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Wer Braucht Schon Eine Gucci-Tasche

Titel: Wer Braucht Schon Eine Gucci-Tasche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dee Davis
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herausfinden, weshalb sie das Interview verhindert haben?«
    »Nein. Offenbar ging alles sehr schnell. Ein Meeting hinter verschlossenen Türen. Ihr wisst schon. Aber allem Anschein nach hat der Investor klargemacht, dass er DuBois den Geldhahn zudreht, wenn er seinen Auftritt in der Sendung nicht absagt.«
    »Aber das ist Erpressung«, protestierte ich.
    »Nein«, erwiderte Cassie seufzend. »Das ist Geschäft. Und in diesem Fall leider eines zu unseren Ungunsten.«
    »Und wer hat uns in die Pfanne gehauen?«, fragte ich aufgebracht. »Ich will wissen, wer der Dreckskerl ist.«
    »Nein, vielleicht lieber nicht.« Cassie schüttelte den Kopf.
    »Wovon redest du, verdammt?« Ich spürte, wie ich vor Wut rot anlief. »Natürlich will ich es wissen. Und dann werde ich dafür sorgen, dass er oder sie dafür bezahlt.«
    »Andi«, sagte Clinton und legte seine Hand auf meine. »Mit Wut erreicht man gar nichts.«
    »Einen Teufel tut man. Los, raus damit, Cassie, wer ist es? Ich will es auf der Stelle wissen.«
    Cassie stieß langsam den Atem aus. »Gott, wie ich es hasse, es dir sagen zu müssen. Aber ich sehe keinen anderen Ausweg. Wenn ich es nicht tue, erfährst du es von jemand anderem.«
    »Los, sag schon«, drängte ich, während sich mein Magen vor Furcht zusammenkrampfte.
    »Es war Ethans Firma, Andi«, erklärte Cassie mit bedeutungsschwangerer Stimme. »Mathias Industries hat DuBois gezwungen, uns eine Absage zu erteilen.«

Kapitel 17
    »O Gott«, stieß ich erstickt hervor. Es fühlte sich an, als hätte mir jemand einen Schlag in die Magengrube versetzt. »Das kann nicht sein. Hier muss ein Missverständnis vorliegen. Bist du ganz sicher?«
    Cassie nickte. Sie sah so elend aus, wie ich mich fühlte. »Jeri sagt, sie hätte Beweise dafür.«
    »Andi«, sagte Clinton und nahm meine Hand, »nur weil Ethans Familienunternehmen die Finger drin hat, heißt das nicht, dass er selbst es war.«
    Abrupt riss ich mich los und trat ans Fenster. Meine Gedanken überschlugen sich. »Doch, er ist es. Es kann nicht anders sein. Er hat den Platz seines Vaters eingenommen, als rechte Hand seines Großvaters. Deshalb muss er davon wissen.«
    »Aber weshalb sollte er dir wehtun wollen?« Clinton, der ebenso niedergeschmettert war wie ich, schüttelte den Kopf.
    »Ich glaube, das kann ich beantworten«, sagte Cassie. »Mathias Industries ist einer der wichtigsten Investoren von Applause.« Applause war ein Konkurrenzsender, der sich auf niveauvolle Unterhaltung spezialisiert hatte. Theater, Oper, Tanzaufführungen und … Spitzengastronomie. »Nach allem, was ich von Jeri weiß, muss Ethan, als er von Andis Plänen erfahren hatte, aufgegangen sein, was für eine tolle Idee das ist.«
    »Und deshalb beschloss er, sie zu nutzen«, folgerte Clinton.
    »Du willst damit sagen, er hat meine Idee gestohlen.«
    »Klingt einleuchtend«, sagte Clinton. »Wahrscheinlich dachte er, Andi bekäme DuBois sowieso nie dazu, in die Sendung zu kommen, weil er viel zu medienscheu ist. Aber dann sah es auf einmal so aus, als würden wir es doch schaffen oder hätten zumindest einen Fuß in der Tür.«
    »Also blieb ihm nichts anderes übrig, als den Stecker zu ziehen.« Ich kämpfte gegen die widerstreitenden Gefühle in mir, suchte nach einem Sinn, wo allem Anschein nach keiner war.
    »Leider ist das wohl das plausibelste Szenario.« Cassie seufzte. »Tut mir leid, Andi. Aber ich muss es so sagen, wie ich es sehe.«
    »Natürlich«, presste ich erstickt hervor. Das Ganze ließ nur einen einzigen Schluss zu: Ethan hatte mich hinters Licht geführt. Er hatte sich mein Vertrauen erschlichen und Vorteil daraus geschlagen. »Es ist nur ein Geschäft …« Ethans Worte hallten in meinem Kopf wider. »Genau das hat er gesagt. Ich dachte, wir reden von einer anderen geschäftlichen Angelegenheit. Aber vielleicht war es seine Art, mich zu warnen. Mir einen Tipp zu geben. Bei Altheas Brunch meinte er sogar, wir sollten uns eine Alternative überlegen.« Ich kämpfte mit den Tränen. »O Gott, und ich dachte, er will nett sein.«
    »Vielleicht war es ja auch so«, sagte Cassie, doch ihr Tonfall verriet, dass sie kein Wort davon glaubte.
    »Klar. Und Althea gibt ihre Partnervermittlung auf und tritt einem Strickkränzchen bei.« Glücklicherweise spürte ich, wie blanke Wut in mir aufwallte und die Tränen trocknete. » Nett hätte bedeutet, dass er ehrlich zu mir ist. Mir sagt, dass er vorhat, Philip DuBois für sich zu gewinnen und alles daranzusetzen, dass

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