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Wer Braucht Schon Eine Gucci-Tasche

Titel: Wer Braucht Schon Eine Gucci-Tasche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dee Davis
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ich hätte es geschickter anstellen können. Jedenfalls kamen wir zur Party, und ich dachte, alles sei in bester Ordnung. Bis er mich nach Hause brachte. Ich fragte, ob er über Nacht bleiben will, aber er lehnte ab und meinte, er müsse am nächsten Morgen etwas erledigen. Also ließ ich ihn gehen. Was unter diesen Umständen das Beste zu sein schien.«
    »Und was ist dann passiert?«
    »Am Sonntagnachmittag kam er vorbei. Und er hatte schon einige Drinks intus.«
    »Das ist nie ein guter Anfang.«
    »Genau. Jedenfalls hat er mir ordentlich die Meinung gesagt. Wenn ich nicht bereit sei, bei ihm einzuziehen, würde ich es nicht ernst mit unserer Beziehung meinen, und er sei nicht bereit, herumzustehen und zu warten, bis ich ihn in die Wüste schicke, sagte er. Natürlich habe ich versucht, ihm zu erklären, dass das nicht stimmt, sondern dass ich lediglich gründlich über seinen Vorschlag nachdenken wolle, aber er wollte nicht zuhören. Er hätte mitbekommen, dass ich ihn als langweilig bezeichnet hatte, meinte er. Und dass er zwar versucht hätte, darüber hinwegzusehen, aber es nicht schaffe. Er hätte gedacht, ich sei anders, aber es hätte sich herausgestellt, dass ich genauso sei wie alle anderen Frauen – nur an Typen interessiert, die ich nicht kriegen könnte. Angebertypen. Und nicht an einem netten Kerl wie ihm.« Sie hielt inne, um sich mit einem weiteren Schluck Mut zu machen. »Du hättest ihn sehen sollen, Andi. Er war wahnsinnig wütend. Und so selbstgerecht.«
    »Vielleicht bist du besser ohne ihn dran. Möglicherweise gilt das für uns beide.«
    »Darauf trinke ich«, sagte sie. Wir stießen an und kippten unsere Drinks. »Nur fühle ich mich leider nicht so.«
    »Ich auch nicht«, stimmte ich zu und ging in die Küche, um nachzuschenken. »Aber vielleicht verhalten sich Männer eben so. Sie lullen dich ein und geben vor, jemand zu sein, der sie nicht sind. Und dann – zack! –, wenn du am wenigsten damit rechnest, zeigen sie ihr wahres Ich.«
    »Arschlöcher.« Sie nahm das Glas entgegen, das ich ihr reichte. »Wie konnte ich nur denken, er sei anders?«
    »Na ja, wenigstens hat Althea damit keine weitere Kerbe im Stöckchen«, sagte ich und spürte, wie mir der Alkohol bereits zu Kopf stieg.
    »Mag sein«, erwiderte Bethany. »Allerdings wäre es mir lieber gewesen, sie hätte gewonnen. Ich mochte ihn wirklich sehr gern.«
    »Dann solltest du ihm vielleicht sagen, dass du dich geirrt hast.«
    »Aber das habe ich nicht. Er hätte einfach keine voreiligen Schlüsse ziehen dürfen. Oder zumindest hätte er mir Gelegenheit geben sollen, zu erklären, wie ich das Ganze sehe. Ich reagiere nun mal empfindlich auf Ultimaten.«
    »Vielleicht war der Alkohol schuld«, sagte ich.
    »Nein. Er hat ihm wahrscheinlich geholfen, den Mut aufzubringen. Oder schärfer zu sein als beabsichtigt, was aber nichts daran ändert, dass er alles, was er gesagt hat, auch so meint. Er kam einfach nicht damit klar, dass ich Zeit zum Überlegen brauchte.«
    »Mir tut es jedenfalls leid.« Ich drückte ihre Hand. »Offenbar war es kein guter Monat für die Männersuche. Genau genommen, habe ich sogar zwei eingebüßt.«
    »Dillon. Den hatte ich ganz vergessen.«
    »Ich wünschte, ich könnte das von mir behaupten. Es ist zu viel. Zuerst lässt mich mein Freund wegen einer Gesellschaftsziege sitzen, dann lullt mich sein Nachfolger mit Essenseinladungen ein und macht mir meine Chance auf eine Sendung im Hauptabendprogramm kaputt.«
    »Das ist nicht fair.« Bethany schüttelte den Kopf. »Alles Mistkerle.«
    »Wenn wir nur wüssten, wie wir ohne sie leben können.«
    »Mit mehr Wodka«, erwiderte sie lachend. In diesem Moment klopfte es an der Tür. Bentley bellte. Ich fragte mich, was aus den Sicherheitsvorkehrungen in diesem Haus geworden war.
    »Wahrscheinlich Clinton«, sagte ich und stand auf, um die Tür zu öffnen.
    »Gut, dann kann er sich unserer Jammer-Arie ja gleich anschließen.«
    »Wohl kaum«, rief ich über die Schulter. »Er hat jemanden kennengelernt.«
    »Wenigstens hat einer von uns Erfolg an der Männerfront.«
    »Ich hoffe, du hast etwas zu trinken mitgebracht«, rief ich und riss die Tür auf. Aber davor stand nicht Clinton.
    Sondern Ethan.
    Verdammt.

Kapitel 18
    »Ich, äh, vielleicht sollte ich lieber gehen«, stammelte Bethany, schnappte sich ihre Handtasche und steuerte auf die Tür zu, wo ich noch immer stand und Ethan anstarrte.
    »Nein«, sagte ich und schüttelte den Kopf. »Das ist nicht

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