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Wer Blut sät (Vater der Engel) (German Edition)

Wer Blut sät (Vater der Engel) (German Edition)

Titel: Wer Blut sät (Vater der Engel) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Gees
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bisher kein Wort über die ganze Angelegenheit verloren. Sie wollte sich schließlich nicht des Vorwurfs aussetzen, sie habe nicht genügend auf ihre Nicht aufgepasst. Allerdings hatte Tante Agnes ja keine Ahnung, Allerdings hatte Tante Agnes ja keine Ahnung, dass sehr bald ohnehin alle Welt von Dianes heimlichen Unternehmungen wissen würde. Bei diesem letzten Gedanken erlosch das Lächeln sehr schnell wieder aus Dianes Gesicht.
    „Agnes... also, mir gefällt der Gedanke nicht.“ Ihr Vater war skeptisch und er warf Konrad von Meinert einen Blick zu, in dem die Bitte enthalten war, das Thema fallenzulassen. sehr bald ohnehin alle Welt von Dianes heimlichen Unternehmungen w
    „Wenn wir einen Gentleman dabei haben, der uns beschützt, dann kann uns nichts passieren“, meinte Anna und sah dabei von Diane zu Herrn von Meinert.
    „Der Meinung bin ich auch“, meldete Diane sich zu Wort. „Und zusätzlich könnte man sich für einen Jahrmarktsbesuch doch so schlicht kleiden, dass man gar nicht auffällt. Und kein Dieb kommt dann auf die Idee, bei mir gäbe es etwas zu holen.“
    Das Mädchen füllte ihnen die Suppe auf.
    „Ich glaube, Herr von Meinert hat etwas anderes zu tun, als mit euch auf den Jahrmarkt zu gehen“, argwöhnte der Vater und gab dem Mädchen ein Zeichen, dass er genug Suppe auf seinem Teller hatte.
    Herr von Meinert lehnte sich in seinem Stuhl zurück und sah abwechselnd Diane und Anna an. „Ja, sicher, ich bin ein vielbeschäftigter Mann“, lächelte er. „Zumindest heute. Denn ich habe Ihren Vater mehr als nur eine Sau zu verkaufen, heute Nachmittag. Aber morgen ist ja auch noch ein Jahrmarktstag...“
    „Bitte, Vater, lass uns doch den Spaß“, bat Anna.
    „Das Vergnügen der einfachen Leute ist doch nicht unter unserer Würde“, fügte Diane hinzu und warf ihrem Vater einen auffordernden Blick zu.
    So ein Jahrmarktsbesuch würde ihr als Ablenkung gerade recht kommen. Ihre Gedanken drehten sich hier Zuhause ständig um ihre Gefühle für Robert und seinen dringenden Wunsch, dass sie sich voneinander distanzierten. Sie war auf der zum Scheitern verurteilten Suche nach der Lösung eines Problems, das ihr im Einzelnen überhaupt nicht bekannt war.
    Dass auch Tante Agnes mit ihnen gemeinsam zur Rebellion überging, verwunderte Diane ebenso sehr, wie es sie freute. „Richard“, sagte sie ernst zu ihrem Bruder, „die Mädchen sollten doch auch ab und zu mal einen Blick den Tellerrand werfen. Du kannst sie nicht einsperren. – Außerdem würde ich sie selbstverständlich begleiten...“
    „Wir reden später nochmal darüber“, versuchte der Vater, den Antrag vorerst abzuwehren. „Jetzt wird erst mal zu Mittag gegessen.“
    Er wandte sich seinem Teller zu und begann, seine Suppe zu löffeln.
    Konrad von Meinert probierte die Suppe und machte ein zufriedenes Gesicht. Diane fiel auf, dass er mehrere kleine Narben am Hals hatte, die, wenn man genauer hinsah, wohl zufällig eine Art geometrisches Muster ergaben. Die Narben waren sehr schmal und ausgeblichen, kaum auffällig. Sie warf einen Blick auf seine Hände und entdeckte auch dort einige kleine Narben auf beiden Handrücken. Diane fragte sich, wobei diese alten Verletzungen wohl entstanden waren.
    „Sind Sie aus Lindheim, Herr von Meinert?“ fragte Diane den jungen Mann, der sogleich von seiner Suppe wieder aufsah.
    „Ich wohne erst seit acht Monaten hier“, erklärte er ihr. Er hatte ruhige, braune Augen, die überhaupt nicht zu seinem etwas lausbubenhaften Lächeln passten. „Vorher habe ich in einem kleinen Ort oben an der Küste gewohnt. Meine Familie besitzt dort ein Landgut.“
    „Und was hat Sie hierher gezogen?“ erkundigte Diane sich weiter.
    „Der Wunsch, auf eigenen Beinen zu stehen“, gab Konrad von Meinert zur Antwort. „Mein älterer Bruder und seine Frau werden demnächst das Landgut übernehmen. Ich wäre natürlich auch versorgt durch das Vermögen meiner Eltern. Aber ich wollte lieber versuchen, mein eigenes Geld zu verdienen. Jetzt bin ich in den Textilhandel eingestiegen, die große Fabrik bei Rubenfels hat mich hergelockt.“
    „Ah, Textilien“, wiederholte Diane und wandte sich nun ihrerseits ihrer Suppe zu.
    Sie wusste nicht genau, was sie von diesem Mann halten sollte. Irgendwie erweckte er in ihr Sympathien, aber vielleicht war er im Grunde genommen doch genauso langweilig, wie alle anderen. Landgut, Textilhandel… Das klang alles so gewöhnlich, als hätte sie es schon tausendmal gehört.
    „Ich

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