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Wer Braucht Schon Eine Gucci-Tasche

Titel: Wer Braucht Schon Eine Gucci-Tasche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dee Davis
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seufzte. »Sie hat ihn ein bisschen zu oft benutzt, deshalb habe ich mir ein neues Versteck zugelegt.« Ich deutete auf den Spiegel gegenüber vom Aufzug – die einzige Zierde auf dem Korridor und damit das perfekte Versteck für meinen Hausschlüssel. »Ich habe ihn mit Klebeband auf der Rückseite befestigt.«
    »Darauf hätte ich kommen können«, erwiderte sie und stand auf. »Ich habe Eis mitgebracht. Allerdings habe ich den größten Teil schon selber verdrückt.«
    »Woher wusstest du, dass das genau das Richtige ist?« Ich schloss die Tür auf. Augenblicklich kam ein Fellknäuel angeschossen und sprang mit solcher Begeisterung an meinen Beinen hoch, dass ich mich beinahe wieder geliebt fühlte. Ich hob Bentley hoch und kraulte sein weiches Fell.
    »Was wusste ich?«, fragte Bethany, während wir ins Wohnzimmer gingen und uns mit dem überglücklichen Bentley zwischen uns auf die Couch setzten.
    »Das mit Ethan. Ich dachte nur, Clinton hätte dich angerufen und dir alles erzählt. Deshalb das Eis.«
    »Er hat mich angerufen, aber ich habe nicht abgehoben.« Mittlerweile schien sie aufrichtig besorgt zu sein. »Aber es klingt, als hätte ich es besser tun sollen. Was ist passiert?«
    »Zuerst eine kleine Stärkung.« Ich versenkte meinen Löffel in der Eiscreme, dann ließ ich mich seufzend zurücksinken und erzählte ihr alles von DuBois’ Absage und Ethans Verrat.
    »Das schreit nach etwas Stärkerem als Eis«, erklärte Bethany, als ich meine unerfreuliche Schilderung beendet hatte. »Wodka Tonic?« Ohne meine Antwort abzuwarten, trat sie an den Kühlschrank und nahm die Flasche heraus. »Und du bist ganz sicher?«, fragte sie, während sie zwei Gläser mit einem großzügigen Schuss Wodka und einem winzigen Spritzer Tonic füllte.
    »Ja. Cassie sagt, sie hätte Beweise.«
    »Ich fasse es nicht.« Bethany reichte mir ein Glas. »Bei der Party schien Ethan so nett zu sein. Ich war sogar ein bisschen eifersüchtig.«
    »Völlig ungerechtfertigt, wie sich herausstellt.« Seufzend nippte ich an meinem Wodka, der sich brennend einen Weg durch meine Kehle bahnte.
    »Was hat er gesagt, als du ihn zur Rede gestellt hast?«
    »Ich habe ihm gar keine Gelegenheit gegeben, etwas zu sagen. Aber er hat zugegeben, dass zwischen seiner Firma und DuBois eine Verbindung besteht. Und er hat nicht geleugnet, dass es ein echter Coup wäre, DuBois für Applause zu gewinnen.«
    »Also war das Ganze ein mieser Trick? Er hat dich die ganze Zeit nur benutzt?«
    »Nein. Das ergibt nach wie vor keinen Sinn. Aber vielleicht dachte er, er könnte auf zwei Hochzeiten tanzen. Mit mir zusammen sein und sich DuBois unter den Nagel reißen. Ohne deine Freundin bei Metro Media wäre es uns nie gelungen, die Wahrheit ans Licht zu bringen.«
    »Vielleicht wollte er es dir ja sagen«, meinte sie.
    »Danach? Wenn das Ganze unter Dach und Fach ist? Dachte er etwa, ich höre mir das an, zucke die Achseln und lade ihn dann ein, zu mir ins Bett zu steigen?«
    »Keine Ahnung.« Bethany stieß einen Seufzer aus und nahm einen tiefen Schluck aus ihrem Glas. »Männer sind Schweine.«
    »Hey«, sagte sie, während sich ein neuer Gedanke durch meine überladenen Hirnwindungen arbeitete, »wenn du gar nichts von Ethan wusstest, muss es einen anderen Grund geben, weshalb du mit dem Eis hergekommen bist.« Seit unseren Collegezeiten hatten wir mit Bens und Jerrys – und unserer gegenseitigen – Unterstützung die unterschiedlichsten Krisen gemeistert, in die uns das Leben gestürzt hatte. Normalerweise in solche, in denen erwähnte Schweine eine Rolle spielten. »Was ist los?«
    »Nichts«, schniefte sie. »Ich meine, im Vergleich zu dem, was dir passiert ist, sind meine Probleme Bagatellen.«
    »Unsinn. Raus mit der Sprache. Hat es etwas mit Michael zu tun?«
    Sie nickte. »Er hat Schluss gemacht.«
    »Aber ich dachte, er will, dass du bei ihm einziehst?« Ich schüttelte fassungslos den Kopf.
    »Das wollte er auch.«
    »Und du hast gesagt, du brauchst noch etwas Bedenkzeit, richtig?«
    »Genau. Was ich dir allerdings nicht erzählt habe, ist, dass er ein riesiges Brimborium darum gemacht hat. Er hat bei Payard ein Kästchen aus Schokolade bestellt. Und drin lag der Schlüssel zu seiner Wohnung. Er hat es mir überreicht, als er mich zur Party abgeholt hat. Eine wunderschöne romantische Geste, die mir aber eben auch eine Riesenangst eingejagt hat.«
    »Verständlich. Schließlich wart ihr erst seit ein paar Wochen zusammen.«
    »Das ist wahr. Aber

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