedacht. Diese kleine Nutte. Reingelegt hat sie uns.«
    Im Dunkeln sah ich sein verzerrtes Grinsen. Dann öffnete er die rechte Faust. Die Waffe rutschte ab und landete im Gras. »Bist du nun zufrieden?«
    »Nicht ganz.«
    »Was willst du noch?«
    »Wissen, wie es weitergeht. Wo ist das entführte Mädchen?«
    »Die Kleine liegt im Wagen.«
    »Tot?«
    Wieder grinste er breit. »Nein, wo denkst du hin? Wir…«
    Plötzlich gellten Schreie auf. Schüsse peitschten ebenfalls. Der arabisch aussehende Typ verstummte. Er drehte den Kopf, weil er etwas sehen wollte. Auch mich hatten die Geräusche ein wenig aus der Fassung gebracht. Ich schaute zu den parkenden Wagen hin und sah die Schatten herhuschen.
    Werwölfe?
    Das mußten sie einfach sein. Niemand sonst konnte sich so elegant und kraftvoll bewegen.
    Auch Chicane hatte die Bestien gesehen. Er kam damit nicht zurecht, stand auf der Stelle, schüttelte den Kopf und machte einen hilflosen Eindruck. Das Heulen klang durch die Nacht. In diesen Ton mischte sich ein gellender Schrei.
    Vielleicht trug er dazu bei, daß der Araber durchdrehte. Er wollte flüchten. In seiner Panik lief er auf mich zu. Der kam wie ein Gechoß. Ich schleuderte mich ihm entgegen. Wir prallten zusammen, schrien beide, flogen zurück, ich hämmerte noch mit der Waffe zu, traf ihn auch und sah ihn taumeln.
    Er holte würgend Luft, schüttelte den Kopf. Aus einer Platzwunde sickerte ein Blutfaden. Aufgeben wollte er nicht. Er mußte mich einfach niederwalzen.
    Seine Bewegungen wirkten jetzt langsamer. Er hielt den Mund offen. Der Atem drang zischend über seine Lippen, der Blick hatte etwas Stieres bekommen.
    Ich nutzte die Chance. Bevor er mir noch weitere Schwierigkeiten bereiten konnte, schlug ich ihn nieder. Bewußtlos sackte er vor meinen Füßen zu Boden.
    Mein Job war noch nicht beendet. Die Schüsse, die Schreie und das Heulen der Wölfe hatten mir bewiesen, daß bei den abgestellten Fahrzeugen ein Drama abgelaufen war. Bestimmt waren die Werwölfe ihrem mörderischen Trieb nachgekommen und hatten aufgeräumt. Mir kam die Distanz verdammt lang vor. Der Wind trug Türenschlagen an meine Ohren. Dann brüllte ein Motor auf, als wollte er gegen die Handlung protestieren.
    Im nächsten Augenblick fuhr der Wagen an, und ich hatte wieder das Nachsehen…
    ***
    Auch Lombardi hatte es gesehen. Er wußte keine Erklärung für das Erscheinen der Bestie, aber er war ein Mensch, der die tödliche Gefahr sofort erkannt hatte.
    »Schieß doch!« brüllte er Skinny zu.
    Der Rattengesichtige wollte auch abdrücken. Er hatte nie Skrupel besessen, besonders dann nicht, wenn es sich bei seinem Gegner um einen Menschen gehandelt hatte.
    Hier war es etwas anderes.
    Vor ihm stand eine Bestie. Ein Wesen, das es eigentlich nicht geben durfte. Größer als er, mit kalten, grausamen Raubtieraugen, ein zottiges Etwas.
    Und die Bestie war schneller. Sie hatte die Starre des Mannes ausgenutzt. Skinny sah die Pranke, dann spürte er sie. Er brüllte, als ihn der ILieb zu Boden fegte und er sich vorkam wie ein Blatt, das vom Wind erfaßt worden war. Das Rattengesicht rollte durch das Gras, ließ eine dunkle Spur zurück, denn seine linke Schulter war aufgerissen. Er lag auf dem Rücken, dachte jetzt wieder an seine Waffe, die er festhielt wie einen Rettungsanker, und erkannte den gewaltigen Schatten über sich.
    Dann schoß er.
    Die Kugel konnte einfach nicht fehlen. Der Werwolf sprang genau in das Geschoß hinein.
    Jetzt mußte er fallen, doch sein Sprung wurde nicht einmal gebremst. Er fiel auf Skinny, und der Killer und Kidnapper wurde unter dem schweren Körper begraben.
    Es war alles sehr schnell gegangen. Selbst Lombardi, ein eiskalter Typ, zeigte sich geschockt.
    Und natürlich auch Brenda Rattigan. Sie hatte furchtbare Sekunden hinter sich. Zuerst die Angst vor der Kugel, dann die Furcht, als der Werwolf auftauchte.
    Auf sie achtete niemand mehr. Ohne daß es ihr bewußt wurde, zog sie sich mit zitternden Knien zurück, und Lombardi tat auch nichts, um sie aufzuhalten.
    Trotz der gespannten Lage begann er nachzudenken. Lombardi befand sich eigentlich auf der Verliererstraße. Nur besaß er den Vorteil, noch nicht angegriffen worden zu sein, und er besaß das Geld, was schließlich auch viel wert war. Drei Millionen Pfund

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