Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt
wie es erscheint.«
»Soll das heißen, du warst inkognito da?«
»Nein.« Er senkte die Stimme. »Um Informationen zu bekommen.«
Sie hielt einen Moment in ihrer Bewegung inne. »Über wen?«
»Ganz allgemein. Ich kann nicht überall gleichzeitig sein, und Vel erfährt vieles.« Er sah sie an. »Glaubst du mir endlich?«
»Nicht ganz.«
Chris seufzte auf. »Heiliger Himmel, du bist die sturste, verbohrteste Frau weit und breit!« Er beugte sich zu ihr herab. »Glaubst du allen Ernstes, dass du so böse auf mich geworden wärst, wenn du nicht eifersüchtig wärst - wie eine ganz normale Frau? Willst du das immer noch leugnen?«
»Was für ein kluger Mann du bist - du kannst mir sogar meine eigenen Gefühle erklären!«, meinte sie trocken. »Ich werds mir für die Zukunft merken.« Sie schob ihn beiseite, als wäre er ein lästiges Möbelstück, und ging zum Herd. Sie füllte warmes Wasser in einen Eimer, goss es dann in einen Bottich. Sie rührte die eingeweichten Laken um, drückte sie aus und begann zu schrubben.
Geh doch endlich, dachte sie. Bitte! Ich brauche diesen Schmerz, damit ich mein Verlangen nach dir unter Kontrolle halten kann!
Chris nahm seinen Hut ab und fuhr sich mit der anderen Hand durchs Haar. E r benahm sich wie ein Schuljunge, dachte er. Aber er hatte ihr Verhalten gründlich satt. Er machte ein paar Schritte auf sie zu, packte sie an den Schultern und drängte sie gegen die Wand. Sie kämpfte bei jedem Zentimeter, den sie zurückweichen musste, gegen ihn an.
»Ich sollte aus dir einen Kastraten machen!«, sagte sie und wollte das Knie heben, aber er hatte einen Fuß auf ihren Rocksaum gestellt.
»Und ich sollte dich lieben, bis du völlig erschöpft bist.«
Allein schon bei der Vorstellung schoss eine Hitzewelle durch ihren ganzen Körper. »Glaubst du tatsächlich, du wärst so gut?«
Er grinste. »Das ist genau das, was du brauchst.«
Arroganter Mistkerl! »Einmal richtig umlegen - sehr einfallsreich, wirklich! Und anschließend wirst du mich wahrscheinlich noch aus einer fürchterlichen Gefahr retten, und dann reitet mein Held in den Sonnenuntergang davon!«
»Mein Cheyenne-Instinkt rät mir, dich einfach zu entführen und so lange festzuhalten, bis du endlich begriffen hast.« Er sah sie nachdenklich an. »Was ich wahrscheinlich auch tun werde, damit du endlich diese lächerliche Maske ablegst.«
»So leicht kriegst du mich nicht.«
Er lächelte sie strahlend an. »Ich weiß.«
Warum war sie ausgerechnet ihm begegnet? Ausgerechnet jetzt? »Wir können dies nicht zu Ende bringen, Chris.«
»Weil du gar nicht erst zulässt, dass zwischen uns etwas beginnt!«
Machte er Witze? Von wegen beginnen - sie steckte längst mittendrin in ihren verwirrenden Gefühlen für ihn! Laut aber sagte sie: »Weil wenigstens einer einen kühlen Kopf bewahren muss!«
Er presste seinen Körper gegen ihren. »Würde dir das nicht gefallen?«, flüsterte er ihr zu. Victoria drehte den Kopf zur Seite, doch er zwang sie, ihn wieder anzuschalten. Er hasste es, wie sich diese falsche Haut unter seinen Finge rn anfühlte, und blickte in ihre Augen. Er hatte nicht viele Möglichkeiten. Entweder nahm er sie fest, oder er versuchte, die Barrieren niederzureißen, hinter denen sie sich versteckte...
Oder er fand Zugang zu ihrem Herzen. So wie sie zu seinem.
»Auch wenn du mich ignorierst - ich werde mich trotzdem nicht zurückziehen. Leugne die Gefühle, die uns verbinden, sie werden dennoch nicht aufhören zu existieren.« Er senkte die Stimme. »Und wenn du wegläufst, folge ich dir.«
»Das darfst du nicht!«, sagte sie schwach - schwach vor Verlangen nach ihm.
»Doch. Aber du wirst bleiben. Bei mir«, fügte er hinzu, als sie etwas einwenden wollte. »Ich kann dich nicht gehen lassen, Tori. Du bist bereits in meinem Herzen.«
Sie sah ihn an, überrascht von dem intensiven Ausdruck in seinen Augen, seiner unerschütterlichen Gewissheit. Sie wusste, dass ein Mann wie er solche Worte nicht leichtfertig dahin-sagte. »Du willst doch nur...«
Er verschloss ihr den Mund mit seinen Lippen, hinderte sie daran, weiterzusprechen. Chris wusste, dass es eine ziemlich grobe Bemerkung gewesen wäre - ein weiterer Versuch, ihn abzuschrecken. Aber es funktionierte nicht. Er vertiefte seinen Kuss, verführte sie mit seiner Leidenschaft. Immer noch wehrte sie sich gegen ihn, hieb mit den Fäusten gegen seine Brust, wand sich, um freizukommen. Du lieber Himmel, was sollte er denn noch mit dieser Frau machen? Wie
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