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Wenn Zauberhaende mich beruehren

Titel: Wenn Zauberhaende mich beruehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Ihnen mein Schutz unerwünscht ist. Und ich kann kaum jemanden dazu zwingen, Ihnen Arbeit zu geben, oder? Schließlich gehört mir die Stadt nicht.« Die Vorstellung schien ihn ausgesprochen zu erheitern.
    »Aber Sie könnten doch ein gutes Wort für mich einlegen.«
    »Wenn ich das täte, würden Sie mich später hassen, weil Sie glauben, ich hätte mich in etwas eingemischt, was mich nichts angeht. Und ich schätze Ihre Freund-
    schaft viel zu sehr, Miss Long, um sie in irgendeiner Weise zu gefährden.«
    Er tätschelte ihr Hand, blickte wieder zur Kirchentür und sah ganz so aus, als würde er in der nächsten Sekunde aufstehen.
    Hastig griff Kady nach seinem Arm. »Ich würde Sie nie hassen, ganz gleich, was auch geschieht. Sie haben Ihr ganzes Leben in dieser Stadt verbracht und ...«
    »Ich kam erst mit vier Jahren hierher...«
    »Das ist doch unwichtig.« Kady holte dann tief Luft, um sich zu beruhigen. »Ich bitte Sie lediglich, mit ein paar Leuten zu reden.«
    Er sah sie mitfühlend an. »Das Problem ist nur, daß es für jede Anstellung zehn Bewerber gibt. Wenn wir eine neue Lehrerin brauchen, möchte jede Ehefrau und die Hälfte der Töchter den Posten haben. Der Stadtrat hat unglaubliche Mühen, die geeignete Person auszuwählen. Es ist das Silber, wissen Sie. Legend hat verhältnismäßig große Silbervorkommen, und jedermann möchte hierbleiben - in der Hoffnung, irgendwann immens reich zu werden.« Seine Miene hellte sich auf. »Aber ich könnte mit Ihnen nach Denver fahren. Vielleicht finden Sie dort...«
    »Nein! Ich kann hier nicht fort, weil ich den Felsen wiederfinden muß, durch den ich gekommen bin. Wenn ich zurückwill, dann nur auf diesem Weg.«
    Er wandte den Blick ab. »Ah, ja. Gilford.«
    »Gregory«, sagte Kady. »Der Mann, den ich liebe, heißt Gregory.«
    Cole betrachtete weiter den Rasen vor der Kirche, aber sie sah, daß ein winziges Lächeln um seine Lippen spielte. Ganz so, als wäre das alles ein Riesenspaß.
    Aber für Kady war es kein Spaß. Sie verbarg das Gesicht in den Händen. »Sie müssen mir helfen. Ich habe Hunger. Seit gestern habe ich nichts mehr...«
    Sie brach ab, weil er hörbar rülpste.
    »Entschuldigung«, sagte er schnell und fuhr sich mit der Hand an den Mund. »Etwas anderes bringt Manuel, mein Koch, nicht zustande. Bohnen. Bohnen zum Frühstück, Bohnen zum Mittag, Bohnen zum Abend. Bohnen und...«
    »Aber ich bringe etwas anderes zustande«, verkündete Kady strahlend. »Ich kann buchstäblich alles kochen.«
    Cole sah sie an wie ein Mann, der das Einfachste von der Welt verständlich machen will. »Sie sind eine unabhängige, selbständige Frau. Das respektiere ich. Sie legen großen Wert darauf, von niemandem abhängig zu sein, wie könnte ich also ...«
    »Hören Sie auf damit«, fauchte Kady. »Sie brauchen mich nicht auch noch zu verhöhnen. Also gut, Sie hatten recht. Wenigstens hier und in dieser Zeit.«
    »Ist das eine Entschuldigung? Eine umfassende oder eine halbe?«
    »Das ist alles, was Sie bekommen. Also seien Sie dankbar dafür.«
    Cole grinste sie unverschämt an.
    »Ersparen Sie mir Ihren selbstgefälligen Spott und laden Sie mich zu dem besten Essen ein, das diese Stadt zu bieten hat. Es wird eine Art Henkersmahlzeit für mich, bevor ich Ihre Küchensklavin werde.«
    Er hob eine Braue. »Im Gegensatz zu welcher anderen Art von Sklavin?«
    »Lassen Sie uns gehen, ich habe Hunger.«
    Aber Cole rührte sich nicht. Sein Gesicht verlor den scherzenden Ausdruck. »Ich kann Ihnen keine Stellung anbieten, Kady.«
    »Weil ich sagte, daß ...?«
    Er nahm ihre Hände und sah ihr tief in die Augen. »Vielleicht ist Ihnen bereits aufgefallen, daß Legend sich von anderen Bergbauorten unterscheidet. Oh, ich vergaß. Sie sagten ja, daß Sie noch nie in einer Bergbaustadt gewesen sind. Also müssen Sie mir schon vertrauen. In anderen Minenorten herrscht eine gewisse Gesetzlosigkeit, die wir hier gar nicht erst einreißen lassen wollen.«
    Kady sah ihn verblüfft an. »Ist es etwa illegal, wenn ich für Sie koche?«
    »Nein, natürlich nicht. Es geht vielmehr darum, wo ich wohne.«
    Wieder sah sie ihn verständnislos an. Er wirkte gepflegt, sein blaues Baumwollhemd war sauber und piekfein gebügelt. Irgendwie konnte sie sich nicht vorstellen, daß Cole Jordan in einer Art Slum lebte.
    »Ich wohne außerhalb der Stadt, in dieser Richtung.« Er zeigte nach Osten. »In der Nachbarschaft gibt es keine weiteren Häuser und, nun ja, Miss Long, es würde sich für

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