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Wer bist du, schöne Juno

Wer bist du, schöne Juno

Titel: Wer bist du, schöne Juno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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die eigene Dreistigkeit und gänzlich unsicher, welche Reaktion sie hervorrufen würde, drehte Damian sich brüsk um und verließ rasch das Haus.
    Er liebte sie.
    Diese Worte wiederholte Helen ständig, während sie in den Armen des Earl durch Lady Broxfords Ballsaal tanzte. Sie hatte nicht den mindesten Zweifel am Wahrheitsgehalt dieser Erkenntnis. Ihr Herz jubelte, als sie sich schließlich gestattete, die Aussicht, ein Leben an Martins Seite zu verbringen, endgültige Formen annehmen zu lassen. Der Topf Gold am Ende des Regenbogens würde endlich ihr gehören. Sie hob den Blick und sah, daß Martins graue Augen mit zärtlichem Ausdruck auf sie gerichtet waren.
    „Einen Penny für Ihre Gedanken, Madam.“
    „Ich befürchte, Sir, daß es nicht klug wäre, sie Ihnen zu verraten. Gewiß gebieten alle Regeln, daß ich schweigen sollte.“
    „Oh? So skandalös können Ihre Gedanken doch nicht sein.“
    „Sie sind nicht skandalös. Sie, Sir, sind es“, erwiderte Helen. „Ich bin sicher, daß irgendwo geschrieben steht, zum Beispiel im Handbuch für junge Damen unter der Rubrik, wie man mit Lebemännern umgehen müsse, daß es höchst unklug sei, irgend etwas zu tun, wodurch sie sich ermutigt fühlen könnten.“
    „Würde ich Ihre Gedanken kennen, wäre ich dann ermutigt?“ fragte Martin amüsiert.
    Helen versuchte, seinen Blick vollkommen gleichgültig zu erwidern. Ihr Partner war jedoch nicht verunsichert.
    „Meine liebe Helen, ich vermute, daß Ihre Erziehung irgendwie begrenzt war. Sie haben das betreffende Kapitel bestimmt nie zu Ende gelesen, denn sonst hätten Sie festgestellt, daß es noch unklüger ist, einem Lebemann den Mund wässrig zu machen.“
    Sie riß die Augen auf. Zu ihrer Erleichterung war sie mit Martin am Ende des Saales angelangt, und der Earl mußte die Aufmerksamkeit darauf richten, eine Drehung zu machen. Sein Arm lag fester um ihre Taille und machte sie noch atemloser als zuvor. Sie fühlte sich wie ein Lamm, das von einem Wolf verschlungen werden sollte. Aus irgendeinem Grund war diese Idee sehr attraktiv.
    Vollkommen zufrieden über die Verfassung, in der Lady Walford sich befand, verzichtete Martin darauf, sie zu drängen, Konversation mit ihr zu machen, und richtete statt dessen den Sinn auf eine beunruhigende Frage. Wann? Wann sollte er Helen fragen, ob sie ihn heiraten wolle? Er hatte schon so lange vor, um ihre Hand anzuhalten, wie er sicher war, daß sie den Gedanken akzeptiert hatte, die Countess of Merton zu werden, und auch die offenkundige Nervosität bezüglich einer zweiten Ehe überwunden hatte. Seine auf Erfahrungen beruhende Einschätzung der Situation ließ ihn erkennen, daß alle Zweifel, die Helen gehabt hatte, jetzt der Vergangenheit angehörten.
    Er traf, während die letzten Takte des Walzers verklangen, eine Entscheidung. Es bestand kein Grund, noch zu warten. Doch der Ballsaal war überfüllt. Es herrschte schreckliches Gedränge. Die Vorzimmer waren, wie Martin wußte, voller adliger Witwen, die der stickigen Luft im Saal entronnen waren. Er würde das Gelände erkunden müssen.
    Die Musik verklang. Mitten unter den Tänzern kam Helen mit dem Earl of Merton zum Stehen. Atemlos richtete sie den Blick auf sein Gesicht und fragte sich, was als nächstes passieren würde. Ihre Blicke trafen sich und hielten sich fest. Ehe jedoch sie oder er die Zeit hatten, etwas zu sagen, tauchte Lord Peterborough neben ihnen auf.
    „Da sind Sie ja, Madam. Ich muß mit Ihnen über Ihre schlechte Angewohnheit reden, diesem Taugenichts zu gestatten, Sie dauernd mit Beschlag zu belegen. Das geht nicht, meine Liebe. Das geht ganz und gar nicht.“
    „Wie lange ist es her, Gerry, daß jemand dir gesagt hat, daß du zuviel redest?“ fragte Martin und ließ Lady Walford los, damit sie seinen Freund begrüßen konnte.
    Lord Peterborough warf einen pfiffigen Blick auf ihr strahlendes Gesicht und sagte: „Mir scheint, in diesem Fall macht meine Beschwerde

wohl keinen großen Effekt. Abgesehen davon, Madam, daß ich schwören könnte, daß Martin Ihnen dauernd auf die Füße getreten hat. Er war viel zu lange in den Kolonien. Kommen Sie und tanzen Sie einen Walzer mit jemandem, der weiß, wie man das macht.“
    Galant reichte er ihr den Arm.
    Lachend nahm sie ihn und schenkte dem Earl ein letztes Lächeln, ehe sie sich von Lord Peterborough auf das Parkett zurückführen ließ.
    Da Martin jetzt frei war, machte er sich daran, die Lady Broxfords Gästen zur Verfügung überlassenen

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