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Wer Braucht Schon Eine Gucci-Tasche

Titel: Wer Braucht Schon Eine Gucci-Tasche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dee Davis
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habe die Dinge nur nicht im richtigen Licht gesehen.«
    »Jedenfalls«, fuhr sie fort, »gibt es für euch beide definitiv noch Hoffnung.«
    »Nein, gibt es nicht«, widersprach ich und starrte auf meine Hände. »Denn Dillon hat mir gestern Abend geholfen, unbemerkt aus dem Pierre zu kommen. Und dann ist er … na ja, über Nacht geblieben.«
    »Ich schließe daraus, dass er nicht auf dem Sofa übernachtet hat.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Er war wunderbar. Er hat Diana in die Wüste geschickt, hat mich zum Hinterausgang hinausgeschmuggelt und sich für alles entschuldigt, was passiert war. Wir haben geredet und getrunken. Viel getrunken. Und eines führte zum andern … Jedenfalls kam Ethan heute Morgen vorbei, als Dillon ohne Hemd dastand und ich nur ein Bettlaken um mich geschlungen hatte. Es war nicht schön.«
    »Hast du überhaupt mit Ethan geredet?«
    »Ja. Gewissermaßen. Ich habe ihm die Meinung gesagt. Und er … na ja, er hatte nicht viel zu sagen. Was unter diesen Umständen wohl nachvollziehbar ist. Aber damit dürfte klar sein, dass eine Versöhnung nicht in Frage kommt. Ich habe das Ende praktisch besiegelt, indem ich mit meinem Ex geschlafen habe.«
    »Und was ist mit Dillon?«
    »Ich bin nicht sicher, worauf du hinauswillst.«
    »Wollt ihr euch versöhnen?«, fragte sie mit zusammengezogenen Brauen.
    »Nein. Ich habe keine Ahnung, wie ich auf die Idee kam, dass wir überhaupt eine Chance haben. Du hattest völlig recht. Wir haben nichts gemeinsam.«
    »Ihr habt euch geliebt.«
    »Aber das reicht nicht, stimmt’s? Da muss noch mehr sein. Etwas, worauf man aufbauen kann. Und bei Dillon war einfach nichts.«
    »Trotzdem hast du mit ihm geschlafen.«
    »Ich war am Boden zerstört und betrunken«, gab ich aufrichtig zu.
    »Keine gute Kombination.«
    »Ehrlich gesagt«, fuhr ich kopfschüttelnd fort, »kann ich mich an fast nichts erinnern. Aber vermutlich brauchte ich die Gewissheit, dass ich jemandem etwas bedeute. Aber sobald ich die beiden heute Morgen nebeneinander gesehen habe, wusste ich, dass das, was zwischen Dillon und mir war, endgültig vorbei ist. Und kaum war Ethan gegangen, habe ich ihn weggeschickt.«
    »Klingt, als wärst du zur Vernunft gekommen. Es tut mir nur leid, dass es auf diese Weise passieren musste. Und ich bereue aufrichtig, dass ich das Ganze ins Rollen gebracht habe, nur weil ich dir nicht von Anfang an über Ethans Interesse reinen Wein eingeschenkt habe.«
    »Du hattest gute Gründe für dein Verhalten. Niemand hat Schuld. Es ist einfach, wie es ist. Und es ist Zeit, dass ich mein Leben weiterlebe. Wie du selbst sagst, manchmal ist es besser, der Vergangenheit nicht nachzutrauern.«
    »Ich habe von etwas geredet, das vor zwanzig Jahren passiert ist. Du und Ethan …«
    »Althea …« Ich verschränkte die Arme vor der Brust und musterte sie finster.
    »Aber ich wollte doch nur …«
    »Helfen?« Wie auf ein Stichwort brachen wir in Gelächter aus, und mit einem Mal schien die Welt nicht mehr ganz so düster zu sein. Aus all dem Schlimmen war etwas Gutes erwachsen – ich hatte meine Mutter gefunden. Meine wahre Mutter. Und das Lustige daran war, dass sie die ganze Zeit vor meiner Nase gestanden hatte. Manchmal sieht man tatsächlich die Wälder vor Bäumen nicht. Oder wie das Sprichwort heißt.
    »Also gut«, sagte meine Mutter, noch immer lächelnd. »Ich verspreche es – keine Einmischung mehr.«
    Es war ein tapferes Versprechen. Und ich glaube, auf ihre eigene Weise meinte sie es auch so. Zumindest in diesem Augenblick.
    Aber ich wusste es besser.
    Manche Dinge lassen sich nicht so ohne Weiteres ändern.

Kapitel 26
    New York im Frühling ist herrlich. Besonders nach einem Regenguss. Heftige Böen und dicke graue Wolken werden von einem strahlend blauen Himmel abgelöst, Knospen treiben an Bäumen und Blumen, und alles riecht so frisch und süß.
    Und es gibt keinen schöneren Ort als den Ramble im Central Park, mit seinen langen, gewundenen Wegen, die perfekt für einen Spaziergang sind, wenn man in Ruhe nachdenken möchte. Und wenn man am rückwärtigen Teil des Bootsteichs herauskommt, fühlt es sich beinahe an, als befände man sich inmitten einer Postkartenszenerie. Ruderboote gleiten sanft durchs Wasser, Fußgänger schlendern über die regenfeuchten Wege, während weiche, melancholische Saxophonklänge heranwehen.
    Althea hatte das Wunder vollbracht. Es war einige Überredungskunst nötig gewesen, aber am Ende hatte Philip DuBois sich bereit erklärt, in

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