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Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt

Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt

Titel: Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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Vels letzten Worten fiel Victoria etwas ein. Sie würde ihre Periode in ein paar Tagen bekommen, und sie hatte keine Tampons oder etwas Ähnliches. Im Übrigen hatte sie auch nicht die geringste Ahnung, was Frauen in diesem Jahrhundert dafür benutzten. Mit Sicherheit nichts, was besonders hygienisch war. Ich werde mich darum kümmern, wenn es soweit ist, beschloss sie. Jetzt war sie einfach nur müde - zu müde, um sich zu überlegen, wie sie in Ivy Leagues Büro gelangen konnte, ohne dass er etwas merkte.
    »Er hat etwas getan, nicht wahr? Etwas Schlimmes«, sagte Vel.
    Victoria schaute Vel verblüfft an. »Er hat... ach, Vel, sei einfach vorsichtig, ja?«
    »Brauchst du Hilfe?«
    »Nein, auf gar keinen Fall«, erwiderte Victoria scharf und packte Vel am Arm. »Bitte, versuch gar nicht erst, mir zu helfen.« Als Vel sie nur anstarrte, schüttelte Victoria sie leicht. »Schwör mir, dass du dich nicht einmischen wirst! Und was auch immer dir auffallen mag - komm ihm bloß nie in die Quere!«
    Vel schaute Victoria nachdenklich an; sie hatte Victorias Warnung verstanden - und auch, welche Angst die andere Frau hatte. »Ich schwöre es dir«, erwiderte sie und legte eine Hand auf Victorias Arm. »So, und jetzt ab mit dir ins Bett. Du bist viel länger wach als wir alle zusammen.«
    »Ich habe mich in letzter Zeit an wenig Schlaf gewöhnt«, meinte Victoria, reichte ihr aber die Kompresse und stand auf. Müde ging sie über den Flur zu ihrem Zimmer, suchte in ihrer Tasche nach dem Schlüssel und steckte ihn ins Schloss. Sie verharrte einen Moment, als sie die Tür öffnete; das Gefühl, beobachtet zu werden, verursachte ihr eine Gänsehaut. Sie blickte nicht auf, war sich aber überdeutlich bewusst, wer dort hinten an der Treppe stand, die hinunter in den Saloon führte. Sie trat in ihr Zimmer und zog die Tür hinter sich zu.
    Sie lehnte sich gegen das harte Holz, schloss ganz fest die Augen und betete, dass sie sich nicht verraten hatte und weder jemand anderes noch sie selbst sterben musste. Schließlich begann sie, sich auszuziehen, legte jedoch die Auspolsterung nicht ab. Sie griff schon nach der Maske, um sie zu lösen, sagte sich dann jedoch, dass sie zu erschöpft war, um die Mühe auf sich zu nehmen, und sank dankbar in ihr Bett. Sie zog die Satindecke über ihre Schultern und war innerhalb von Sekunden eingeschlafen.
    Ein paar Stunden später, als es schon dämmerte, wurde die Tür zu ihrem Zimmer vorsichtig aufgeschoben. Victoria hörte nichts, bemerkte auch nicht die Gestalt, die ihr Zimmer betrat. Doch dann erwachte sie unvermittelt und war sich augenblicklich bewusst, dass sie nicht mehr allein in diesem Raum war. Sie hörte jemanden atmen, nahm schwach den Geruch nach Rum wahr und spürte, wie sich der Eindringling über ihr Bett beugte. Sie musste all ihre Beherrschung aufbringen, um still liegen zu bleiben und weiterhin so zu atmen, als schliefe sie noch. Eine Furcht, so grauenhaft, wie sie sie nie zuvor empfunden hatte, erfüllte ihren Körper und ihre Seele. Sie konnte seinen Blick spüren, und eine Sekunde lang fragte sie sich, ob es wohl Chris sei. Hatte Becket ihn kommen lassen? Nein, es war ja fast schon wieder Tag. Um ihre Angst zu unterdrücken, überlegte sie, was er wohl sehen konnte. Sie trug immer noch ihre Perücke, die festgesteckt und sicher nicht verrutscht war, denn sie hatte so tief geschlafen, dass sie sich nicht bewegt hatte. Aber was wäre, wenn er ihr Gesicht berührte?
    Sie seufzte leise auf und drehte sich um, und er wich schnell zurück. Aber er ging nicht. Er stand noch in der Mitte des Zimmers. Victoria fühlte, dass er verschwunden war, noch bevor sie das leise Schließen d er Tür vernahm. Sie öffnete die Augen einen Spalt breit, ganz vorsichtig, wollte sich dennoch vergewissern, dass sie tatsächlich allein war. Dann schlüpfte sie aus dem Bett und übergab sich leise in die Waschschüssel.

Hewlett-Packard
    19
    Victoria tauchte den Krug in den Kessel mit warmem Wasser.
    »Hast du denn niemals einen freien Tag?«
    Sie zuckte zusammen, schrie leise auf, und der Krug fiel ihr ins Wasser.
    Sie wirbelte herum.
    »Verdammt, du sollst dich nicht hinterrücks an mich anschleichen!«, fuhr sie ihn an und gab ihm einen Schubs.
    Chris lächelte. »Es ist das erste Mal, dass du es nicht bemerkt hast.«
    »Was willst du?«
    Ihre Stimme klang scharf, und er runzelte die Stirn. Victoria seufzte, schob sich die feuchten Haare aus der Stirn und schenkte ihm ein zittriges Lächeln. »Tut

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