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Wer Böses Tut

Wer Böses Tut

Titel: Wer Böses Tut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena Forbes
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Mord an ihr zu tun hat. Und es geht nur mich etwas an.« Sie trank einen Schluck Wein.
    »Wie war sie?«, fragte er nach einem Augenblick; er hatte das Gefühl, völlig die Orientierung verloren zu haben. »Wie war sie wirklich ?«
    »Wie ist man wirklich ? Wer kann das schon sagen?«
    »Aber Sie kannten sie. Ich nicht.«
    »Da können Sie sich glücklich schätzen«, erwiderte sie, plötzlich mit einem scharfen Unterton, der ihn überraschte. »Hören Sie, ich habe grauenhafte Kopfschmerzen, und ich habe genug von diesen Fragen.«
    Einen Augenblick lang musterte er sie, merkte, wie müde und blass sie aussah, dann nickte er und erhob sich. Er konnte sie nicht zwingen, mit ihm zu reden. »Beantworten Sie mir nur noch eine Frage: Danach hatten Sie keinen Kontakt mehr mit ihr?«
    »Genau. Nicht, bis sie mich angerufen hat und sagte, wir
müssten miteinander reden. Sie muss gehört haben, dass ich zurückkomme. Wir vereinbarten ein Treffen, und den Rest kennen Sie.«
    »Und weiter war da nichts?«, fragte er und suchte vergebens in ihrem Gesicht nach irgendeinem Hinweis auf die Wahrheit.
    Sie schüttelte den Kopf, doch er glaubte ihr immer noch nicht.
     
    Liz begleitete ihn zur Tür und schloss sie fest hinter ihm. Als sie seine Schritte die Treppe hinuntergehen hörte, lehnte sie sich an die Wand und schlang die Arme um sich.
    Himmel, was für ein Schlamassel. Sie wusste, dass sie überhaupt nicht überzeugend geklungen hatte, aber Tartaglia hatte sie unvorbereitet erwischt. Wieder in Rachels Wohnung zu sein, hatte sie aus der Fassung gebracht, und sie fühlte sich plötzlich ungeschützt. Sie hatte den Eindruck, dass er durch sie hindurchschauen konnte, ihre Schwäche spürte, ihre Schuld und ihre Lügen.
    Ihr Kopf schmerzte und fühlte sich an, als würde er explodieren. Sie presste fest die Finger an die Schläfen, während sie versuchte, das Gespräch in Gedanken noch einmal durchzuspielen, aus lauter Sorge, dass ihr versehentlich etwas herausgerutscht war.
    Die Haustürklingel riss sie aus ihren Gedanken. Er musste etwas vergessen haben. Noch mehr Fragen. Wie sollte sie das durchstehen?
    Widerwillig nahm sie den Hörer der Gegensprechanlage ab. Aber es war Jonathans Stimme, die sie hörte.
    »Liz? Lass mich rein, ja?«, murmelte er.
    Auch wenn sie absolut nicht den Wunsch verspürte, ihn zu sehen, war es eine Erleichterung, seine und nicht Tartaglias Stimme zu hören.

    Sie drückte auf den Türöffner, ließ die Tür einen Spalt offen und ging ins Wohnzimmer, um aufzuräumen. Gerade als sie herauskam, die schmutzigen Gläser, den Aschenbecher und die halb leere Flasche in den Händen, stand Jonathan im Flur vor ihr.
    Er schlug die Tür hinter sich zu. »Warum habe ich den Eindruck, dass du mich meidest?«, fragte er und ging hinter ihr her in die Küche. »Du hast auf keinen meiner Anrufe reagiert.«
    »Ich meide dich nicht. Ich wollte einfach niemanden sehen.«
    »Aber ich bin nicht niemand.«
    Sie kehrte ihm wortlos den Rücken zu, stellte die Flasche auf dem Tresen ab und spülte die Gläser und den Aschenbecher aus, ehe sie alles in die Spülmaschine räumte.
    »Ich sehe, du hattest Gesellschaft«, sagte er. »Freundest dich mit dem Hüter des Gesetzes an, wie?«
    »Nein.«
    »Komisch, ich hab nämlich den Typ mit den schwarzen Haaren erkannt, der gerade hier rausgekommen ist. Ich wusste sofort, wer er ist. Das war dieser verdammte Polizist, der mich so übel ausgequetscht hat. Hab ich dir doch erzählt, oder?«
    »Hast du«, sagte sie und wusch sich die Hände. »Und das war auch schon alles, was du mir erzählt hast.«
    »Was wollte er?«
    Sie schüttelte ihre Hände trocken und wischte sie an ihrer Jeans ab, da kein Geschirrtuch in Reichweite war, dann drehte sie sich um und sah ihn an. »Er hatte noch ein paar Fragen wegen Rachel. Hat er dich gesehen?«
    »Ich glaube nicht. Und wenn schon?« Er bekam ihren Arm zu fassen und zog sie zu sich. »Willst du Johnny-Boy keinen Kuss geben?«
    Sie gab ihm ein schnelles Küsschen auf die Wange und versuchte,
sich von ihm zu lösen, doch er hielt sie fest und tätschelte ihre Wange, bevor er sie küsste. Seine Bartstoppeln kratzten auf ihrer Haut, und sie roch Alkohol.
    »Hm. Du riechst gut. Ich mag dein Parfum.«
    Sie stieß ihn weg. »Fang nicht wieder damit an. Willst du was trinken oder nicht?«
    Er lehnte sich an den Tresen und zuckte gutmütig mit den Schultern. »Warum trinkst du mit dem Bullen Wein?«
    Sie nahm ein sauberes Glas aus dem Schrank, reichte es

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