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Wenn Zauberhaende mich beruehren

Titel: Wenn Zauberhaende mich beruehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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sie ihn fester in die Decke gewickelt hatte, hörte er nicht auf. Und da tat sie das erstbeste, was ihr einfiel: Sie legte sich neben ihn.
    Sofort umschlang er sie mit den Armen und zog sie eng an sich. Kady wollte laut protestieren, fühlte sich aber zu erschöpft. Sie war mittlerweile fast vierundzwanzig Stunden auf den Beinen. Dennoch schob sie den Mann rein gewohnheitsmäßig wieder ein wenig von sich, denn sie schlief nicht gern so nahe mit jemandem zusammen. Bei den seltenen Gelegenheiten, wenn Gregory bei ihr übernachtete, hielten sie sich streng an ihre jeweilige Seite des Bettes. »Wenn ich mich nachts umdrehe, könnte ich dich zerdrücken«, begründete Kady das stets. Aber bei diesem Mann bestand keiner Gefahr, irgend etwas von ihm zu erdrücken. Er wirkte so kräftig, daß er notfalls sogar unter einem Pferd hätte schlafen können.
    Bei dieser Vorstellung mußte Kady auflachen, und der Mann lächelte im Schlaf. Er sagte etwas, was sie nicht ganz verstand, aber es klang wie »Engel«.
    Kady legte ihren Kopf in seine Armbeuge und schlief ein.
    Sie erwachte, als jemand sie auf die Lippen küßte. Verschlafen lächelnd erwiderte sie seinen Kuß. Seine Hand wanderte über ihre Hüfte, ihre Taille, zu ihrer Brust.
    Unwillkürlich drängte sie sich enger an ihn. Seine Küsse waren ungemein angenehm, nicht hastig und drängend, sondern so zärtlich, als hätte er alle Zeit der Welt.
    Seine Lippen zitterten über ihren Hals, und als sie ihn verlangend drehte, drückte er sein Gesicht zwischen ihre Brüste. »O ja«, hauchte sie und versuchte, ihm noch näher zu sein.
    Das Pferd gab irgendein Geräusch von sich, sie öffnete kurz die Augen und schloß sie wieder, um sie im nächsten Moment ganz weit aufzureißen. Sie befand sich mit Sicherheit nicht in ihrem Schlafzimmer, und die schneebedeckten Berge im Hintergrund waren bestimmt nicht in Virginia.
    Und wenn es weder ihr Schlafzimmer noch Virginia war, bestand eine hohe Wahrscheinlichkeit, daß es sich bei dem Mann, der sein Gesicht zwischen ihren Brüsten verbarg, nicht um Gregory handelte.
    Sie bog den Rücken durch und stemmte beide Hände gegen seine Schultern, aber sein Gesicht schien an ihren Brüsten festgeklebt zu sein, die aus irgendeinem Grund nahezu entblößt waren ...
    Die Erinnerung setzte voll ein. »Nehmen Sie Ihre Hände von mir!« schrie sie.
    Sofort hörte er auf, sie zu küssen, aber er ließ sich Zeit, bis er den Kopf hob und sie ansah. Und Kady blickte in die unschuldigsten Augen, die sie je gesehen hatte. Er ist ein Chorknabe, dachte sie. Ein riesiger, hinreißender Chorknabe, so unschuldig wie frischgefallener Schnee, und doch ... Sie erinnerte sich an seine Lippen auf ihrer Haut.
    »Du bist wunderschön«, sagte er und zuckte schmerzlich zusammen.
    Kady war froh, daß ihn der Schmerz in seiner wunden Kehle davor bewahrte, ihre schockierte Miene zu bemerken, denn seine Stimme wies das gleiche wohltönende, tiefe Timbre auf, das sie zuletzt von ihrem arabischen Prinzen gehört hatte. Die Männer hätten sich nicht unähnlicher sehen können, aber sie besaßen die gleiche Stimme.
    »Würden Sie mich bitte endlich loslassen?« erkundigte sie sich spitz und stieß gegen seine Schultern.
    »Ja.« Er holte tief Luft. »Verzeihen Sie, aber ich dachte, Sie sind mein wahr gewordener Traum.« Er verzog die Lippen zu einem bezaubernd schiefen Lächeln, das sie fast dazu brachte, wieder in seine Arme zu sinken.
    Doch sie beherrschte sich, stand auf, stemmte die Hände in die Hüften und sah auf ihn hinunter. Als sie seinen Blick sah, wurde ihr bewußt, wie sie auf ihn wirken mußte. Ein Mann, der an Frauen in langen, züchtigen Kleidern gewöhnt war, nun aber plötzlich eine Frau im Bikini erblickte, hätte er vermutlich den gleichen Gesichtsausdruck gezeigt wie der Mann da vor ihr. Nach den Maßstäben des ausgehenden 20. Jahrhunderts war Kady durchaus schicklich angezogen -vielleicht mit Ausnahme ihrer Brüste, die aus ihrem Korsett hervorquollen. Doch selbst das hätte auf einen modernen Mann wohl kaum schockierend gewirkt.
    Wie komme ich nur darauf? fragte sie sich. Warum sehe ich ihn nicht als »modernen« Mann?
    Schnell griff sie nach ihren Unterröcken und dem Kleid. Er ließ sie nicht aus den Augen. Zu ihrem großen Bedauern war der Rock des Kleides fleckig und an einer Stelle sogar eingerissen.
    Als sie wieder vollständig angezogen war, blickte der Mann sie noch immer bewundernd an, und Kady wußte, daß sie noch nie einen so attraktiven

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