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Wer Braucht Schon Eine Gucci-Tasche

Titel: Wer Braucht Schon Eine Gucci-Tasche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dee Davis
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seine Firma als Sieger hervorgeht. Aber, Moment mal«, fuhr ich fort und hob die Hand, »einen so hinterhältigen Plan kann man unmöglich so darstellen, dass er ansatzweise zivilisiert klingt. Wann hätte er das Thema denn zur Sprache bringen sollen? Als er sich bei meinen Freunden eingeschleimt hat? Oder als er neben mir im Bett lag?«
    »Andi …«, begann Clinton, doch ich brachte ihn mit einer knappen Geste zum Schweigen.
    »Nein, das ist nichts Geschäftliches, sondern etwas rein Privates. Wir reden hier von meiner Sendung. Unserer Sendung. Die er sabotiert hat. Um Vorteil daraus zu schlagen. Das hat mit Geschäftlichem nichts zu tun. Und ich will verdammt sein, wenn ich mich kampflos geschlagen gebe.«
    »Aber du kannst nichts dagegen tun«, wandte Cassie, stets die Stimme der Vernunft, ein. »Es ist zu spät. Zumindest für uns ist das Thema DuBois vom Tisch.«
    »Wir könnten ihm doch erzählen, was passiert ist.« Clinton kniff nachdenklich die Augen zusammen. »Damit wären zumindest Zweifel an Mathias’ Geschäftspraktiken gesät.«
    »Nein.« Ich schüttelte den Kopf und starrte noch immer aus dem Fenster. »Die haben DuBois längst in der Tasche, das ist klar. Er braucht ihr Geld. Und ihren Einfluss. Er wird seine Meinung bestimmt nicht ändern.«
    »Ich fürchte, in diesem Punkt hat Andi recht«, sagte Cassie. »Wir gewinnen nichts, wenn wir zu DuBois gehen. Ich bezweifle, dass er überhaupt mit uns reden würde.«
    »Also sind wir geliefert«, stöhnte Clinton.
    »Wahrscheinlich«, stimmte ich zu. »Aber das heißt nicht, dass ich Ethan nicht die Meinung sagen kann.« Mit geballten Fäusten wandte ich mich vom Fenster ab.
    »Meinst du nicht, du solltest dich vielleicht vorher beruhigen?«, fragte Clinton.
    »Das wird wohl so schnell nicht passieren.«
    »Und?« Er runzelte die Stirn. »Willst du einfach zu ihm gehen und ihn dir vorknöpfen?«
    »Klingt verdammt verlockend.«
    »Aber das wird nichts ändern«, beharrte Cassie.
    »Nein, das wird es nicht«, erwiderte ich, bereits auf dem Weg zur Tür. »Aber es wird mir helfen, mich besser zu fühlen, und das ist immerhin etwas.«
    Eine halbe Stunde später stürmte ich in die Lobby von Mathias Industries, angefeuert von meiner Wut, die ich wie ein unsichtbares Schwert vor mir schwang. Die Zentrale von Mathias war auf drei Stockwerken im Lipstick Building untergebracht. Ethans Büro befand sich in der sechsten Etage. Clinton hatte mitkommen wollen, aber ich hatte es nicht zugelassen. Diese Schlacht musste ich allein schlagen.
    »Sie können da nicht reingehen«, erklärte die Vorzimmerdame und beäugte mich argwöhnisch. Ich hatte mit beinahe aggressiver Beharrlichkeit darauf bestanden, auf der Stelle Ethan sprechen zu wollen, und ihre Miene verriet, dass sie es für einen großen Fehler hielt, mich in sein Büro vorzulassen.
    Angesichts der Umstände hatte die Frau recht.
    »Andi.« Ethan stand auf und trat hinter dem Mahagoni-Ungetüm hervor, das sich Schreibtisch nannte. »Ich hatte dich nicht erwartet.«
    »Nein.« Mein Lachen klang harsch und bitter. »Das hast du wohl nicht.«
    »Dann …« Er schüttelte den Kopf und besaß sogar die Frechheit, verwirrt dreinzublicken.
    »Ich habe dir ein paar Dinge zu sagen«, fuhr ich fort und kämpfte meine Wut nieder. Ich musste kühlen Kopf bewahren. Oder zumindest dafür sorgen, dass ich vor Zorn nicht völlig die Beherrschung verlor. »Und ich dachte, der Zeitpunkt ist so günstig wie jeder andere. Tut mir leid, wenn ich dich bei deinen … Geschäften störe.«
    Er runzelte die Stirn. Offenbar dämmerte ihm, dass dies kein Freundschaftsbesuch war. »Ich weiß nicht, worum es hier geht, aber …«
    »Es geht darum, dass du mich über den Tisch gezogen hast«, unterbrach ich ihn mit einer Handbewegung. »Du hast dafür gesorgt, dass DuBois sich auf keinen Fall mit uns trifft.«
    »Andi …«
    »Spar dir die Ausreden. Ich weiß, dass du es getan hast. Ich habe Beweise. Mathias Industries ist Hauptinvestor von DuBois’ neuem Restaurant. Ist das korrekt?«
    »Ja.«
    »Und euch gehört die Mehrheit an Applause.«
    »Das stimmt, aber ich …«
    »Und obwohl ich ständig davon gesprochen habe, dass ich DuBois für meine Sendung gewinnen will«, fuhr ich fort und schnitt ihm erneut das Wort ab, »hast du bequemerweise vergessen, mir von deinen eigenen Interessen an ihm zu erzählen?«
    »In Anbetracht deiner Neigung, vorschnelle Schlüsse zu ziehen, hielt ich es für besser abzuwarten. Ich wollte, dass du deine

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