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Wenn Zauberhaende mich beruehren

Titel: Wenn Zauberhaende mich beruehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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zuging, hätte sie am liebsten auf dem Absatz kehrtgemacht und wäre wieder zur Kirche hinausgelaufen. Sie wollte mit Gregory vor den Altar treten, dem Mann, den sie liebte, nicht mit diesem Fremden.
    In der Apsis wartete ein Pfarrer auf sie, der Chor sang, aber Kady bekam kaum etwas mit. Doch irgendwann merkte sie, daß alle Augen auf sie gerichtet waren.
    Ihren Arm festhaltend, als könnte sie fliehen, wenn er sie losließ, reichte Cole Kady ein Taschentuch. Sie wußte nicht, wann sie die Fassung verloren hatte. Sie schluchzte nicht, aber unablässig liefen ihr heiße Tränen über die Wangen.
    »Achten Sie nicht auf mich. Bei Hochzeiten muß ich immer weinen«, sagte sie zu dem Pfarrer, der nach einem kurzen Blick auf Cole mit der Trauung fortfuhr.
    Irgendwann während der kurzen Zeremonie brachte Kady die Worte über die Lippen, die man von ihr erwartete, und wurde daraufhin zur rechtmäßig angetrauten Frau des Mannes neben ihr erklärt. Sie bereitete sich darauf vor, daß er sie küßte. Immerhin hatte er ein Recht darauf, oder?
    Aber Cole küßte sie nicht. Kady keine Sekunde aus dem Arm lassend, nahm er die Gratulationen der Chormitglieder entgegen und führte sie schließlich zur Kirche hinaus, wo alle Cole und seiner jungen Frau noch einmal alles Glück der Welt und viele Kinder wünschten.
    Inmitten der freudigen Erregung schien niemandem aufzufallen, daß Kady kein einziges Wort sagte.
    Cole half ihr auf sein Pferd, saß selbst auf, und sie ritten die Straße hinunter, bogen nach links ab und folgten einem Bach, bis sie zu einer Ansammlung von Blockhäusern kamen. Rechts von ihnen befand sich eine große Öffnung im Berghang, die nur in eine der Silberminen von Legend führen konnte.
    »Die Lily Mine«, erklärte Cole. Es waren die ersten Worte, die er seit ihrer Trauung zu ihr sagte. Cole stieg ab, unterhielt sich kurz mit zwei Männern und half Kady dann vom Pferd.
    Er führte sie zu einem kleinen weißen Zelt, in dem auf einem weißgedeckten Tisch ein Wildblumenstrauß in einer gesprungenen Keramikvase stand.
    »In einer Minute bringen wir Ihnen etwas zu essen«, sagte einer der Männer, die ihnen gefolgt waren. »Sa-gen Sie uns, was Sie benötigen, Mistress Jordan. Wir werden uns bemühen, Ihnen Ihre Wünsche zu erfüllen.«
    Der Name war es, der Kady um den Rest ihrer Fassung brachte. Sie hatte sich danach gesehnt, Mrs. Norman zu werden, statt dessen aber nun den Namen eines Fremden erhalten. »Vielen Dank«, sagte sie, während ihr erneut Tränen über die Wangen rannen.
    »Nun ... äh ja, dann lasse ich Sie besser erst einmal allein«, meinte der Mann und zog sich hastig aus dem Zelt zurück.
    Als ihr Cole einen Stuhl zurechtrückte, ließ sie sich schwer darauffallen. Ich habe mich für einen Teller Bohnen verkauft, dachte sie verzweifelt.
    Cole griff über den Tisch nach ihrer Hand. »Ich bin nicht so schlecht, wie du zu glauben scheinst«, sagte er leise. »Wirklich nicht.«
    Kady zwang sich zu einem kleinen Lächeln. »Ich weiß, daß ich schrecklich undankbar bin, und dafür entschuldige ich mich. Wärst du in meiner Zeit aufgetaucht, hätte ich wahrscheinlich nicht so auf deine Notlage reagiert wie du auf meine. Ich glaube nicht, daß ich zu dem persönlichen Opfer fähig gewesen wäre, das du gebracht hast. Ich bin dir sehr dankbar.«
    »Gut«, lächelte er. »Und was wünschst du dir nun als Hochzeitsgeschenk?«
    »Seife«, erwiderte sie wie aus der Pistole geschossen. »Und ein warmes Bad.«
    »Eine kluge Wahl«, antwortete er so ernst, daß Kady lächeln mußte.
    Sie wollte gerade noch etwas sagen, aber die Zeltklappe flog auf und das Essen wurde gebracht. So viel, daß der Tisch unter der Last der Teller und Schüsseln nahezu zusammenbrach.
    Kady verschwendete keine Sekunde, tauchte mit ihrer Gabel kurzerhand in jede Schüssel, auf jede Platte, ohne den Teller zu beachten, den man vor sie hingestellt hatte. Cole aß auch, war aber mehr daran interessiert, Kady zu beobachten.
    »Schmeckt dir unser einheimisches Essen?« erkundigte er sich.
    »Ich würde zu gern den Bräter dieses Mannes sehen«, erwiderte sie mit vollem Mund.
    »Seinen Bräter?«
    »Ich schätze, die Bratpfanne dieses Kochs ist groß genug, um ein ganzes Schaf darin zu braten, komplett mit Kopf, Hufen und Schwanz. Dann hat er die Hälfte des Bräters mit Talg gefüllt und Kartoffeln, Gemüse und Mais in dem Fett gegart.«
    Verblüfft sah Cole sie an. »Wie kochst du denn?«
    Kady war viel zu hungrig, um ihm einen

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