Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wenn Werwolf-Pranken streicheln

Wenn Werwolf-Pranken streicheln

Titel: Wenn Werwolf-Pranken streicheln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
auf der Couch und sagte nichts. Um einen Schrei zu unterdrücken, hatte sie ihre Hände gegen die Lippen gepreßt.
    »Was wollen Sie?«
    »Ganz einfach. Ich möchte für meinen erlittenen Schrecken eine Schmerzpauschale.«
    Cole Harper stand jetzt gebückt, als würde ein schwerer Druck auf seinem Rücken lasten. »Wieviel?« keuchte er.
    »Ich bin allein und will nicht unbescheiden sein. Eine Million Pfund reicht mir.«
    »Waaaas?«
    »Ist das zu wenig?« höhnte Lombardi. »Hören Sie, Mann, hören Sie! Das kann ich nicht machen…«
    »Sie sind reich, Harper, verdammt reich sogar.« Lombardi räusperte sich. »Ich will das Geld noch vor Sonnenaufgang. Haben Sie mich verstanden, Mister? Eine Million Pfund. Ich rufe noch einmal an. Besorgen Sie die Scheine schon.«
    Es war der letzte Satz, den er sagte. Wir alle hörten das Knacken, als aufgelegt wurde. Nur Harper nicht. Er redete weiter, bis ich ihm den Hörer aus der Hand nahm und auflegte.
    »Es hat keinen Sinn, Mr. Harper.«
    Er wankte zurück. Sein rechtes Gelenk war geschwollen. Nur mit der Linken stützte ersieh auf der Lehne ab, bevor er sich in den Sessel fallen ließ.
    »Ich schaffe es nicht!« ächzte er, ließ den Kopf sinken und schüttelte ihn.
    »Verdammt, ich schaffe es nicht.«
    »Was schaffen Sie nicht?«
    Er hob den Kopf und starrte mir ins Gesicht. Auf seiner Stirn lag der Schweiß. Die kleinen Perlen rannen über die Wangen oder spritzten mir entgegen. »Das Geld!« keuchte er. »Verdammt, ich kann es nicht auftreiben. Nicht eine Million Pfund!«
    »Haben Sie es nicht?«
    Er wischte Speichel von seinen Lippen. »Das ist eine gute Frage. Klar, ich habe sie. Aber ich kann sie nicht in dieser verdammten Nacht auftreiben.«
    Wenn er bisher gelogen hatte, nun hatte er die Wahrheit gesprochen. Auch für einen Mann mit seinen Beziehungen würde es unmöglich sein, das Geld in dieser Nacht aufzutreiben.
    »Was soll ich tun?« Gequält stieß er die Frage aus. »Sagen Sie es mir!«
    Auch ich setzte mich. Nur Brenda stand noch, lehnte aber mit dem Rücken an einer Schranktür. In ihren Augen las ich die Angst um Gwen.
    »Ich sehe nur eine Chance«, erklärte ich.
    »Welche?«
    »Sie müssen versuchen, diesen Mann bei seinem nächsten Anruf auf morgen zu vertrösten.«
    Cole Harper saß für einen Moment bewegungslos. »Ich soll das tun?« flüsterte er.
    »Wer sonst?«
    »Aber er wird sich darauf nicht einlassen.«
    »Das bleibt abzuwarten.«
    »Nein, nein, eine Niederlage reicht ihm. Ich weiß das. Ich weiß das ganz genau, verdammt.«
    Plötzlich meldete sich jemand, mit dem wir nicht gerechnet hatten. Es war Liz. Der Schock hatte sie wohl wieder etwas nüchterner gemacht.
    »Möglicherweise gibt es noch eine Chance«, sagte sie mit leiser, zitternder Stimme.
    Cole schaute seine Frau scharf an. »Was mischt du dich da ein? Du hättest dich mehr um Gwen kümmern sollen, als deinen verdammten Hobbies nachzugehen.«
    »Ja, das stimmt, du hast recht, aber…«
    »Lassen Sie Ihre Frau ausreden«, sagte ich.
    »Danke, Mr. Sinclair«, flüsterte Liz. »Ich habe mir folgendes gedacht.«
    Sie suchte in den nächsten Sekunden nach den richtigen Formulierungen. »Zwar kann ich die geforderte Summe nicht aus dem Tresor holen, aber ich habe Schmuck im Haus, der ebenso viel wert ist. Vielleicht können wir ihm die Brillanten anbieten, die Ringe und Armreifen…«
    »Der will doch Geld!« schrie Harper.
    »Ja, das stimmt!« sagte auch ich. »Aber — wenn Sie ihm den Schmuck anbieten, auch wenn er ablehnt, wird er möglicherweise Ihren guten Willen erkennen und die Frist verlängern, falls er den Schmuck nicht auch annimmt.«
    Nach diesen Erklärungen war es zunächst einmal still. Jeder dachte darüber nach, auch Cole Harper. Er stierte seine Frau aus rotgeäderten Augen über den Rand seiner Brille hinweg an. »Ist das eine Chance?«
    »Wir sollten es zumindest versuchen«, sagte ich.
    »Und wer soll die Brillanten zu ihm bringen, wenn er darauf eingeht?«
    »Das müssen wir noch sehen.«
    »Brenda geht nicht mehr.«
    »Das würde ich auch nicht, Mr. Harper. Ich habe mich einmal breitschlagen lassen.«
    »Ich hole den Schmuck«, sagte Liz und ging auf die Treppe zu, um in den oberen Etagen zu verschwinden. Wir alle schauten ihr nach. Das war unser Fehler, aber nachher ist man immer schlauer.
    Eine Scheibe zerklirrte. Gleichzeitig flog mit einem Knall die Tür auf. Ich flog herum.
    Genau in dem Augenblick stürmten die beiden Werwölfe schon fauchend in den

Weitere Kostenlose Bücher