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Wenn Zauberhaende mich beruehren

Titel: Wenn Zauberhaende mich beruehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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dich hängen wollten?«
    Cole sah konzentriert auf seine Angel, aber sein winziges Lächeln sagte ihr, daß ihn ihr Mitgefühl sehr freute.
    »Nein, das ist passiert, als ich noch ein Junge war. Als auf meine Schwester und meinen Freund geschossen wurde, habe auch ich etwas abbekommen.« Er zögerte. »Ich habe es überlebt, sie nicht«, fügte er leise hinzu.
    Kady wollte sich nicht einmal vorstellen, welche Schmerzen diese Wunden verursacht haben mußten.
    »Man hat mir gesagt, daß Küsse alle Wunden heilen«, meinte er. Und als sie ihn ansah, merkte sie, daß er sie aufzog. Seine Augen blitzten.
    »Bisher scheinen sie nicht allzu viel geholfen zu haben.« Sie wandte sich von ihm ab.
    »Dann hat mich wohl die richtige Frau noch nicht geküßt.« Er kam aus dem Bach und trat hinter sie. »Was ist da in dem Korb?«
    Er war ihr so nahe, daß sie einen Schritt zurücktrat. »Nur Speck, Brötchen und ...«, ihre Stimme kam ins Zittern, »ein Pfirsich-Cobbler.«
    »Tatsächlich?« Er machte einen Schritt auf sie zu.
    »Du hast dir die Haare gewaschen, oder? Gefällt dir die Seife?«
    »Sehr aufmerksam.« Sie drehte sich um und funkelte ihn an. »Bleib auf deiner Seite der Decke und komm mir bloß nicht zu nahe.«
    Aus unerfindlichem Grund brachte ihn ihr Ausbruch zum Lachen. Er ging wieder zum Ufer und zog einen Drahtkorb voller frischgefangener Forellen heraus.
    Die werde ich räuchern, dachte Kady und korrigierte sich sofort. Sie würde nach Hause zurückkehren. Sie hatte keine Zeit zum Räuchern von Fischen. »Mach Feuer. Ich hole schnell eine Pfanne und ein paar wilde Zwiebeln, die ich entdeckt habe. Dann können wir essen.«
    »Ja, Ma'am«, hörte sie ihn sagen, als sie den Hügel zum Haus hinaufeilte und im Laufen die Zwiebeln aus der Erde zupfte. Welche Herausforderung, schoß es ihr durch den Kopf. Hier fehlten alle Zutaten, die ihr in Virginia zur freien Verfügung standen. Sie hatte kein Zitronengras, keinen Sternanis, nicht einmal Olivenöl. Ich frage mich, ob ich da nicht scheitern muß, dachte sie und rief sich sofort zur Ordnung. Sie würde nicht lange genug hier sein, um die Herausforderung auch nur anzupacken.
    Bleib hart, Kady, sagte sie sich. Du mußt von Cole verlangen, daß er morgen mit dir zu den Felsen reitet. Und wenn er sich weigert, mußt du eben irgendwie allein dorthin kommen. Doch dann fiel ihr ein, daß sie nicht einmal den Weg in den Ort kannte, geschweige denn den in die Berge.
    Als sie mit der Pfanne zurückkehrte, hatte Cole ein Feuer in Gang gebracht, lag auf der Decke und ver-putzte sein drittes Brötchen. Sie stellte fest, daß er die Fische nicht angerührt hatte. Doch das machte nichts, denn Kady hatte ihre eigene Methode, Forellen zu putzen und zu entgräten.
    »Was brauchst du?« fragte er wenig später, als sie mit einem Fisch in den Händen unsicher zum Haus hinaufblickte.
    »Ein Messer.«
    »Mit was für einer Klinge?«
    Kady mußte lächeln. In Anbetracht seiner bequemen Haltung war es ausgesprochen reizend von ihm, zum Haus zurücklaufen zu wollen, aber dort würde er kaum etwas anderes als ein schartiges Schälmesser finden. »Ein zwanzig Zentimeter langes Ausbeinmesser mit schmaler Klinge«, erwiderte sie selbstgefällig. Das sollte er erst einmal suchen!
    Zwei Sekunden später bohrte sich ein langes Messer mit schmaler, beidseitig geschliffener Klinge Zentimeter von ihrer Hand entfernt in den Boden. Verblüfft blickte sie zu ihm auf.
    Jetzt lächelte Cole selbstgefällig.
    »Danke«, meinte Kady knapp und machte sich daran, die Forellen auszuweiden.
    Wenig später stellte sie eine Pfanne mit in Zwiebeln gedünsteten Kartoffelscheiben und perfekt gegarten Forellen mit einem Hauch Essig vor ihm ins Gras.
    Coles Blick, als er den Fisch kostete, war ihr Lob genug. So weit von ihm entfernt wie möglich, setzte sie sich auf die Decke und umschlang die Knie mit den Armen. Es war eine Sache, für den Präsidenten der Vereinigten Staaten zu kochen, aber eine ganze andere, das für einen Mann zu tun, der an monotone, ein-fallslose Kost gewöhnt war. Cole sprach ihrer Mahlzeit so ehrfürchtig zu, als wäre sie Manna vom Himmel.
    »Das ist das Beste, was ich jemals gesessen habe«, sagte er tief aufatmend, als die Pfanne leer war.
    Lächelnd schob ihm Kady den Korb zu. »Hast du noch Platz für einen Pfirsich-Cobbler?«
    Er ließ sich Zeit mit seinem Dessert, und als er fertig war, stützte er sich auf die Ellenbogen und blickte zum Bach hinüber. »Wenn ich nicht schon mit dir

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