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Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt

Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt

Titel: Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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Schüssel und trocknete sie ab.
    Er blieb stehen und schaute über die Schulter hinweg zu ihr hin. »Das ist ihre Aufgabe. Du bist nicht in mein Haus gekommen, um hier zu arbeiten.«
    »Ich habe zwei Hände und genug Verstand. Ich habe mich noch nie in meinem Leben aushalten lassen.«
    Nun wandte er sich ganz zu ihr um. »Komm her, Victoria!«
    »Geh zum Teufel!«
    Abigale schnappte hörbar nach Luft.
    »Ich komme, wenn ich hier fertig bin.«
    »Gehen Sie ruhig, Miss, das ist kein Problem.«
    »Doch. Der Marshal scheint seine Manieren vergessen zu haben. Oder dass ich es hasse, wenn man mir Befehle erteilen will.« Sie stellte die Schüssel weg und machte ein paar Schritte auf ihn zu. »Oder dass er mich nicht einfach anbrüllen kann. Wenn er mich freundlich aufgefordert hätte, wäre ich mitgegangen. Vielleicht wäre es nicht schlecht, wenn er sich ganz genau daran erinnern würde, warum ich hierhergekommen bin.« Na toll, dreh das Messer noch ein bisschen tiefer in der Wunde, dachte sie. »Und dass es Zeit ist, dass ich mich wieder an eine eigentliche Arbeit begebe.«
    Chris explodierte. Angst und Unsicherheit brachten ihn um seine Beherrschung. »Das kommt überhaupt nicht in Frage - niemals! Hast du das verstanden? Und wenn ich dich in Handschellen an mich fesseln muss - du wirst nicht ohne mich in die Stadt gehen!«
    Sie ballte die Hände zu Fäusten, sah ihn aufsässig an. »Soll das eine Drohung sein, Marshal ?«
    »Nein, Victoria«, erwiderte er mit tödlicher Ruhe. »Das ist ein Befehl!«
    Er wandte sich auf dem Absatz um und stürmte in sein Arbeitszimmer, schlug die Tür so heftig hinter sich zu, dass es durchs ganze Haus hallte.
    Victoria seufzte auf. Sie bereute ihre Drohungen bereits. Aber sie hatte Angst - Angst davor, Becket zurückbringen zu müssen, all diese Menschen zu verlassen, die Geborgenheit zu verlieren, die sie hier gefunden hatte. Aber sie wusste, dass sie keine andere Möglichkeit hatte. Die Pflicht ging vor.
    Aber was war mit ihr selbst? Was würde geschehen, wenn sie in ihre Welt zurückkehrte?
    Sie würde allein sein.
    Ganz allein.
     
    Abigale und Randel versuchten gar nicht erst zu verbergen, dass sie Chris die Schuld an diesem Streit gaben. Seine Männer bedachten ihn mit vorwurfsvollen Blicken, wenn Victoria abends für sie sang - traurige, schwermütige Balladen. Wenn er mit ihr reden wollte, hatte sie stets eine Ausrede parat, um sich zu weigern. Sie hatte sich wieder in die Jägerin verwandelt, die ihre Gefühle an einem Ort verbarg, wo er sie nicht finden konnte. Es schmerzte ihn, aber Chris war nicht bereit aufzugeben. Denn er hatte das Gefühl, dass schon zu viele Menschen aufgegeben hatten, wenn es um Victoria ging - nicht zuletzt sie selbst. Er hatte nicht vor, sich genauso zu verhalten. Dafür liebte er sie viel zu sehr.
    Er stand in der Tür zum Esszimmer und beobachtete sie. Sie arbeitete mit Lucky, der sich bemühte, ein paar Buchstaben zu Papier zu bringen und völlig auf seine Aufgabe konzentriert war.
    »Victoria?«
    »Ja.« Sie blickte nicht auf, sie wusste, sie würde zusammenbrechen, wenn sie es tat. »Übe weiter, Lucky«, forderte sie ihn auf. »Noch zwei Buchstaben, dann haben wir unser Pensum für heute geschafft.«
    »Sieh mich an.«
    Sie reagierte nicht.
    »Bitte!«
    Sie hob den Blick.
    »Es tut mir Leid.«
    Victoria nickte, dann wandte sie sich wieder dem Jungen zu. Chris kam es nicht so vor, als hätte sie seine Entschuldigung wirklich akzeptiert.
    »Sehr gut«, lobte sie den Jungen und gab ihm einen Kuss. Lucky sah sie an, dann schaute er zu Chris hinüber. Er packte seine Sachen zusammen, und auf dem Weg aus dem Zimmer blieb er bei Chris stehen, machte ihm Zeichen, sich zu bücken.
    »Kannst du nicht verhindern, dass sie fortgeht?«
    Chris' Herz zog sich schmerzhaft zusammen. »Ich bemühe mich.«
    »Aber sie ist deinetwegen traurig.«
    »Ich weiß.«
    »Warum hast du sie angebrüllt?«
    »Weil ich Angst hatte.«
    »Du?« Luckys Augen wurden ganz groß.
    Chris nickte. Er blickte schnell zu Victoria hin, die sich mit irgendwelchen Unterlagen beschäftigte, dann sah er den Jungen wieder an. Er ging in die Hocke und packte Lucky an den Schultern. »Ich will ja auch nicht, dass sie fortgeht, aber sie könnte es trotzdem tun. Und ich weiß nicht, wie ich es verhindern kann.«
    Lucky dachte angestrengt nach. »Dann küss sie. Das mag sie.«
    Chris lächelte. »Glaubst du das?«
    Lucky nickte heftig. .
    »Okay, dann werde ich es versuchen. Und du gehst jetzt

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