Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt

Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt

Titel: Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
Vom Netzwerk:
wissen.
    »Irgendein Kerl schleicht sich immer in mein Zimmer und lässt mir Zeug da.«
    »Zeug? Komm schon, Vel, zier dich nicht so«, sagte Victoria, die wirklich neugierig war.
    Vel drehte sich, griff unter ihr Kissen und zeigte ihnen ein fein gearbeitetes, mit Markasitsteinen besetztes Silberarmband.
    Die Frauen kamen näher und bewunderten die schöne Filigranarbeit.
    »Wer ist es denn?«
    Vel zuckte mit den Schultern. »Ich habe schon alle meine Stammkunden gefragt, aber jeder behauptet, er wäre es nicht.«
    »Es ist wunderschön.«
    Vel warf es Victoria zu, und die fing es auf. »Es gehört dir, Schätzchen.«
    »Nein, das kann ich nicht annehmen. Schließlich habe ich es nicht - «
    »-verdient?«
    Victoria betrachtete angelegentlich ihre Füße.
    »Keine Bange, ich garantiert auch nicht! Aber soll ich vielleicht widersprechen, wenn diese Narren unbedingt ihr Geld verschwenden wollen?«
    Wieder lachten alle und redeten durcheinander, aber Victoria hatte dennoch etwas anderes gehört. Sie machte den Frauen ein Zeichen, dass sie ruhig sein sollten.
    »Habt ihr das nicht gehört?«, fragte sie.
    »Das Einzige, was ich höre, ist mein Bett, das nach mir ruft...«
    Victoria machte eine abwehrende Geste, lauschte angestrengt. Dann sprang sie auf, warf Velvet das Armband wieder zu und ging mit schnellen Schritten zur Tür. Auf dem Flur begann sie zu rennen. Sie klopfte an eine Tür, hörte ein Stöhnen, dann schlug etwas auf dem Boden auf.
    Die anderen Frauen standen nun hinter ihr, und Victoria musterte sie hastig, um festzustellen, wer fehlte.
    »Lila, ist alles in Ordnung?«
    Keine Antwort. Victoria drückte die Klinke hinunter, aber die Tür war verschlossen. Dann hörte man unmissverständlich, wie jemand geschlagen wurde. Sie hob ihre Röcke, trat gegen die Tür, die sofort aufsprang und gegen die Wand prallte. Ein Mann hatte Lilas Kopf grob an den Haaren zurückgezogen, mit dem anderen Arm wollte er gerade erneut ausholen.
    »Das solltest du lieber sein lassen«, warnte Victoria, doch der Kerl schnaubte verächtlich und holte aus.
    Victoria sprang zwischen die b eid en, blockte den Schlag des Mannes mit dem Unterarm ab. Dann rammte sie ihm ihre Faust in den Magen. So heftig, dass es ihm für einen Moment den Atem nahm und er nach vorne klappte. Sie packte ihn am Kopf und zog ihr Knie hoch. Seine Nase brach mit einem hässlichen Geräusch, Blut spritzte. Dennoch versuchte er Victoria zu erwischen, doch sie schlug ihm mit den flachen Händen gegen die Ohren. Er schrie auf und sank in die Knie. Victoria zog Lila schnell aus dem Zimmer und schob sie den anderen Frauen in die Arme.
    Als der Mann sich hochrappelte, wirbelte sie herum und ließ ihn keine Sekunde aus den Augen, während sie ihren Rock ein Stück anhob und das Messer herauszog, das sie an ihre Wade gebunden hatte. Mit blutunterlaufenen Augen schaute der Mann zwischen ihr und der Klinge in ihrer Hand hin und her.
    Er wischte sich mit dem Ärmel das Blut weg, das aus seiner Nase rann, und schaute sie mit stechendem Blick an.
    »Ich weiß, was Sie jetzt denken - das ist ja nur eine Frau, die schaffe ich doch mit links. Aber bin ich es wert, dass Sie ins Gefängnis wandern?«
    Er grinste, als sei dies die letzte Möglichkeit, die er in Betracht zöge. Er schwankte, dann machte er einen Schritt nach vorn.
    Victoria hob das Messer. »Ich w ü rd e s mir noch mal gut überlegen.« Ihre Augen wurden schmal. »Ich kann nämlich mit dem Ding umgehen!«
    Der Mann grinste erneut, zeigte seine blutigen Zähne, bevor er sich nach vorn warf. Das Messer schwirrte durch die Luft, bohrte sich in seine Schulter. Er schrie auf, und dann stand Victoria auch schon vor ihm, packte das Messer am Griff und drückte den Mann gegen die Wand.
    »Sie werden nie mehr eine Frau schlagen - oder?«
    Er atmete heftig, sein Blick glitt von ihrer Hand, die das Heft umfasste, zu ihrem Gesicht. »Verdammte Hure!« Er packte sie am Arm. »Ich werde -«
    Victoria drehte die Klinge ein winziges Stück. Er stöhnte auf, und sein Griff lockerte sich. »Zwei Zentimeter tiefer, und es steckt in deinem Herzen, Kumpel.«
    »Sie sind verrückt«, zischte er. Schweißperlen standen auf seiner Stirn. »Sie ist doch nur eine verdammte Hure!«
    »Sie ist ein menschliches Wesen«, erwiderte Victoria scharf. »Und das ist mehr, als man von Ihnen behaupten kann.« Sie sah ihn an. »Und vergessen Sie eins nicht: Es gibt immer jemanden, der schneller und stärker ist als Sie. Wenn Sie das nächste Mal

Weitere Kostenlose Bücher