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Wer bist du, schöne Juno

Wer bist du, schöne Juno

Titel: Wer bist du, schöne Juno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Walford wird uns entschuldigen.“
    Den letzten Satz hatte sie mit verabschiedendem Lächeln geäußert. Sie griff nach dem linken Arm des Earl.
    Helen verspannte sich und hätte ihre Hand von seinem Arm genommen, aber seine, die auf ihrer lag, hielt sie mit hartem Griff fest.
    „Das denke ich nicht.“
    Helen zwinkerte und war froh, daß der Earl diesen Ton nicht bei ihr anschlug. Hagel und arktische Winde wären wärmer gewesen. Sie bemerkte, daß Lady Rochester kreidebleich wurde.
    „Aber
    „Zufällig hatten Lady Walford und ich vor, einen Spaziergang auf der Terrasse zu machen“, fuhr Martin fort, und in jeder Silbe hatte ablehnende Kälte mitgeschwungen. „Wenn Sie uns entschuldigen würden, Lady Rochester?“
    Nach einem knappen Nicken steuerte er Lady Walford an der lästigen Lady Rochester vorbei.
    Sie blieb verdutzt zurück und starrte den beiden nach.
    Innerhalb von Minuten schlenderten sie in relativer Einsamkeit über die lange Terrasse. Helen spürte, daß der Earl verkrampft war. Wieso konnte Lady Rochester diese heftige, wenngleich unterdrückte Reaktion bei ihm auslösen? Aus heiterem Himmel fiel Helen die Antwort ein.
    „Oh! Ist Lady Rochester diejenige, welche . ..“
    Abrupt hielt sie inne und empfand Verlegenheit. Sie spürte mehr, statt daß sie es hörte, daß der Earl neben ihr seufzte.
    "Ja, Lady Rochester ist diejenige, welche das kleine Drama inszeniert hat, durch das ich aus England vertrieben wurde.“
    Inzeniert? Welches Drama? Helen wünschte sich, die Courage zu haben, danach zu fragen.
    Martin wollte nicht, daß die Vergangenheit seine Zukunft überschattete.
    „Als ich zweiundzwanzig war, war Serena Monckton, die heutige Lady Rochester, eine Debütantin. Sie hat sich mir buchstäblich an den Hals geworfen. Wie ich Ihnen gesagt habe, widerstrebt es meinem Wesen, derjenige zu sein, dem man nachstellt. In diesem Fall habe ich jedoch die
    Feindseligkeit der anderen Partei unterschätzt. Die damalige Miss Monck-ton inszenierte eine mich kompromittierende Situation und behauptete dann, sie sei von mir entehrt worden. Leider erfolgte dieser unangenehme Zwischenfall, nachdem mein Vater herausgefunden hatte, daß ich Spielschulden hatte. Sie waren nicht außerordentlich hoch, eigentlich nur die Summe, die man bei einem jungen Mann wie mir erwarten konnte. Aber mein Vater war entschlossen, mich an die Kandare zu nehmen. Serenas hinterhältiger Trick war der letzte Tropfen, der das Faß zum Überlaufen brachte. Mein Vater stellte mir ein Ultimatum. Entweder ich heiratete Miss Monckton, oder er würde mich in die Kolonien schicken. Ich entschied mich für die Kolonien. Das war, alles in allem, die vernünftigste Entscheidung meines Lebens. Vielleicht sollte ich Lady Rochester dankbar sein. Ich bezweifele, daß ich ohne ihre damaligen Machenschaften heute so viel wert wäre, wie ich es bin.“
    Helen schenkte dem Earl ein weiches Lächeln. Zaghaft, und nur, weil sie es unbedingt wissen wollte, fragte sie: „Hat Ihr Vater später die Wahrheit erfahren?“
    Martin schwieg eine Weile und antwortete dann: „Nein. Ich habe ihn nie wiedergesehen. Er starb zwei Jahre nach dem Ereignis, als ich noch auf Jamaika weilte.“
    Helen mußte sich nicht erst fragen, ob sie die Wahrheit gehört habe. Mit allen Fasern ihres Seins wußte sie, daß sie die Wahrheit gehört hatte. Sie schlenderte mit dem Earl über die Terrasse zu einer kurzen, breiten Treppe, die zu einem von Blumenbeeten umgebenen Brunnen führte. Einige Paare genossen die frische Nachtluft und suchten Erholung von der Schwüle im Ballsaal.
    Martin warf einen Blick auf Lady Walfords ernstes Gesicht und lächelte. Ihre Gedanken waren leicht zu erraten. Er fühlte sich seltsam geehrt, daß sie sich mit den schmerzlichen Dingen befaßte, die längst der Vergangenheit angehörten. Aber es wurde Zeit, daß sie wieder lächelte.
    „Kann ich Sie in Versuchung bringen, sich von der Terrasse zu entfernen, schöne Juno? Ich verspreche, Sie nicht zu entführen.“
    Helen schaute ihn an und lächelte.
    „Oh, danke, Sir. Eine kleine Runde um den Brunnen würde mir zweifellos helfen, wieder einen klaren Kopf zu bekommen.“
    „Muß er wieder klar werden?“ fragte Martin und zog die Augenbrauen hoch. „Womit haben Sie ihn denn voll?“
    Von Ihnen, hätte Helen am liebsten geantwortet. Entschlossen, sich nicht dazu bringen zu lassen, irgendwelche Enthüllungen von sich zu geben, reckte sie die Nase in die Luft und legte dem Earl die Hand auf den

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