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Wer abnimmt, hat mehr Platz im Leben

Titel: Wer abnimmt, hat mehr Platz im Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Stelter
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meinem eigenen Schweiß und genieße noch zehn Minuten lang die entspannende Stretching-einheit.
    Als ich eines Morgens im Bett liege, die Oberschenkel neunzig Grad angewinkelt und die Unterschenkel parallel zur Matratze, und freudestrahlend erzähle, dass ich einen Muskelkater an Stellen habe, wo ich beim besten Willen keine Muskeln vermutet hätte, meint Anne: »Ich bin bloß froh, dass dein Trainer Prentice heißt und nicht Priscilla.«
    Ich glaube, das hat bei denen Methode.
     
     

Ausdauertraining oder Krafttraining?
Leider beides
     
     
     
    Ich war zum Läufer geworden, ich ging schwimmen und fuhr Fahrrad. Im Fitnessstudio stand ich meist auf dem Crosstrainer, auf dem Laufband, oder ich saß auf dem Rudergerät. Das sind samt und sonders Ausdauersportarten.
    Na und? Wir hatten gesagt, letztendlich nimmt man nur dann ab, wenn der Kalorien verbrauch höher ist als die Kalorien zufuhr . Und der Kalorienverbrauch ist beim Laufen wirklich hoch. Abgesehen davon macht es Spaß, man kann es in der freien Natur machen, und man fühlt sich rundum kaputt und rundum wohl, wenn man wieder zu Hause ist.
    Aber ich will langfristig Gewicht verlieren, und wann nimmt man ab? Wenn unsere Energiebilanz negativ ist, wenn also der tägliche Energie bedarf höher ist als die Energie zufuhr .
    Der Energiebedarf setzt sich aus zwei Posten zusammen: Das ist einmal der Leistungsbedarf, also die Kalorien, die wir verbrauchen, wenn wir uns bewegen, und dann ist da der Grundumsatz, das sind die Kalorien, die unser Körper selbst dann noch verbraucht, wenn wir den ganzen Tag faul im Bett liegen.
    Klar, der Körper kriegt nicht genügend Brennstoff, also sucht er in allen Ritzen und Winkeln nach Ersatz, und dann kommt er auf die klasse Idee: »O.k., dann verbrenn ich mich selber.« Er verbrennt Fett. Das ist schön. Aber er verbrennt auch Muskelmasse. Das ist nicht schön.
    Unser Körper soll das Fett verbrennen und gleichzeitig die Muskeln behalten. Wie bringt man das dem Kollegen bei? Gar nicht, da ist er völlig beratungsresistent, der liebe Herr Körper. Da ist der so stur, dagegen ist Oliver Kahn der reinste Diplomat. Tja, da bleibt uns wohl nichts anderes übrig als Krafttraining. Wenn es dem alten Körper so egal ist, ob er Fett oder Muskeln abbaut, dann bauen wir halt durch Krafttraining die Muskeln wieder auf.
    Und jetzt kommt der positive Sondereffekt: Die Verbrennungsmaschine des Menschen sind eben seine Muskeln. Je mehr Muskeln wir haben, desto höher ist der Grundumsatz, desto mehr Fett wird verbrannt.
    Dieser Grundumsatz wirkt den ganzen Tag, morgens, mittags, abends und nachts. Beim Joggen verlieren wir Kalorien, das ist Leistungsbedarf. Wenn wir die Leistung hinter uns haben und vorm Fernseher sitzen, hilft uns das Joggen nicht mehr weiter, unsere durch Krafttraining aufgebauten Muskeln verbrennen weiter. Schöne Sache!
    Stellen wir uns zwei abnehmwillige Versuchskaninchen vor. Das eine geht drei Mal in der Woche laufen, und das andere macht nur zwei Mal Ausdauertraining und ein Mal Krafttraining pro Woche. Jetzt ist das Tier mit dem Krafttraining natürlich ganz stolz, weil es das mit dem Grundumsatz und der negativen Energiebilanz verstanden hat.
    Nach zwei Wochen gehen die beiden auf die Waage, und der Läufer hat mehr abgenommen. So, das war’s dann mit dem Stolz.
    Aber Vorsicht, keine voreiligen Schlüsse ziehen. Dummerweise sind Muskeln schwerer als Fett. Da hat der Läufer anscheinend einen Vorteil.
    Aber mehr Muskeln werden auf Dauer mehr Fett verbrennen. Wenn die beiden also nach drei Monaten wieder auf die Waage gehen, dann wird der Hantelbieger ganz sicher mehr Gewicht verloren haben als die Eisenlunge.
    Noch etwas ganz Schönes kommt hinzu. Trainierte Muskeln haben einen höheren Wassergehalt. Das strafft die Haut, der Körper wird definierter, man bekommt eine aufrechtere Haltung. Oder um es auf einen einfachen Nenner zu bringen: Man sieht besser aus.
     
     

Das Geheimnis des zweiten Gedankens
     
     
     
     
    Wenn ich die letzten zwei Jahre überdenke, dann glaube ich, es gibt einen wichtigen Satz, den man beachten muss, um erfolgreich und vor allem langfristig Gewicht zu verlieren. Der Satz lautet: »Ein Gedanke alleine ist immer falsch.«
    Wer Gewicht verlieren will, sagt zunächst mal, dann gehe ich auf Diät.
    Falsch!
    Der natürliche Tod einer jeden Diät ist der Jojo-Effekt. Langfristig verliert man sein Gewicht nicht, weil man sechs Wochen lang weniger gegessen hat. Langfristig nimmt man nur dann

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