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Wenn wir uns wiedersehen: Thriller (German Edition)

Wenn wir uns wiedersehen: Thriller (German Edition)

Titel: Wenn wir uns wiedersehen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Schock, wenn das Ende wirklich kommt.
    Es heißt, Mrs. Colbert ist nach Tashas Tod ein bißchen durchgedreht«, flüsterte sie dann verschwörerisch. »Die Schwester meint, sie habe geschrien, Tasha sei aus dem Koma aufgewacht und habe mit ihr geredet. Das ist natürlich völlig unmöglich. ›Dr. Lasch, ich bin über meinen Schnürsenkel gestolpert und gestürzt‹, soll sie gesagt haben. Und dann: ›Hallo, Mom.‹«
    Fran schnürte es die Kehle zu, so daß sie kaum einen Ton herausbrachte. »War die Schwester zu diesem Zeitpunkt bei Mrs. Colbert im Zimmer?«
    »Tasha hatte eine eigene Wohnung. Mrs. Colbert hat die Schwester ins Wohnzimmer geschickt, weil sie mit ihrer Tochter allein sein wollte. Doch bevor Tasha starb, kam in letzter Minute der Arzt herein. Er beteuert, er habe nichts gehört. Mrs. Colbert habe sich das alles nur eingebildet.«
    »Wer war dieser Arzt?« fragte Fran, obwohl sie die Antwort schon kannte.
    »Dr. Black, der Leiter der Klinik.«
    Vielleicht war Annamaries Verdacht vor sechs Jahren ja begründet gewesen. Und möglicherweise entsprachen Mrs. Colberts Beobachtungen von letzter Nacht der Wahrheit. Wenn das stimmte, hat Dr. Black zuerst Tashas Gesundheit verpfuscht und dann weiter an ihr herumexperimentiert, dachte Fran.
    Hilflos blickte sie zu dem Mann hinüber, der laut Susan Branagan Mrs. Colberts Sohn war. Am liebsten hätte sie ihm gesagt, daß seine Mutter für Dr. Peter Black eine Gefahr darstellte und daß er sie deshalb so schnell wie möglich in eine andere Klinik verlegen lassen sollte.
    »Ach, da ist ja Dr. Black«, meinte Susan Branagan in diesem Moment. »Er geht zu Mr. Colbert. Hoffentlich hat er keine schlechten Nachrichten.«
    Sie sahen, wie Peter Black ein paar leise Worte an den Mann richtete. Dieser stand auf und verließ mit ihm den Raum.
    »Ach, du meine Güte«, seufzte Mrs. Branagan. »Sicher ist etwas passiert.«
    Fran antwortete nicht. Denn Peter Black hatte sie entdeckt, und ihre Blicke trafen sich. Seine Augen hatten einen kalten, zornigen und bedrohlichen Ausdruck – sie wirkten ganz und gar nicht wie die eines Arztes, dem man vertrauen konnte.
    Dich kriege ich noch, schwor sich Fran. Und wenn es das letzte ist, was ich im Leben tue.

72
    I mmer wenn sich eine unangenehme Situation zu einer Krise zuspitzte, verfügte Calvin Whitehall über die beneidenswerte Fähigkeit, Ärger und Wut perfekt auszublenden. Dieses Talent war wieder einmal gefragt, als er nachmittags um halb fünf einen Anruf von Peter Black erhielt. »Noch einmal ganz langsam«, meinte Cal. »Du sagst also, Fran Simmons habe in der Klinik-Cafeteria gesessen und mit einer freiwilligen Helferin geplaudert, als du Mr. Colbert die Nachricht vom Tod seiner Mutter überbrachtest?«
    Die Frage war eigentlich überflüssig.
    »Hast du dir die Helferin danach vorgeknöpft und dich nach dem Inhalt ihres Gesprächs mit Fran Simmons erkundigt?«
    Peter Black saß zu Hause in seiner Bibliothek und genehmigte sich den zweiten Scotch. »Als ich Mrs. Colberts Söhne endlich allein lassen konnte, ohne einen schlechten Eindruck zu erwecken, war Mrs. Branagan bereits gegangen.
Ich habe jede Viertelstunde bei ihr angerufen und sie dann endlich erreicht. Sie war beim Friseur.«
    »Es interessiert mich nicht, wo sie war«, entgegnete Whitehall kühl. »Ich will wissen, was sie der Simmons erzählt hat.«
    »Sie haben sich über Tasha Colbert unterhalten«, antwortete Peter Black niedergeschlagen. »Die Simmons hat gefragt, ob sie etwas über eine junge Patientin wüßte, die vor mehr als sechs Jahren nach einer Verletzung für immer ins Koma gefallen ist. Offenbar hat Mrs. Branagan der Simmons den Namen der Patientin genannt und ihr alles berichtet, was sie über die Sache wußte.«
    »Zweifellos hat sie auch Barbara Colberts Behauptung erwähnt, ihre Tochter habe vor ihrem Tod noch etwas zu ihr gesagt.«
    »Ja, Cal. Was sollen wir jetzt tun?«
    »Ich werde deinen Hals retten. Und du trinkst am besten dein Glas leer. Wir reden später. Bis bald, Peter.«
    Mit einem leisen Klicken wurde der Hörer aufgelegt. Peter Black stürzte den Inhalt seines Glases mit einem Schluck herunter und schenkte nach.
    Calvin Whitehall saß eine Weile reglos da und ging im Geiste die verschiedenen Möglichkeiten durch. Nachdem er einige davon wieder verworfen hatte, traf er schließlich eine Entscheidung, die zwei seiner Probleme mit einem Schlag lösen würde – West Redding und Fran Simmons.
    Er wählte die Nummer in West Redding.

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