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Wenn Zauberhaende mich beruehren

Titel: Wenn Zauberhaende mich beruehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Mann gesehen hatte. Und sie wußte auch, daß sie sofort nach Hause mußte. Nach Hause, in Sicherheit und - zu Gregory.
    Sie straffte die Schultern und bemühte sich, so sachlich und gelassen wie möglich auszusehen. »Wie ich sehe, geht es Ihnen wieder besser. Also werde ich Sie verlassen«, erklärte sie, machte auf dem Absatz kehrt und lief auf die Felsen zu.
    Sie brauchte nur die Felswand mit den Felszeichnungen wiederzufinden und durch sie hindurch in ihr Apartment zu gehen. Sie hatte getan, was von ihr verlangt worden war - dem Mann das Leben gerettet -, also konnte sie auch zurückkehren.
    Sie hatte gerade ein paar Meter zurückgelegt, als der Mann ihren Arm packte. Sie hatte gar nicht gehört, daß er ihr gefolgt war.
    »Ich kann Sie nicht gehen lassen«, sagte er. »Wer wird auf Sie aufpassen?«
    »Ich kann sehr gut auf mich selbst aufpassen. Würden Sie mich bitte loslassen?«
    Er wollte etwas sagen, griff sich aber stirnrunzelnd an den Hals.
    »Sie sollten so schnell wie möglich zu einem Arzt gehen«, sagte sie und machte wieder zwei Schritte.
    »Sie können nicht gehen«, krächzte er. »Wo wohnen Sie? Ich bringe Sie nach Hause.«
    »Dort.« Kady zeigte auf die Felsen. »Es ist nicht weit.«
    Der Mann sah zu den Felsen hinüber, dann wieder sie an. Verdutzt. »In dieser Richtung gibt es nur Berge.
    Keine Ranches oder Farmen, nur Felsen und Klapperschlangen.« Erneut ergriff er ihren Arm. »Sagen Sie mir endlich, wo Sie leben. Ich bringe Sie nach Hause.«
    »Ich wohne dort«, beharrte sie heftig. »Es geht Sie wohl kaum etwas an, wo ich lebe und wo nicht. Und jetzt gehen Sie bitte.«
    Er verstellte ihr den Weg. »Verlangen Sie etwa von mir, daß ich Sie einfach ins Ungewisse gehen lasse, nachdem Sie Ihr Leben für mich aufs Spiel gesetzt haben, die ganze Nacht bei mir geblieben sind? Verlangen Sie das wirklich von mir?«
    »Genau das verlange ich.« Sie machte einen Schritt um ihn herum.
    Aber er hob sie einfach hoch und trug sie trotz ihrer Gegenwehr ungerührt zum Lagerfeuer zurück.
    »Lassen Sie mich los oder ich schreie!«
    »Wer sollte Sie hier wohl hören?«
    Er setzte sie auf dem Felsen ab, auf dem sie am Abend zuvor über alles nachgedacht hatte. Ganz ruhig, sagte sie sich. Ich brauche nur von diesem Mann fortzukommen und durch die Spalte in der Felswand gehen, durch die ich diese fremde Umgebung betreten habe.
    Und um das zu erreichen, mußte sie ihn zunächst einmal ablenken. »Ich muß gestehen, daß ich Hunger habe«, sagte sie. »Wie geht es Ihnen? Wenn Sie etwas Eßbares auftreiben, dann bereite ich es zu.«
    Er lächelte so selbstgefällig wie alle Männer, die eine Auseinandersetzung gewonnen haben. »Das ist eine ausgezeichnete Idee. Ich werde uns ein paar Kaninchen besorgen.«
    Kady lächelte ihn zuckersüß an. »Sehr gut.« Da sie seine Satteltasche durchsucht hatte, wußte sie, daß er keine Waffe besaß. »Da drüben liegt ein Gewehr.«
    Zu Kadys Überraschung schien der Mann zu erbleichen. Mit blitzschneller Bewegung ergriff er das Gewehr und zerschmetterte es an einem Felsen.
    »Was machen Sie denn da?« rief sie entsetzt. »Und wenn die Männer wiederkommen, die Sie töten wollten?«
    Als das Gewehr zerschlagen war, ließ er den Rest des Laufs fallen, als wäre er etwas Widerwärtiges. »Ich habe etwas gegen Waffen«, flüsterte er heiser.
    »Das sieht man.« Er schwankte. »Geht es Ihnen auch gut?«
    »Natürlich«, aber als er kurz die Augen schloß, stand Kady auf und schob ihn in den Schatten einer Pappel, wo er sich widerstrebend auf den Boden sinken ließ.
    Besorgt kniete sie sich neben ihn und befühlte seine Stirn. Aber er schien kein Fieber zu haben. Sie lächelte ihn an. »Ich glaube, das Gehängtwerden bekommt Ihnen nicht besonders gut. Also sollten Sie sich bemühen, nicht wieder in eine solche Situation zu geraten.«
    Er sah sie mit seinen dunkelblauen Augen forschend an. »Wer sind Sie? Und was machen Sie hier, meilenweit vom Ort entfernt, und in einem Hochzeitskleid?«
    »Ich ... äh, ich ... habe in meinem Apartment das Kleid anprobiert, weil ich in wenigen Wochen heirate. Da habe ich etwas gehört und ... äh, ich ...« Hilflos sah sie ihn an.
    »Lügen können Sie nicht besonders gut.«
    »Glücklicherweise hatte ich bislang kaum Anlaß, es zu lernen.« Suchend blickte sie zu den Felswänden hin-über. »Sie wissen nicht zufällig, wo ich Petroglyphen finden kann, oder?«
    »Und wer ist das? Ihr ...« Er zögerte und fuhr dann fast verächtlich fort: »Der Mann,

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