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Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall

Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall

Titel: Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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korrigieren,
    »ihr habt etwas ganz Lustiges damit gemacht!« Sie kicherten und wechselten verschlagene Blicke. Getuschel. Schließlich fragte eines der Kinder:
    »Wenn wir es verraten, sagen Sie es dann dem Farmer weiter?«
    »Wenn ihr es mir sagt, bleibt es mein Geheimnis!«
    »Wir haben sie Harry angezogen!«, sagte das Mädchen triumphierend.
    »Harry?«, fragte Markby überrascht.
    »Wer von euch ist Harry?« Er hatte einen weiteren Fehler begangen, doch diesmal lachten die Kinder ausgelassen.
    »Harry ist keiner von uns!«, sagte das Mädchen verächtlich.
    »Er ist eine Vogelscheuche!«
    »Er steht in einem Feld ganz in der Nähe des Schlosses!«, fügte ein Junge hinzu.
    »Wir nannten ihn Harry, weil er so echt aussieht. Wie ein richtiger Mensch.«
    »Wie der alte Mann, der unten an der Straße in seinem Haus lebt«, sagte das Mädchen. Nicht zum ersten Mal stellte Markby fest, dass Kinder nicht so leicht hinters Licht zu führen waren. Er fragte sich, in welchem Stadium des menschlichen Heranwachsens diese natürliche Begabung verloren ging, ohne Anstrengung beobachten und selbst die trivialsten Dinge in Erinnerung behalten zu können.
    »Als ihr weggefahren seid, wo waren da die Schuhe?«
    »Noch bei Harry«, sagte das Mädchen unsicher.
    »Wir haben Teeparty gespielt, aber wir mussten so schnell weg. Wir mussten sie zurücklassen.«
    »Das ist jetzt eine sehr wichtige Frage«, sagte Markby vorsichtig.
    »Wann habt ihr die Schuhe gefunden?«
    »Am selben Morgen«, antwortete das Mädchen.
    »An dem Morgen, an dem wir abgefahren sind.«
    »War die Hexe am Tag vorher noch in ihrem Schloss?« Die Kinder antworteten unter Stirnrunzeln und unsicherem Nicken. Sie vermuteten es, doch keiner hatte gewagt, nach oben zu gehen und nachzusehen. Sie waren erst am Morgen der Abfahrt dort gewesen und hatten festgestellt, dass die Hexe verschwunden war und ihre Schuhe zurückgelassen hatte. Triumphierend hatten die Kinder die Schuhe mitgenommen, um ihren Freunden zu beweisen, dass sie tatsächlich im Schloss gewesen waren und dass die Hexe verschwunden war.
    »Ich glaube«, sagte das erste Mädchen weise,
    »dass sie auf ihrem Besen weggeflogen ist und deswegen keine Schuhe gebraucht hat.« Sie hat sie ganz sicher nicht mehr gebraucht, als sie den Prunkbau verließ, soviel steht fest, dachte Markby grimmig. Kurze Zeit später saß er mit Anna in dem umgebauten Bus, den sie und Wardle ihr Heim nannten. Es war behaglicher, als Markby gedacht hätte. Die beiden hatten sich einiges einfallen lassen, um eine praktische Einrichtung zustande zu bringen, und sie war durchaus mit der eines konventionellen Caravans vergleichbar. Vielleicht wirkte es im Inneren des Busses auch deswegen so behaglich, weil draußen, genau wie Markby befürchtet hatte, der Nebel über die Hänge herabgekrochen war, während er mit den Kindern gesprochen hatte. Mit dem Nebel hatte ein feiner, anhaltender Sprühregen eingesetzt, der die Luft stark abkühlte. Anna hatte Tee aufgesetzt, wofür Markby dankbar war. Er beobachtete sie dabei, wie sie die Zubereitung schweigend, aber mit großem Geschick beendete. Schließlich reichte sie ihm seinen Tee in einem großen Emaillebecher, der mit handgemalten Blumen verziert war. Markby legte die Hände um den Becher, dankbar für die Wärme, auch wenn er sich fast die Finger daran verbrannte. Anna nahm auf der anderen Seite des Busses Platz, richtete ihre langen Röcke und blickte ihn auf ihre direkte Art und Weise an.
    »Wenn wir zurückkommen und bei der Feststellungsverhandlung erscheinen – muss ich dann vor meinem Onkel George aussagen?« Markby schüttelte den Kopf.
    »Unwahrscheinlich, angesichts Ihres Verwandtschaftsgrades. Ich denke, sein Stellvertreter wird die Befragung durchführen.«
    »Gut. Ich glaube nämlich nicht, dass ich Onkel George ertragen könnte.«
    »Anna«, fragte Markby neugierig,
    »warum laufen Sie vor Ihrer Familie davon? Sie sind doch bestimmt schon volljährig, und Sie sind alles andere als ein – verzeihen Sie mir den Ausdruck – scheues Mauerblümchen. Hat Ihre Familie etwas gegen Wardle? Spielt das eine Rolle? Um unabhängig zu sein, müssen Sie nur für sich selbst einstehen, und ich bin sicher, dass Sie mehr als imstande dazu sind! Warum haben Sie und Wardle sich für dieses Leben entschieden?«
    »Weil wir so leben wollen. Wir können es nicht erklären.«
    »Nein, das denke ich auch. Aber denken Sie denn niemals an Ihre Familien? Vermissen Sie sie nie? Ihre Verwandten

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