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Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt

Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt

Titel: Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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würde.
    »Willst du Raif immer noch umbringen?«
    Sean sah Chris an, Mordlust in seinem Blick. »Ja. Ich werde wohl nie aufhören, mir das zu wünschen. Raifs Dummheit hat meine Frau umgebracht. Das kann ich nicht so einfach vergessen und vergeben.«
    »Ich fürchte, du willst es auch gar nicht vergeben«, stellte Chris fest, während er in seiner Tasche nach Tabak und Papier fischte.
    Sean zuckte nur mit den Schultern. »Warum bist du hierhergekommen, Chris?«, fragte er unvermittelt. Chris blickte kurz auf. »In all den Jahren habe ich dich immer nur dann hier im Saloon gesehen, wenn du wegen einer Prügelei eingegriffen hast.«
    Würde es auch Becket oder sonst jemandem auffallen, wenn das schon für Sean so offensichtlich war? Hatte er jetzt einen verhängnisvollen Fehler begangen? Chris steckte sich die Zigarette zwischen die Lippen und zündete ein Streichholz an.
    »Ich brauchte ein wenig Abstand.«
    »Von ihr?«
    Chris sah Sean scharf an, in dessen grünen Augen zum ersten Mal seit langem wieder ein Lachen funkelte. »Ich habe gehört, dass du auf der Ranch in deinem Tal einen Schatz verborgen hältst.«
    Chris atmete den Rauch aus. »Und von wem hast du das gehört?«
    Sean zuckte mit den Schultern. »Du beschäftigst eine Menge Arbeiter auf deiner Ranch, und die Leute reden halt viel.«
    »Und was reden sie?«
    Sean trank noch einen Schluck Milch und wischte sich dann den Mund mit dem Handrücken ab. Es machte ihm Spaß, Chris noch ein bisschen auf die Folter zu spannen. »Ich habe gehört, dass sie groß, hübsch und ziemlich ungezähmt sein soll.« Er grinste, als er sah, wie Chris die Hände zu Fäusten ballte. »Und dass du ganz verrückt nach ihr bist.«
    Chris' Augen wurden schmal.
    »Und stimmen diese Gerüchte?«
    Chris zog an seiner Zigarette, blies ein paar Rauchkringel in die Luft und antwortete erst dann seinem Freund. »Du solltest nicht alles glauben, was du hörst.«
    Sean lehnte sich zu ihm herüber und senkte die Stimme. »Ich habe auch von Velvet gehört. Man erzählt sich in der Stadt, dass sie auf dem Weg zum Zug überfallen, ausgeraubt und in dem Glauben, sie sei tot, liegen gelassen wurde.«
    »Aber das glaubst du nicht.«
    Sean biss die Zähne zusammen. Am liebsten hätte er seinen Freund gepackt und geschüttelt. »Hast du vergessen, dass ich da draußen lebe? Ich mag Kelly noch immer betrauern, aber ich sehe dennoch, dass du versuchst zu verbergen, dass etwas Entsetzliches passiert ist.«
    Sean gehörte zu Chris' besten Freunden. Deshalb nickte er nur, wagte es aber dennoch nicht, ihm mehr zu verraten.
    Sean lehnte sich wieder zurück. »Sag mir Bescheid, falls du Hilfe brauchst.«
    Chris nickte erneut. Seans Neugier wuchs, und er überlegte, wen sein Freund wohl verdächtigen mochte.
    Chris ließ seinen Blick durch den Saloon schweifen. Er hielt Ausschau nach Becket und entdeckte ihn in dem Moment, als er aus seinem Büro trat, Hände schüttelte und nach allen Seiten lächelte. Chris sah auf seine Uhr. Genau halb elf, so wie Victoria es gesagt hatte. Als Becket an dem großen Spiegel vorbeikam, der über der Bar hing, überprüfte er unauffällig sein Aussehen, strich sich die Ärmel glatt und richtete seine Krawatte, bevor er sich dem nächsten Gast zuwandte. Er fing Chris' Blick auf und nickte dem Marshal freundlich zu, wandte seine Aufmerksamkeit aber sofort auf Dee, die plötzlich an seiner Seite auftauchte. Sie berührte ihn nicht, benetzte sich die Lippen mit ihrer Zunge. Becket jedoch warf ihr nur einen mörderischen Blick zu, und sie zog sich hastig an die Bar zurück und zeigte einem jungen Cowboy etwas zu auffällig ihre Gunst. Doch auch während sie den jungen Mann zu verführen versuchte, blickte sie immer wieder zu Becket hin.
    Chris drehte sich leicht, blies den Rauch seiner Zigarette aus und behielt den Besitzer des Saloons im Blick. Becket bestellte sich etwas und trank dann, anschließend kam er zum Marshal herüber, wobei er sich auf seinen Stock aus polierter Eiche stützte.
    » Marshal ?«
    Chris sog an seiner Zigarette. »Ich sehe, dass Ihr Geschäft nicht gelitten hat.«
    »Sie meinen, wegen Vels Dahinscheiden?«
    Dahinscheiden - nicht unbedingt das passende Wort für das, was du ihr angetan hast, dachte Chris und stand auf. »Sie haben jedenfalls keine Zeit vergeudet, ihr Zimmer leer zu räumen.« Jetzt wohnte Dee darin und nahm für sich in Anspruch, die neue »Madame« zu sein.
    »Haben Sie vielleicht erwartet, dass ich einen Schrein errichten würde -

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