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Wenn wir uns wiedersehen: Thriller (German Edition)

Wenn wir uns wiedersehen: Thriller (German Edition)

Titel: Wenn wir uns wiedersehen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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eine dritte Person Gary auf dem Gewissen hat. Dieser Jemand hatte das Glück, daß Molly einen Schock erlitt, als sie ihren Mann fand und sich unabsichtlich so verhielt, daß sie sich verdächtig machte. Sie faßte die Mordwaffe an und auch seinen Kopf und sein Gesicht, wobei sie sich mit Blut beschmierte.
    Mit Blut beschmierte . Hatte Gary vielleicht noch gelebt, als Molly nach Hause kam, und etwas zu ihr gesagt? Denn wenn der Mörder noch im Haus war, war Molly vermutlich nur kurz nach der Tat eingetroffen.
    War Molly sofort ins Arbeitszimmer gegangen und hatte ihren Mann dort tödlich verletzt, aber noch lebend gefunden? fragte sich Fran. Das wäre eine Erklärung, warum sie ihn berührt und sich Mund und Gesicht mit Blut besudelt hatte. Hatte sie womöglich versucht, ihn durch Mund-zu-Mund-Beatmung wiederzubeleben?
    Oder hatte sie ihn retten wollen, nachdem ihr die Tragweite ihrer Tat klargeworden war?
    Wenn ich von ihrer Unschuld ausgehe, gibt es momentan irgendwo jemanden, der große Angst hat, schoß es Fran durch den Kopf.
    Und ganz sicher schwebte Molly Lasch dann in Lebensgefahr. Schließlich hatte sich Gary Lasch allein in einem offenbar abgeschlossenen Haus aufgehalten und den Mörder nicht bemerkt, als dieser sich ins Arbeitszimmer schlich. Also konnte Molly genausogut dasselbe zustoßen.
    Sie griff zum Telefon. Auch wenn Molly mich für verrückt hält, ich muß sie warnen, dachte sie.
    Molly klang gehetzt. »Fran, ich habe hier gleich großes Familientreffen«, erklärte sie. »Philip Matthews kommt zum Essen, und Jenna und Cal wollten unbedingt einen Cocktail mit mir trinken. Außerdem hat Peter Black gerade angerufen. Als ich ihm vor ein paar Tagen sagte, daß du ihn gerne sprechen möchtest, war er nicht sehr begeistert. Aber heute war er ganz höflich. Er kommt auch vorbei.«
    »Dann will ich dich nicht länger aufhalten«, meinte Fran. »Doch mir ist gerade etwas eingefallen. Mrs. Barry hat mir erzählt, daß die Türschlösser nicht ausgewechselt wurden, seit du das Haus gekauft hast.«
    »Stimmt.«
    »Ich finde, das solltest du dringend tun.«
    »Daran hatte ich noch gar nicht gedacht.«
    »Wie viele Leute haben die Schlüssel?«
    »Es sind nicht mehrere, sondern nur ein einzelner. Eingangstür und Küchentür haben das gleiche Schloß. Terrassentür und Kellertür sind von innen verriegelt. Es existieren insgesamt nur vier Schlüssel. Garys, meiner, Mrs. Barrys und der Ersatzschlüssel, den wir im Garten verstecken.«
    »Wer weiß von dem Schlüssel im Garten?«
    »Ich glaube, niemand. Er war nur für Notfälle gedacht und wurde nie benützt. Gary und ich haben nie unseren
Schlüssel vergessen, und Mrs. Barry hat sowieso ein Gedächtnis wie ein Elefant. Entschuldige Fran, aber ich muß jetzt weitermachen.«
    »Molly, bitte ruf am Montag einen Schlüsseldienst an.«
    »Fran, mir wird nichts passieren, wenn …«
    »Wenn du nicht gerade das Pech gehabt hast, einem Mörder in die Quere zu kommen und einen Schock zu erleiden, so daß der Täter jetzt befürchten muß, du könntest dich wieder erinnern.«
    Molly schnappte nach Luft. Dann sagte sie mit gepreßter Stimme: »Zum erstenmal seit sechs Jahren höre ich von jemandem, daß ich vielleicht unschuldig bin.«
    »Verstehst du jetzt, warum du die Schlösser auswechseln lassen solltest? Wollen wir uns am Montag treffen?«
    »Ja, gerne. Vielleicht habe ich dann interessante Neuigkeiten für dich«, erwiderte Molly.
    Was mag sie bloß damit gemeint haben? fragte sich Fran, als sie auflegte.

31
    T im Mason hatte eigentlich vorgehabt, übers Wochenende das letztemal in dieser Saison zum Skifahren nach Stowe in Vermont zu fahren. Doch nachdem er einen Anruf von seinem Cousin Michael erhalten hatte, der in Greenwich wohnte, änderte er seine Pläne. Die Mutter von Billy Gallo, einem alten Schulfreund der beiden, war an einem Herzinfarkt gestorben. Nun fragte Michael, ob Tim nicht zur Totenwache kommen wolle.
    Deshalb fuhr Tim am Samstag abend auf dem Merrit Parkway ins südliche Connecticut und erinnerte sich dabei an seine Highschoolzeit, als er und Billy Gallo zusammen im Schulorchester gespielt hatten. Schon damals war Billy
ein begabter Musiker gewesen. In der Abschlußklasse hatten sie ihre eigene Band gegründet und immer bei den Gallos geprobt.
    Mrs. Gallo, die sehr sympathisch und gastfreundlich war, drängte sie immer, doch zum Essen zu bleiben, obwohl es dazu eigentlich keiner großen Überredungskünste bedurfte. In ihrer Küche duftete es

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