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Wenn wir uns wiedersehen: Thriller (German Edition)

Wenn wir uns wiedersehen: Thriller (German Edition)

Titel: Wenn wir uns wiedersehen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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verbracht und sich dort gut erholt. Die Whitehalls wohnten zwar in Greenwich, aber während der Woche übernachtete Jenna häufig in ihrer Wohnung in Manhattan, ganz in der Nähe der Vereinten Nationen.
    Auch Peter Black hatte Molly draußen auf dem Flur entdeckt. Dr. Peter Black war immer so nett zu ihr gewesen, doch nun zeigte er ihr ebenso wie Garys Mutter die kalte Schulter. Er und Gary kannten sich schon seit dem Medizinstudium. Molly fragte sich, ob Peter es wohl schaffen würde, Garys Aufgaben in der Klinik und beim Gesundheitsdienst zu übernehmen. Kurz nach Garys Tod hatte man ihn zum Chefarzt ernannt. Cal Whitehall war Direktoriumsvorsitzender geworden.
    Wie benommen saß Molly im Gerichtssaal. Als der Staatsanwalt einige Zeugen aufrief, nahm sie nur ein verschwommenes Meer von Stimmen und Gesichtern wahr. Dann trat Edna Barry, ihre mollige, sechzigjährige Haushälterin, in den Zeugenstand. »Am Montag morgen kam ich wie immer um acht zur Arbeit«, sagte sie.
    »Auch am Montag, dem 9. April?«
    »Ja.«
    »Wie lange arbeiten Sie schon bei Gary und Molly Lasch?«
    »Seit vier Jahren. Aber ich war schon bei Mollys Mutter angestellt, als Molly noch ein kleines Mädchen war. Sie war so ein liebes Kind.«
    Molly fing Mrs. Barrys anteilnehmenden Blick auf. Sie will mir nicht schaden, dachte sie, aber sie wird aussagen müssen, wie sie mich gefunden hat, und sie weiß, welchen Eindruck das machen wird.
    »Ich war erstaunt, weil im Haus Licht brannte«, erklärte Mrs. Barry. »Da Mollys Reisetasche im Flur stand, wußte ich, daß sie aus Cape Cod zurück war.«
    »Bitte beschreiben Sie uns den Grundriß des Erdgeschosses, Mrs. Barry.«
    »Die Diele ist ziemlich geräumig, eher wie eine Vorhalle. Bei großen Partys werden dort vor dem Essen die Cocktails serviert. Gleich dahinter, gegenüber der Eingangstür, liegt das Wohnzimmer. Wenn man links den Flur weitergeht, befindet sich neben der Hausbar das Eßzimmer. Die Küche und ein zweites Wohnzimmer sind auch in diesem Flügel des Hauses untergebracht. Die Bibliothek und Dr. Laschs Arbeitszimmer sind rechts von der Eingangstür.«
    Ich bin früh nach Hause gekommen, dachte Molly. Es war kaum Verkehr auf der I-95, und deshalb hat die Fahrt nicht so lange gedauert wie erwartet. Ich hatte nur die eine Tasche dabei. Ich trug sie ins Haus und stellte sie ab. Dann schloß ich die Tür, rief Garys Namen und ging direkt in sein Arbeitszimmer, um nachzusehen, wo er steckte.
    »Als ich in die Küche kam«, berichtete Mrs. Barry dem Staatsanwalt, »standen Weingläser und ein Teller mit Crackern und Käse auf der Anrichte.«
    »War das ungewöhnlich?«
    »Ja. Molly räumte immer alles weg, wenn sie Besuch gehabt hatten.«
    »Dr. Lasch auch?« fragte der Staatsanwalt. Edna Barry lächelte nachsichtig. »Sie wissen ja, wie die Männer sind. Mit der Ordnung hatte er es nicht so.« Stirnrunzelnd hielt sie inne. »Aber in diesem Moment ahnte ich, daß etwas nicht stimmte. Ich dachte, Molly wäre hiergewesen und wieder weggegangen.«
    »Warum hätte sie das tun sollen?«
    Molly bemerkte, daß Mrs. Barry zögerte und wieder zu ihr hinübersah. Mutter fand es immer unpassend, daß Mrs. Barry mich Molly nennt, während ich sie mit ihrem Familiennamen anspreche, dachte sie. Doch schließlich kennt sie mich schon seit meiner Kindheit.
    »Als ich am Freitag kam, war Molly nicht zu Hause. Am Montag zuvor war sie nach Cape Cod gefahren. Sie schien ziemlich aufgewühlt zu sein.«
    »Was meinen sie mit aufgewühlt?«
    Die Frage kam abrupt und klang barsch. Molly war klar, daß der Staatsanwalt ihr nicht wohlgesonnen war, aber seltsamerweise beunruhigte sie das nicht weiter.
    »Sie weinte, als sie ihre Tasche packte, und ich merkte ihr an, daß sie schrecklich wütend war. Molly ist ein fröhlicher Mensch, der sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen läßt. In all den Jahren, die ich nun schon für sie arbeite, hatte ich sie noch nie so erlebt. ›Wie konnte er nur?‹ wiederholte sie immer wieder. Ich fragte sie, ob sie Hilfe brauchte.«
    »Und was antwortete sie?«
    »Sie sagte: ›Sie können meinen Mann für mich umbringen. ‹«
    »Sie können meinen Mann für mich umbringen?«
    »Ich wußte, daß sie das nicht so meinte, und glaubte, sie hätten sich gestritten. Wahrscheinlich ist sie nach Cape Cod gefahren, um sich zu beruhigen.«
    »Ist sie öfter so überstürzt verreist?«
    »Molly gefällt es in Cape Cod. Sie sagt immer, dort würde sie wieder einen klaren Kopf bekommen. Aber

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