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Wenn Werwolf-Pranken streicheln

Wenn Werwolf-Pranken streicheln

Titel: Wenn Werwolf-Pranken streicheln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie an mir vorbei. »Hier irgendwo.«
    »Warten Sie.«
    »Wo wollen Sie denn hin?«
    »Nur nach dem Killer suchen.«
    Brenda wollte mich nicht allein gehen lassen. Sie folgte mir auf dem Fuß. Ich hatte meine kleine Lampe hervorgeholt und suchte in ihrem Licht den Boden ab.
    »Wollen wir denn nicht den Wagen verfolgen? Da ist einer mit dem Kind entkommen.«
    »Sein Vorsprung ist zu groß.«
    »Und… und eine Fahndung?«
    Ich lächelte sie an. »Keine Sorge, Mädchen. Dieser Mann hat noch etwas vor. Er wird sich wieder melden.«
    »Er wird das Kind töten!« schrie sie.
    »Das glaube ich nicht. Gwen ist sein größter Trumpf. Er wird versuchen, von den Eltern noch mehr Geld zu erpressen.«
    »Sie sagen das so sicher.«
    Ich enthielt mich einer Antwort, weil ich hoffte, daß dies so eintreten würde. Eine Fahndung würde ich einleiten, allerdings eine stille. Männer wie dieser Kidnapper waren mißtrauischer als eine junge Katze. Wenn ihm irgend etwas nicht paßte, würde er durchdrehen. Dann schrie Brenda auf. Ich war weitergegangen und hatte meinen Arm im Halbkreis bewegt. Dabei war der Lichtkegel auf den Gangster gefallen, der Brenda hatte töten wollen.
    Nun lebte er nicht mehr.
    Der Werwolf hatte sich furchtbar gerächt. Es war sein Schützling gewesen, der entführt worden war, und der Mann mit dem Rattengesicht, einer der Kidnapper, hatte die Konsequenzen tragen müssen. Ich leuchtete schnell zur Seite, Brenda sollte nicht länger hinschauen können. Sie machte auf mich sowieso einen furchtsamen Eindruck. Das Erlebte steckte ihr hart in den Knochen.
    »Wo… wo kann der Wolf sein?« hauchte sie.
    »Es waren zwei!« gab ich zu bedenken.
    »Und wie sind sie hergekommen, Mr. Sinclair? Wie erfuhren sie, daß hier etwas passieren würde?«
    Ich erzählte dem Mädchen, daß ich die beiden Bestien herbeigeschleppt hatte.
    Sie wollte mir nicht recht glauben, schüttelte einige Male den Kopf und dachte nach. »Wir reden die ganze Zeit über von zwei Werwölfen, nicht wahr?«
    »Sicher.«
    Brenda strich durch ihre schwarze Mähne. »Das ist alles verständlich und klar. Mir ist da nur eben etwas eingefallen, Mr. Sinclair. Ich… ich habe doch etwas gesehen. Es ist mir nur nicht eingefallen, und ich glaube, daß es wichtig ist.«
    »Was denn?«
    Sie schnippte mit den Fingern. »Jetzt habe ich es wieder. Ich glaube, einer ist auf das Dach gesprungen.«
    »Ein Werwolf auf ein Dach?«
    »Ja, so war es. Auf ein Wagendach. Als der Chef nämlich floh, da habe ich es gesehen. Zwar nicht so deutlich, weil es ja dunkel war, aber es stimmt schon.«
    Ich wiegte den Kopf. »Dann wird der Kerl möglicherweise nicht weit kommen. Wissen Sie überhaupt, wer er ist? Sind Namen gefallen?«
    »Der Chef hieß Angelo. So ist er genannt worden.«
    »Da haben wir schon einen Punkt.«
    »Werden wir hinter ihnen herfahren, Mr. Sinclair?«
    Ich legte ihr einen Arm um den Nacken. »Ja«, erwiderte ich. »Ja, wir werden es versuchen. Vielleicht finden wir die Trümmer des Fahrzeugs, den Fahrer und auch Gwen.«
    »Sie rechnen also nicht damit, daß er überlebt?«
    »Nein, Brenda, Werwölfc sind in der Regel stärker.«
    Sie schüttelte den Kopf, als könnte sie es nicht glauben. »Sagen Sie mal, Mr. Sinclair, wie entstehen Werwölfe eigentlich? Wie ist so etwas Schauriges möglich?«
    »Da müssen Sie mich etwas Leichteres fragen. Sie waren da, bevor es die Menschen gab. Das jedenfalls behaupten sie stets. Ich sehe keinen Grund, ihnen nicht zu glauben. Um dem Geheimnis des Werwolfseins auf die Spur zu kommen, müssen Sie tief in die Vergangenheit hineinfahren, was mir noch nicht gelungen ist.«
    »Dann gab es so etwas wie einen Urwolf?«
    »Davon gehe ich auch aus. Ich möchte sogar behaupten, daß ich seinen Namen kenne. Fenris.«
    »Der Götterwolf aus der Sage?«
    »Ja.«
    Sie nickte. »So ähnlich habe ich mir das fast gedacht. Und können sich nicht auch Vampire in einen Wolf verwandeln?«
    »So steht es in den uralten Geschichten und Legenden.«
    »Dann könnten die Werwölfe möglicherweise von den Vampiren oder die Vampire von den Werwölfen abstammen.«
    Ich lächelte. »Vielleicht.« Dann wies ich zum Wagen. »Wir sollten hier nicht lange über Werwölfe diskutieren. Dieser Angelo ist jetzt wichtiger, meine ich.«
    Wir kamen noch nicht dazu, die Verfolgung aufzunehmen, weil plötzlich ein furchtbarer Schrei die Stille der Nacht zerschnitt. Beide hörten wir, daß er von einem Menschen ausgestoßen worden war. Ich wußte auch, wer die

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