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Wer bist du, schöne Juno

Wer bist du, schöne Juno

Titel: Wer bist du, schöne Juno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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erwiderte er.
    Sein Ton hatte dem Wort eine Bedeutung gegeben, die weit über die bloße Anrede hinausreichte. Auch sein Blick unterstrich, daß er bei der Antwort etwas anderes im Sinn gehabt haben mußte.
    Helen senkte die Lider und fragte, um einen leichten Ton bemüht: „Hat der ton soweit Ihre Billigung gefunden?“
    „In den vergangenen Jahren hatte ich wenig, mit dem ich die hiesige Gesellschaft hätte vergleichen können“, antwortete Martin lächelnd.
    „Wie das?“
    Er furchte die Stirn, überlegte sich genau, was er sagen solle, und erklärte: „Nun, es sind die Frauen, mit denen ich die größten Schwierigkeiten habe.“
    „Und was stört Sie im besonderen?“
    „Die Tendenz, mir nachzustellen.“ Angesichts des skeptischen Blickes, mit dem Lady Walford ihn anschaute, verteidigte er sich: „Für einen allseits berüchtigten Roue ist es im höchsten Maße enervierend, wenn man ihm nachstellt, statt daß er derjenige ist, der sich auf die Pirsch begibt. Malen Sie sich meine Lage aus, wenn Sie dazu imstande sind.“
    „Seltsam“, sagte Helen belustigt. „Ich könnte mir einbilden zu wissen, wie Sie sich fühlen.“ Da die Musik verklungen war, murmelte Helen: „Vielleicht sollte ich zu ...“
    Verwirrt biß sie sich auf die Unterlippe. Du lieber Himmel, sie war keine Debütantin, die an die Seite ihrer Anstandsdame zurückkehren mußte. Woran dachte sie? Auf welche Gedanken brachte sie der Mann an ihrer Seite?
    Er schmunzelte und sagte: „Keine Angst, schöne Juno. Ihr guter Ruf ist bei mir in den besten Händen. Was Sie jedoch betrifft.. .“
    Der schockierte Blick, den sie Martin zuwarf, ließ ihn erneut schmunzeln. Einige Minuten später überließ er sie Lord Alvanley, schlenderte durch den Raum und wartete auf den Zeitpunkt, um sie zum Dinner zu begleiten.
    Die Tänze mit Freunden und Bekannten, die nicht mehr verlangten als höfliche Konversation, gaben Helen die Zeit, um über die Äußerungen des Earl nachzudenken. Nicht um alles in der Welt konnte sie sich vorstellen, was er gemeint haben könne. Sie hätte auf den Gedanken kommen können, er wolle sie zur Mätresse haben, hätte er nicht gewußt, daß sie eine Freundin Lord Hazelmeres war. Sie kannte den seltsamen Ehrenkodex eines Roues jedoch gut genug, um zu wissen, daß der Schutz, den sie
    Saal, nur um sich sogleich umringt zu sehen. Von Frauen. Belustigt fragte er sich, ob man ihn auch so enthusiastisch willkommen geheißen hätte, wäre er als Martin Willesden, ohne den Earlstitel und nicht als reicher Mann, zurückgekehrt.
    Es war spät geworden, bis er Lady Walford sah. Er wußte sofort, daß sie ihn bemerkt hatte, aber sie gab sich, offenbar in der Annahme, er habe sie nicht bemerkt, unübersehbar den Anschein, ihn nicht gesehen zu haben. Lächelnd nickte er den Gästen zu, mit denen er sich unterhalten hatte, und floh durch den Saal an die Seite seiner Göttin.
    Sie wußte, daß er sich ihr näherte, noch ehe er sie erreicht hatte. Selbst wenn sie blind gewesen wäre, hätten die flatternden Nerven ihr verraten, daß er in der Nähe war und noch näher kam. Sie unterdrückte die verräterischen Empfindungen, ignorierte das schneller schlagende Herz, drehte sich um und reichte dem Earl die Hand.
    „Guten Abend, Sir.“
    Er schloß die Finger mit warmem, besitzergreifenden Griff um ihre Hand und hob sie zum Kuß an die Lippen.
    „Erlauben Sie mir, Sir, Sie mit Mrs. Hitchin bekanntzumachen“, sagte sie hastig.
    Er hatte kein Interesse an Mrs. Hitchin. Er nickte ihr höflich zu und schenkte ihr ein tröstendes Lächeln. Aber er ließ Junos Hand nicht los. Im Gegenteil, er legte sie in seine Armbeuge.
    „Meine liebe Lady Walford, das ist die Introduktion eines Walzers. Ich hoffe, Mrs. Hitchin, Sie entschuldigen uns?“
    Helen zwinkerte. Wie konnte der Earl es wagen, einfach bei ihr zu erscheinen und sie mit Beschlag zu belegen? Dann begriff sie jäh, was er vorgeschlagen hatte. Ein Walzer? Der Earl wollte sie in den Armen halten. Sie konnte sich vorstellen, wie er das tun würde. Gott mochte ihr beistehen. Wie sollte sie das zuwege bringen? Allein der Gedanke verursachte ihr schwache Knie.
    Panikergriffen schaute sie sich nach Hilfe um. Mrs. Hitchin war ihr gewiß keine Unterstützung. Die hingerissene Dame badete sich förmlich im Lächeln des Earl. Ehe Helen einen Rettungsanker finden konnte, an den sie sich hätte klammern können, wurde sie von Lord Merton auf das Parkett geführt.
    „Ich verspreche Ihnen, nicht zu

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