Wer bist du, suesse Morgenfee
durcheinander war, wusste er, dass Daniel auf die Beziehung seiner Tochter Darcy zu Logan anspielte. Während Logan um sie geworben hatte, war er von Darcy mehr als einmal absichtlich oder versehentlich mit irgendeiner Substanz bekleckert worden.
„Wir haben nicht miteinander geschlafen", sagte Fergus heftig.
Um Daniels Mund zuckte es. „Ich denke, dass können wir alle getrost annehmen."
„Genau", meinte Fergus zufrieden. Dass sie es nicht getan hatten und Chloe es mitten in einem vollen Restaurant verkündet hatte, entsetzte ihn keineswegs. Tatsächlich hätte er nicht glücklicher sein können!
Chloe ließ sich dankbar auf den Rücksitz des Taxis sinken, das sie gerade herbeigewinkt hatte. Sie war hastig eingestiegen, so bald der Fahrer gehalten hatte, jetzt zeigte ihr ein Blick aus dem Fenster, dass sie sich umsonst Sorgen gemacht hatte. Fergus war ihr nicht gefolgt. Nicht, dass sie es ihm verübelt hätte, wenn er es getan hätte. Sie hatte gerade vor mindestens vierzig Leuten verkündet, dass er neulich Nacht unfähig gewesen war, mit ihr zu schlafen!
Was, in aller Welt, war nur in sie gefahren? Die Antwort war sehr einfach. Fergus hatte sie mit der Behauptung dazu getrieben, sie habe vor, ihn damit zu erpressen, dass sie miteinander geschlafen hätten.
Oh, sie hatte die Sache verpfuscht. Anstatt Fergus' Mitgefühl und Verständnis für die Lage ihres Vaters zu wecken, hatte sie nur Zorn und Verachtung geweckt - ihr gegenüber! Am schlimmsten war, dass Fergus jetzt erst recht entschlossen zu sein schien, das Buch zu schreiben. Und sie würde es ihren Eltern beibringen müssen. Darauf freute sie sich wirklich nicht!
In den nächsten Tagen würde sie jedoch keine Gelegenheit dazu haben. Ihr Vater und ihre Mutter besuchten den Wahlkreis, um den sich ihr Vater bewerben wollte. Und das war wohl kaum eine Sache, die sie ihnen am Telefon sagen konnte.
Als sie am Donnerstagabend zurückkamen, sahen sie beide so müde aus, dass Chloe es nicht übers Herz brachte, das Thema auch nur anzuschneiden. Am Freitag hatten ihre Schwester und David Hochzeitstag, und sie wollten abends alle fünf essen gehen. Hoffentlich würde sich am Wochenende eine Gelegenheit ergeben. Chloe wusste, dass sie nicht länger warten durfte. Wenn Peter Ambrose bisher noch nicht mit ihrem Vater gesprochen hatte, würde er es sehr bald tun. Und es wäre besser, sie erzählte es ihrem Vater zuerst. Damit sie ihm ihre Bekanntschaft mit Fergus erklären konnte! Allerdings war sie nicht sicher, wie sie das anpacken sollte.
Chloe hatte nichts von Fergus gehört. Nicht, dass sie es nach dem Fiasko im Restaurant erwartet hatte. Aber keine Nachricht war keine gute Nachricht, was ihn anbelangte.
Deshalb war sie völlig schockiert, als sie am Freitagmorgen auf dem Weg nach draußen einen flüchtigen Blick in das von der Eingangshalle abgehende kleine Empfangszimmer warf und Fergus darin sitzen sah. Sie wurde blass, betrat hastig den Raum und zog die Tür hinter sich zu.
„Was willst du hier?" fuhr sie Fergus an. Als müsste sie wirklich fragen!
Er trug einen dunklen Anzug mit blauem Hemd und dazu passender Krawatte. „Mit deinem Vater sprechen, natürlich", erwiderte Fergus lässig. „Das hast du mir doch nahe gelegt."
Chloe wurde knallrot bei der Erinnerung an jenen Tag im Restaurant. Was hatte Fergus getan, nachdem sie das Restaurant verlassen hatte? Weitergegessen? Oder war er auch gegangen? Es war wohl Letzteres gewesen. Sie hatte sich vor der nächsten Begegnung gefürchtet. Ihr Benehmen im Restaurant war ihr noch immer entsetzlich peinlich. Ihn im Haus ihrer Eltern wiederzusehen hatte sie jedoch überhaupt nicht erwartet. „Dann machst du also tatsächlich weiter damit", sagte sie matt.
Fergus stand langsam auf und beherrschte mit seiner Größe sofort das Zimmer. „Ich bin hier, um mit deinem Vater zu sprechen", wiederholte er wenig hilfsbereit.
Und warum sollte er hilfsbereit sein? Bei ihrem letzten Treffen hatte sie ihn in einem voll besetzten Restaurant in eine peinliche Lage gebracht.
„Sein Assistent David sagt ihm gerade, dass ich gekommen bin."
„Fergus." Sie sah ihn flehend an. „Bitte lass dein Urteil über meinen Vater nicht von deiner Feindseligkeit mir gegenüber beeinflussen."
Er musterte mit zusammengekniffenen Augen ihre Jacke. „Willst du weg?"
„Ja, wollte ich." Chloe hatte vorgehabt, ein Geschenk für Penny und David zu kaufen. Jetzt, da Fergus hier war, um mit ihrem Vater zu reden, war sie nicht
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