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Wenn Zauberhaende mich beruehren

Titel: Wenn Zauberhaende mich beruehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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auf sie zugestürmt kamen.
    »Und was ist mit ihm?« schrie einer der Männer, als sie so nahe waren, daß Kady die Wärme der Pferdeleiber spüren konnte.
    »Wir schießen das Pferd unter ihm weg und verschwinden.«
    Zitternd vor Angst drückte sich Kady noch tiefer in die Felsnische, machte sich so klein wie möglich und zog die Schleppe ihres Kleides eng an sich, damit die Männer sie nicht sahen. Wieder ertönte ein Schuß. Die Männer zerrten den Mann, den sie niedergeschlagen hatte, auf ein Pferd, und galoppierten davon.
    Aber erst, als sie nichts mehr hören konnte, wagte sich Kady aus ihrem Versteck heraus, legte sich die Schleppe über den Arm und rannte los. Bald darauf sah sie, daß der Mann noch immer auf dem Pferd hockte, die Schlinge noch immer um den Hals. Der Schuß hatte das Tier nicht getroffen, aber offensichtlich so erschreckt, daß es einen Satz nach vorn gemacht hatte. Der Körper des armen Mannes im Sattel war so weit gestreckt, wie es das vom Baum hängende Seil erlaubte.
    Als Kady ihn erreicht hatte, sah sie, daß keine Zeit zu verlieren war. Beruhigend sprach sie auf das Pferd ein und brachte es dazu, ein paar Schritte zurückzutreten. Sie berührte das Bein des Mannes und sah zu ihm hoch. »Sir?« sagte sie, aber der Bewußtlose reagierte nicht.
    Wie bekomme ich ihn nur aus dem Sattel? fragte sie sich. Der Mann war groß, mindestens einsachtzig, und wog bestimmt anderthalb Zentner. Seine Hände waren gefesselt, und wenn das dicke Seil nicht endlich von seinem Hals entfernt wurde, wäre er bald nicht nur bewußtlos, sondern tot.
    »Mister!« rief sie und zerrte an seinem Bein. Wieder reagierte er nicht, aber das Pferd wandte den Kopf, rollte mit den Augen und setzte einen Fuß vorwärts. Wenn das Pferd nervös wurde und durchging, wäre alles umsonst.
    Hastig zog sich Kady bis auf die langen Unterhosen aus. Ihr Schuh paßte mühelos neben den Stiefel des Mannes in den Steigbügel. Energisch schwang sie sich hinter ihm in den Sattel.
    »Hervorragend«, murmelte sie. Das Seil hing noch immer dreißig Zentimeter über ihr. Und es war erschreckend dick. Was sie brauchte, war ein Bolzenschneider. »Oder ein Brotmesser mit gesägter Klinge«, sagte sie und starrte das Seil an.
    »Sie können mir wohl auch nicht ein bißchen behilflich sein, oder?« fragte sie den bewußtlosen Mann, bekam aber keine Antwort. Sie beugte sich um ihn herum vor. »Hör zu«, sagte sie zu dem Pferd, »ich muß mich jetzt in den Sattel stellen, also bleib gefälligst ganz still stehen und rühr dich nicht. Ich bin keine Artistin, also komm bloß nicht auf die Idee, Kaninchen jagen zu wollen. Verstanden?«
    Das Pferd sah sie auf eine Weise an, die Kady ganz nervös machte. Vorsichtig schob und zog sie sich am Rücken des Mannes hoch, bis sie hinter ihm im Sattel stand. Sie benutzte seinen Körper als Stütze und griff nach dem Seil.
    Das Pferd bewegte sich, und wenn Kady nicht geistesgegenwärtig ihre Arme um den Hals des Mannes geschlungen hätte, wäre sie hinuntergestürzt. »Steh still!« zischte sie, und das Tier gehorchte.
    Es war nicht leicht, den Knoten der Schlinge zu lockern. Das Seil schien sich tief in die Haut des Mannes eingegraben zu haben, und nur durch mühsames Zupfen und Zerren gelang es Kady schließlich, die Schlinge zu lösen und über seinen Kopf zu ziehen.
    Schwer fiel er gegen ihre Beine und hätte sie um ein Haar vom Pferd gestoßen. Schnell griff sie zu und ließ sich wieder rittlings in den Sattel gleiten.
    Mit geschlossenen Augen lag sein Kopf an ihrer Schulter. Sein Atem war kaum spürbar. »Wachen Sie auf«, rief sie und hob die Hand. Aber sie brachte es nicht über das Herz, ihn zu schlagen, doch sie glaubte ohnehin nicht, daß das etwas genutzt hätte.
    »Und wie bekomme ich Sie nun zu einem Arzt?« fragte sie den bewußtlosen Mann in ihren Armen. Sie strich ihm die dichten Strähnen aus den Augen. Sein Haar war dunkelblond, seine Haut leicht gebräunt, und zum ersten Mal bemerkte Kady, daß er ausgesprochen gut aussah.
    »Zwar nicht so gut wie Gregory«, stellte sie fest, »aber es gibt Schlimmeres.« Doch dann rief sie sich zur
    Ordnung. Es gab weiß Gott Wichtigeres zu tun, als sich Gedanken über das Aussehen eines Mannes zu machen, der seine Tage mit Cowboyspielen verbrachte.
    Jetzt mußte sie erst einmal vom Pferd, um das Gewehr für den Fall zu holen, daß die Männer zurückkamen, und ihr Kleid. Dann mußte sie wieder in den Sattel, um in den nächsten Ort zu reiten. Ganz

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