Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wer bist du, schöne Juno

Wer bist du, schöne Juno

Titel: Wer bist du, schöne Juno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
Arm.
    „Gehen wir um den Brunnen, Sir.“ Sein leises Lachen brachte ihre Nerven in Aufruhr.
    „Wie es Ihnen beliebt, schöne Juno.“

8. KAPITEL
    Die Nachsaison war fortgeschritten und mit ihr auch Martins Kampagne. Sobald der Wirbel um die ersten Bälle nachgelassen und Erinnerung geworden war und die Bäume im Park die Blätter abzuwerfen begonnen hatten, fand Martin, es sei an der Zeit, seine Position neu zu überdenken. Lady Walford gehörte ihm. Das war ihm ganz klar. Hoffentlich war das inzwischen auch weitestgehend dem ton klar.
    Martin beobachtete seine schöne Juno von einer Seite des Ballsaales in Lady Winchesters Palais. Er gestattete sich einen Moment liebevollen Erstaunens, daß Lady Walford die einzige war, die in dieser Sache noch keine Gewißheit hatte und nicht sicher war, daß die Zukunft, die er für sie ins Auge gefaßt hatte, Wirklichkeit werden würde.
    Es war ihm ein großes Vergnügen gewesen, ihr durch alle feinfühligen Mittel, die ihm zu Gebote standen, anzudeuten, wie aufregend ihre Zukunft sein würde. Sie war fasziniert gewesen. Er nahm an, daß ihre Unsicherheit von ihrer unglücklichen Ehe herrührte. Das zu glauben, fiel ihm keineswegs schwer. Arthur Walford mußte mindestens fünfzehn Jahre älter als sie gewesen sein.
    Er sah, daß sie ihrem Partner ein Lächeln schenkte. Sie tanzte mit Lord Alvanley, einem Gentleman, der ihr gewiß nicht zu nahe treten würde. Martin lächelte flüchtig. Er war soeben erst eingetroffen, doch der Drang, ihre Gesellschaft allein zu genießen, wurde von Minute zu Minute stärker. Er würde ihm indes noch eine Weile widerstehen müssen. Es gab für alles eine Grenze. Selbst für die Nachsicht des ton einem Mann gegenüber, von dem man inzwischen überzeugt war, daß ihm Unrecht geschehen war.
    Er lächelte breiter. Ehrlich gesagt, verfolgte ihn die Vergangenheit nicht mehr. Seine einzige Sorge galt der Zukunft. Doch die Billigung des ton war für die Zukunft der Countess of Merton wichtig. Was diese Zukunft betraf, hatte er nicht die mindesten Zweifel.
    In der Tat, wenn er gezwungen gewesen wäre, die Wahrheit einzugestehen, hätte er bekennen müssen, daß er sich schon in dem Augenblick entschlossen hatte, Helen zu heiraten, als er sie bei Lord Hazelmere vor  dem Kamin stehen gesehen hatte. Die einzige Überlegung, die ihn davon abgehalten hatte, sich Lady Walford zu erklären, war der Wunsch gewesen, sie oder den ton nicht zu erschrecken. Aber die Frage der gesellschaftlichen Anerkennung war jetzt geregelt. Lady Walford war zwar in Anbetracht dessen, was sie, wie sie wußte, bald ihr Schicksal sein würde, immer noch etwas nervös, doch ihre Ungläubigkeit veranlaßte Martin, noch eifriger dafür zu sorgen, daß sie die Seine wurde.
    Die Musik war verklungen, und die Tänzer schlenderten vom Parkett. Die Gespräche wurden lauter. Bei den Damen schimmerten die Locken der kunstvoll arrangierten Frisuren, und Juwelen funkelten. Ihre Ballroben wetteiferten in den Farben mit der Pracht leuchtender Frühlingsblumen.
    Juno hatte einen eigenen kleinen Hofstaat. Martin sah sie lächeln und nahm an, daß sie auf ein Bonmot reagiert hatte. Ihr bernsteinfarbenes Kleid paßte wundervoll zu ihrem hellen Teint. Innerlich vor Stolz strahlend, bemerkte Martin, daß sie hin und wieder den Blick suchend über die Gesellschaft schweifen ließ. Noch hatte sie ihn nicht gesehen. Dann, derweilen er auf den richtigen Moment wartete, um seine Anwesenheit bekanntzumachen, drängte sich ein Geck in einem Abendfrack, der eine besonders auffallende grüne Farbe hatte, zu Lady Walford vor.
    Martin schlenderte durch die Menschenmenge, lächelte automatisch und nickte Bekannten zu. Seine Aufmerksamkeit war jedoch auf den Mann neben Lady Walford gerichtet. Er hatte ihn schon früher bemerkt, und auch das Interesse, das er an Lady Walford nahm. Diskrete Erkundigungen hatten zu dem Ergebnis geführt, daß er Hedley Swayne hieß und ein kleines, wenngleich blühendes Landgut in Cornwall besaß.
    Ungeachtet eines stichhaltigen Beweises war es gut möglich, daß dieser Swayne tatsächlich hinter Lady Walfords Entführung gesteckt hatte. Im ton hatte man eine auffallende Tendenz bei ihm festgestellt, Lady Walford aufdringlich den Hof zu machen, hatte dieses Verhalten jedoch als Vorwand abgetan, dessen ein Mann sich befleißigte, um gesellschaftlich als schick zu gelten. Niemand hatte sich vorstellen können, daß die unleugbar stilvolle Lady Walford ernsthaftes Interesse an einem

Weitere Kostenlose Bücher