Wer braucht schon drei Bodyguards?
Trick?“ Bettelnd sah er mich an.
„Hmm…“ Ich beugte mich näher zu ihm heran und flüsterte ihm ins Ohr. „Tut mir leid, aber ich glaube das wird für immer mein Geheimnis bleiben.“
Enttäuscht sah er mich an.
„Ach komm schon, gib mir zumindest ein Tipp, womit du ihn weich kriegst.“
Kurz dachte ich ernsthaft darüber nach.
„Ich sag nur: Shoppen.“
Ratlos sah er mich an. „Shoppen? Was meinst du damit?“
Belustigt sah ich ihn an. „Mehr werde ich dir auf keinen Fall verraten.“
Kurz schmollte er noch, doch als er ein eingerahmtes T-Shirt an der dunkelrot gestrichen Wand sah, war es um ihn geschehen. Schnell trat er näher ran.
„Nein, ich glaub es nicht. Kann es wirklich sein?... Das ist das original Shirt das Sadaharu Oh am zwölften Oktober 1980 getragen hat, als er seinen 868 Home Run geschafft hat! Der Mann war ein Genie unter den Baseballern. So viele Home Runs hat noch nie jemand zuvor geschafft. Selbst heute hält er noch den Rekord. Er ist mein absoluter Held und ich habe überall nach diesem Shirt gesucht, er hat es sogar signiert! Und ausgerechnet Viktor hat es?
Meinst du es fällt auf, wenn ich es einfach unauffällig mitnehme?“
Über seine Begeisterung musste ich schmunzeln, er hörte sich fast so an wie mein Dad, wenn er mal wieder im Baseballwahn war.
„Ich glaube, dass wird nicht funktionieren. Mein Dad hängt ziemlich an diesem Fetzten.“
Als ich sah wie seine Augen aufblitzen, wusste ich, dass ich das lieber nicht gesagt hätte.
„Fetzen? Fetzen? Das ist doch kein Fetzten! Wie kannst du…“
Da Dante schon genauso rot anlief wie mein Vater, wenn ich gegen seinen Lieblingssport etwas sagte, unterbrach ich ihn lieber.
„Jaja, schon gut. Es ist kein Fetzten. Tut mir leid, dass ich es gewagt habe, es so zu nennen.“
Langsam beruhigte er sich wieder. Gott, der war ja genauso ein Fanatiker wie mein Vater, wenn es um Baseball ging.
„Hmmm… schade. Aber vielleicht kann ich Viktor ja noch überreden.“
Zweifelnd sah ich ihn an, da ich wusste, dass mein Vater das Shirt wahrscheinlich für nichts auf der Welt hergeben würde. Aber das sagte ich ihm nicht, da ich ihm die Hoffnung nicht nehmen wollte.
„So, hast du jetzt alles inspiriert?“, fragte ich spöttisch.
Dante nickte nur, guckte sich aber weiter im Flur um, während wir ins Wohnzimmer gingen.
Auch hier war alles in roten und weißen Farbtönen gehalten. Mein Vater war dafür gewesen, dass wir alles eher blau strichen, doch da rot meine Lieblingsfarbe ist, hatte er keine Chance gehabt, seinen Willen durchzusetzen.
Die einzigen Zimmer im Haus, die nicht rot gestrichen waren, waren sein Büro und sein Schlafzimmer.
Dante ließ sich auf das Sofa plumpsen und betrachtete unsere riesige DVD Sammlung, die in einem Eckschrank untergebracht war.
Auf einmal leuchteten seine Augen auf und er stand auf, um sich einen DVD aus dem Schrank zu holen.
„Können wir den gucken?“, meinte er und wedelte mit der Hülle von „Hangover“ vor meiner Nase herum.
Erst wollte ich den Kopf schütteln, da ich den Film schon eine gefühlte halbe Million Mal gesehen habe, aber er schaute mich so bittend an, dass ich nachgab.
„Klar.“
Freudig nahm er die DVD aus der Hülle und legte sie in den Player.
Dann klaute er sich alle Kissen und machte es sich auf dem Sofa bequem. Der war wie so ein kleines Kind!
Seufzend ging ich in die Küche und holte eine Gummibärchenpackung.
Als ich wieder ins Wohnzimmer kam, hatte sich Fabio mittlerweile auch auf das Sofa gesetzt.
Ich ließ mich zwischen die beiden fallen und konzentrierte mich auf den Film.
Ryans Sicht: Sorge
Fuck, was stellte sie bloß mit mir an?! Ich musste andauernd an sie denken, sogar jetzt noch, wo eine heiße Blondine auf meinem Schoß saß und ich ihr meine Zunge in den Hals steckte. Ich schaute ihr ins Gesicht und sah in die langweiligen, blassen blauen Augen. Zoeys ozeanblaue Augen hatten so richtig gestrahlt, als sie mich wütend angefaucht hatte. Total süß, wie sie da vor mir stand und mir Kontra gab. Endlich war da mal eine Herausforderung, sie war die Erste, die mich nicht sofort anhimmelte und tat was ich sagte.
Und auch die Lippen der Blondine fühlten sich falsch an, sie waren trocken und ich musste daran denken, wie es sich wohl anfühlen würde Zoeys weichen, vollen Lippen auf meinen zu spüren. Scheiße, ich wollte doch nicht an sie denken. Also versuchte ich ihr wundervolles Gesicht aus meinem Kopf zu verbannen, um mich auf die
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