Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt
ins Bett, ja?«
Plötzlich schmiegte Lucky sich an ihn und schlang die Arme um ihn.
»Ich bin glücklich hier, Marshal .«
Chris schloss die Augen und drückte den Jungen ganz fest an sich. »Das macht mich froh, Lucky. Sehr froh.«
Der Junge befreite sich aus seinen Armen, rannte zurück, um Victoria noch einen letzten Kuss zu geben, dann lief er aus dem Zimmer.
Chris ging zu Victoria hinüber und legte einen Stapel Papiere auf den Tisch. Sie kippten und rutschten zu ihr hin. Victoria rührte sich nicht.
Chris wartete darauf, dass sie aufblickte, und schließlich sah sie ihn tatsächlich an.
»Ich liebe dich, Tori.«
Sie schien vor seinen Augen auseinander zu brechen.
»Tu mir das nicht an.«
Er zog sie von ihrem Stuhl hoch. »Ich liebe dich«, wiederholte er, aber sie hielt den Kopf gesenkt. »Ich wollte dich nicht verletzen, Tori, aber es macht mich fertig, wenn immer du mich daran erinnerst, dass du fortgehen wirst.«
»Ich wünschte, ich könnte bleiben.«
»Niemand zwingt dich zu gehen.«
Sie presste die Lippen zu einer schmalen Linie zusammen.
»Becket geht zurück, tot oder lebendig!« Ihre Stimme klang müde.
»Vielleicht sollte ich ihn dann umbringen.«
Sie blickte auf, Tränen liefen ihr über die Wangen.
»Ich brauche ihn nur mit meinem Verdacht zu konfrontieren und zu warten, was er daraufhin unternimmt, und ihn dann zu erschießen. Wenn er nicht mehr existiert, gibt es für dich keinen Grund mehr, uns zu verlassen.«
»Du würdest niemals so handeln, Chris. Ich kenne dich. Denn es würde nicht dem Gesetz entsprechen.«
Er schnaubte. »Wir sind hier nicht in deinem Jahrhundert, Tori. Und hier bin ich das Gesetz.«
»Wärst du wirklich bereit, deine Ehre für mich zu opfern, Chris? Das Gesetz aus selbstsüchtigen Gründe zu brechen?«
»Wenn ich mich entscheiden müsste zwischen einem Mörder und meiner Liebe zu dir - ja. Aber wenn du dein Leben nicht mit mir verbringen möchtest...« Seine Stimme versagte. Auf seinem Gesicht lag ein Ausdruck unendlicher Traurigkeit. »Nun, ich liebe dich genug, um dich gehen zu lassen.«
Er wandte sich langsam um und verließ den Raum. Victoria sank in sich zusammen. Verzweifelt stützte sie den Kopf in die Hände.
Es war nicht fair.
»Zwing mich nicht, eine Entscheidung zu treffen«, sagte sie leise vor sich hin.
Denn im Grunde hatte sie gar keine Wahl, nicht nach alldem, was sie bereits geopfert hatte, um Becket zu fangen. Ihr Blick streifte die Papiere, die Chris ihr hingeworfen hatte. Die Berichte seiner Deputys, die alles, was Becket tat, minutiös festgehalten hatten.
Hing sie einem nutzlosen Traum nach? Nutzlos, weil er sich niemals erfüllen würde? Glaubte sie wirklich, sie könnte ihrer Arbeit nachgehen und gleichzeitig einem anderen Menschen die Liebe geben, die er verdiente? Sie hatte es doch schon einmal erlebt - ihre Ehe war an ihrem Beruf gescheitert. Weil sie sich ganz auf ihre Arbeit konzentrierte, hatte sie die Zuneigung ihres Ehemannes und ihre Tochter verloren.
Willst du den gleichen Fehler noch einmal machen?
Sei vorsichtig, warnte sie ihr Gewissen. Es gibt keine zweite Chance.
Hewlett-Packard
33
Chris umklammerte das Geländer und blickte ihr nach, als sie in die Dunkelheit davonritt.
Ich hebe dich genug, um dich gehen zu lassen.
Er hatte dies gesagt, aber er hätte nie geglaubt, dass er so bald den Beweis dafür würde antreten müssen. Es gab keinen Zweifel, was sie vorhatte - sie hatte die Richtung zum Zeitportal eingeschlagen.
Du Narr!
Du hast sie gezwungen, eine Entscheidung zu treffen - und das hast du jetzt davon.
Aber ich weiß, dass sie mich liebt.
Und? Was ist, wenn du dich getäuscht hast?
Dann habe ich um ihre Liebe gepokert und verloren.
Aber es würde auch keine gemeinsam Zukunft für sie geben, wenn er sie zu bleiben zwang.
Victoria wischte sich mit dem Handrücken das feuchte Haar aus der Stirn und blickte auf die Höhle. Sie existierte noch, immer noch schien der Durchgang möglich zu sein. Und dennoch hatte sich etwas geändert - die Luft schien zu wabern, eine größere Dichte bekommen zu haben. Victoria wagte es nicht, noch näher heranzugehen, sie hatte Angst, hinübergezogen zu werden, während sie noch darum kämpfte, eine Entscheidung zu treffen. Immer und immer wieder hatte sie sich vorgestellt, wie es wäre, wenn sie in ihre Welt zurückkehrte, wenn sie Chris und Lucky, Abigale, Randel und all die anderen nie wiedersähe. Wenn sie nie erfahren würde, wie es wäre, Jenna zur Freundin
Weitere Kostenlose Bücher