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Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt

Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt

Titel: Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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aufzustellen, einige Schritte abzuzählen und dann zu feuern.«
    »Wie bei einem Duell?«
    »Ja, aber keiner von b eid en hat sich getraut, den Abzug zu drücken. Das war mir schon vorher klar gewesen.«
    Chris grinste, dann warf er die Zügel über Caesars Rücken und begann, die Straße hinunterzugehen. Noble fiel neben ihm in Schritt.
    Caesar folgte ihnen.
    »Willst du ihm einen Besuch abstatten?«
    »Mir ist danach.«
    »Ich habe diesen gelackten Mistkerl noch nie leiden können.«
    »Und warum nicht?«
    »Er ist aalglatt. Und als er hier auftauchte und behauptete, er wäre in einen Hinterhalt geraten, habe ich ihm kein Wort geglaubt.« Chris sah ihn von der Seite her an. »Woher hatte er genug Geld, um bei diesem Pokerspiel mitzuhalten, wenn er doch angeblich ausgeraubt worden war?«
    Chris blieb stehen. »Er hat dieses goldene Zigarettenetui verkauft.«
    »Ja, um Jenna zu bezahlen und vielleicht noch ein paar Dollars übrig zu behalten«, erwiderte Noble. »Aber garantiert hat ihm das bisschen Gold nicht genug Geld gebracht, um mit Sean Galloway und Alex Trevor mithalten zu können.«
    Die b eid en reichsten Männer weit und breit - Alex zeigte dies auch nach außen hin, Sean verbarg es. Gates, der frühere Besitzer des Saloons, hatte ebenfalls an diesem Spiel teilgenommen. Und weil das Lokal schlecht lief und er kein Geld hatte, hatte er den Saloon beim Poker eingesetzt.
    Es stimmte, was Noble gesagt hatte - woher hatte Becket so viel Geld? Chris dachte darüber nach, während er weiterging. Auch er war durch die Zeit hierhergekommen. Victoria hatte ihm eine Münze aus ihrem Jahrhundert gezeigt, und hätte Becket mit solchem Geld bezahlt, wäre er sofort als Betrüger festgenommen worden. Hatte er jemanden ausgeraubt und umgebracht? Chris versuchte sich daran zu erinnern, ob Becket einmal für längere Zeit die Stadt verlassen hatte, bevor er an jenem Spiel teilgenommen und den Saloon gewonnen hatte. Nein, das glaubte er nicht, und außerdem hätte Velvet sich daran erinnert.
    Velvet ... wieder empfand Chris Trauer über ihren Tod. Und dieses Gefühl machte ihn umso empfänglicher für die Stimmung, die über der ganzen Stadt zu liegen schien: Nervosität, ein unbestimmtes Unbehagen. Chris hegte keinen Zweifei daran, dass dies mit Velvets Beerdigung zusammenhing. Victoria hatte an dem Begräbnis teilnehmen wollen, aber Chris hatte es nicht zugelassen. Ein neues Gesicht in der Stadt würde auch so schon für genug Aufmerksamkeit sorgen. Sie hatte sich nicht lange widersetzt, gestand ihm, dass sie in Gedanken bereits Abschied von Velvet genommen hätte. Doch seit der Beerdigung schwirrten Gerüchte durch die Stadt, Gerüchte, die Angst verbreiteten, obwohl es ihnen gelungen war, die Einzelheiten über ihren Tod bis jetzt geheim zu halten. Chris konnte nur hoffen, dass auch während der nächsten Tage nichts davon an die Öffentlichkeit drang.
    Er ließ Noble draußen zurück, um die Straße zu bewachen. In dem Augenblick, als Chris den Saloon betrat, erstarben alle Gespräche. Gott, wie er das hasste. Es gab ihm das Gefühl, unwillkommen zu sein, obwohl er ohnehin nie viel Zeit hier verbrachte. Er versuchte, nach außen hin gelassen zu wirken, und ging zu dem Tisch, an dem Sean allein saß.
    Der Rancher blickte auf. Er ist seit Kellys Tod um zehn Jahre gealtert, dachte Chris unwillkürlich, als er das Gesicht seines Freundes betrachtete.
    »Ich habe mich noch gar nicht bei dir bedankt, Chris.«
    Fragend sah der Marshal ihn an.
    »Dafür, dass du herausgefunden hast, was passiert ist.«
    »Das hast du nicht mir, sondern Jake zu verdanken.« Chris erinnerte sich daran, wie unmöglich er sich deshalb Victoria gegenüber benommen hatte, und wünschte sich, er könne Sean verraten, dass Jake und Victoria ein und dieselbe Person waren.
    »Falls du ihn mal wiedersiehst, richte ihm meinen Dank aus,« Sean schob ihm mit dem Fuß einen Stuhl hin, und Chris setzte sich. Er registrierte, dass Sean keinen Alkohol vor sich stehen hatte, sondern ein großes Glas Milch.
    Der Barkeeper wollte zu ihm herüberkommen, um seine Bestellung aufzunehmen, doch Chris winkte ab. Der Mann runzelte die Stirn, zuckte mit den Schultern und wandte sich dann wieder seinen Pflichten zu. »Bist du noch oft hier?«, wollte er wissen.
    »Fast jeden Abend. Das Haus kommt mir viel zu groß und zu leer vor.« Sean blickte in sein Glas, dann trank er es in einem Zug halb leer. Er fragte sich, ob er in seinem Leben jemals wieder glücklich sein

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