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Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt

Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt

Titel: Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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antwortete nur mit einem Nicken.
    »Es ist nicht fair«, meinte er, den Blick zu Boden gerichtet. »Wenn wir deinem Mädchen von Anfang an vertraut hätten -« Nobles Kehle war wie zugeschnürt. »Verdammt, Chris«, meinte er schließlich.
    »Es tu mir ja auch so Leid.« Was sonst hätte er sagen können? Irgendwie fühlte er sich verantwortlich, und er war wild entschlossen, diesen Mörder der Gerechtigkeit zuzuführen.
    »Ich will sie sehen.«
    »Nein, das willst du nicht.«
    Noble blickte den Marshal an. »Es ist ja nicht so, als ob ich noch nie einen Toten gesehen hätte!«
    Sie hatten die Mine bis zum Morgen abgesperrt, bis Jenna den Leichnam untersucht haben würde. Chris musste wieder an den merkwürdigen Geruch denken, daran, wie sorgfältig alles arrangiert worden war, die Haltung ihres Körpers, der Faltenwurf ihres Negliges, selbst ihre Finger. »Nein, erspar es dir, sie so zu sehen, Noble.« Himmel, selbst im Krieg war ihm so etwas nicht vor Augen gekommen. »Dieser Fall ist geeignet, die ganze Stadt in Panik zu versetzen. Ich möchte dich bitten, diese Telegramme für mich abzuschicken, ganz diskret, und ansonsten nicht darüber zu reden.« Er legte eine Hand auf Nobles Schulter und schob ihn mit sanfter Gewalt nach draußen. »Zumindest so lange nicht, bis ich Victoria gefunden habe.«
    Chris blickte in die Dunkelheit, die sie vor ihm verbarg, und fragte sich, was ihm der neue Tag wohl bringen würde.
    »Dieser Bastard kann ihr nichts anhaben«, sagte Noble in seine Gedanken hinein. »Sie ist zu clever.« Chris nickte, doch er war weit davon entfernt, Nobles Zuversicht zu teilen. Vel war tot, das Opfer eines Ritualmordes - und was war, wenn Becket Victoria verdächtigte? Wenn er Clara verdächtigte, ihm nachzuspionieren? Chris glaubte nicht, dass einen Mörder wie diesen irgendetwas aufhalten könnte, auch nicht die Cleverness und Erfahrung einer Frau wie Victoria.
    Nachdem er die Tür hinter Noble geschlossen hatte, ging Chris in sein Arbeitszimmer. Er brauchte jetzt die Stille dort, um seine Angst zu überwinden und ein wenig Frieden in das Chaos seiner Gedanken zu bringen. Doch es wollte keine Buhe in seine Seele und seinen Geist einkehren, es gelang ihm nicht, sich zu der Beherrschung zu zwingen, die sein Vater ihn gelehrt hatte. Wie ein eingesperrtes Tier lief er auf und ab, blieb nur stehen, um sich ein Glas zu füllen und es in einem Zug zu leeren. Er konnte nicht vernünftig denken. Immer wieder erschien der Anblick des Leichnams vor seinem inneren Auge, und obwohl er wusste, dass es Vel war, trug das Bild, das er sah, die Züge Victorias. Am liebsten wäre er in die Stadt gestürmt, hätte Becket aus dem Bett gezerrt und die Wahrheit aus ihm herausgeprügelt. Aber das würde Victoria jetzt auch nicht helfen.
    Die Leere, die ihr Verschwinden in seinem Herzen hinterlassen hatte, schmerzte, schien ihn zu erdrücken. Chris musste all seine Kraft aufbieten, um sich zu beherrschen. Sein Vater hatte ihm beigebracht, niemals ärgerlich in einen Kampf zu ziehen. Denn wenn er die Menschen vergaß, die er zurückließ und die um ihn trauern würden, wenn er starb, dann würde er auch vergessen, warum er kämpfte.
    Furcht schärfte die Sinne.
    Wut machte nachlässig.
    Und Tori zu lieben macht mich verletzlich, dachte er.

Hewlett-Packard
    23
    Der neue Tag brach allmählich an, doch Chris nahm nichts von der Schönheit wahr, die der Anblick seines Tals im Morgenlicht bot. Gedankenverloren betrachtete er das Streichholzheftchen, das er nach jener Nacht mit Victoria gefunden hatte. Was, wenn dies alles wäre, was ihm von Victoria blieb? Er stieß einen unflätigen Fluch aus, dann schleuderte er das goldene Heftchen quer durch den Raum und ließ sich in einen Sessel sinken.
    Mit schmerzender Klarheit erlebte er noch einmal die Szene, wie er Victoria daran gehindert hatte, in den Zug zu steigen, und sie darauf beharrt hatte, dass ein Mörder deswegen tun und lassen konnte, was er wollte.
    Chris wusste nicht, ob es Schuld oder Reue war, was er empfand - aber warum, verdammt noch mal, hatte sie ihm keinen Beweis vorgelegt, um ihre Behauptung zu stützen, oder sonst etwas enthüllt, was sie über Becket wusste? Inzwischen traute auch er Becket nicht mehr über den Weg, aber er hatte nicht das Geringste gegen ihn in der Hand. Und Velvet war tot. Warum? Was konnte sie getan haben, dass der Mörder gerade sie als sein Opfer ausgewählt hatte? Das Einzige, was ihn tröstete, war, dass man Victoria noch gesehen hatte,

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