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Wer braucht schon Liebe

Wer braucht schon Liebe

Titel: Wer braucht schon Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denise Deegan
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Freundinnen. Wir sollten uns alles erzählen.«
    » Du hast recht und es tut mir leid. Es wird nicht wieder vorkommen. Ich schwöre.«
    » Manche vergessen ihre Freunde, wenn sie mit jemandem zusammen sind. Das passiert andauernd.« Und plötzlich kommt sie mir vor wie ein Kind, das man trösten muss.
    » Ich vergesse meine Freunde nicht. Das verspreche ich.«
    Sie sieht mich an, als wollte sie mir glauben.
    » Ist zwischen uns also alles wieder in Ordnung?«, frage ich.
    » Yep, alles in Ordnung.« Sie lächelt. Und das liebe ich an ihr: Wie sie sich einfach wieder aufrappelt, alles hinter sich lässt, in Sekundenschnelle. » Also«, sagt sie und beugt sich zu mir, » bist du total verrückt nach ihm?«
    Ich lächele. » Ein bisschen.«
    » Du kannst nicht ein bisschen verrückt sein. Entweder du bist es oder du bist es nicht.«
    Ich sehe Rachel an. » Okay, dann bin ich es.« Allein bei dem Gedanken an ihn schlägt mein Herz Purzelbäume.
    » Ich kann’s dir nicht verdenken«, sagt sie. » Er ist wirklich caliente.« Sie seufzt. » Hast du ein Glück.«
    Und da wird mir klar: Die Dinge haben sich geändert. Ich habe Glück.

13 Papadams
    Am Freitag will Rachel, dass wir bei ihr übernachten. Ich weiß, sie will damit wiedergutmachen, dass sie beim letzten Mal nicht mit zu mir gekommen ist. Allerdings sagt sie das nicht. Genauso wenig wie ich. Ich gehe einfach hin. Wir sehen uns Girls Club an. Lackieren uns gegenseitig die Fingernägel. Und reden.
    » Also, was hast du bis jetzt unternommen wegen den Kostümen für Macbeth ?«, fragt mich Rachel und bläst dann weiter auf ihre Nägel.
    Ich sehe von meinen Nägeln auf, an denen Sarah sich gerade zu schaffen macht. » Ich hab noch jede Menge Zeit.«
    » Eigentlich nicht, wenn man bedenkt, wie viele Kostüme wir brauchen.«
    » Es gibt doch Kostümläden, oder? Macbeth gehört quasi zum Standardrepertoire am Theater. Ich geh einfach hin und bestelle eine Ladung Macbeth -Zubehör.«
    » Und was ist mit dir, Sarah? Wie läuft es mit dem Ton?«, fragt Rachel.
    Da fällt mir auf, wie still Sarah bis jetzt war. Sie hat schon ewig keinen Mucks mehr von sich gegeben.
    » Mist«, sagt sie jetzt. Was gar nicht zu ihr passt. Sarah ist immer gut drauf.
    » Was stimmt damit nicht?«, fragt Rachel überrascht.
    » Alles. Wenn ich es mir doch bloß nicht ausgesucht hätte.«
    » Und warum hast du es dir dann ausgesucht?«, frage ich.
    Sie zuckt mit den Schultern.
    Ich sehe sie an und kann nicht fassen, dass sie sich von so was wie Ton derart runterziehen lässt.
    » Ist alles in Ordnung?«, frage ich.
    Sie sieht uns lange an, so als würde sie versuchen, eine Entscheidung zu treffen. Dann atmet sie tief durch. » Also, es ist keine große Sache oder so. Es ist eigentlich gar nicht der Rede wert. Aber wahrscheinlich solltet ihr es wissen. Weil ihr meine Freundinnen seid. Es ist keine Katastrophe oder so.« Ich kann nur noch denken: Was ist los? » Meine Eltern trennen sich.«
    » Oh Gott«, sagt Rachel. » Sarah!« Sie geht sofort zu ihr und nimmt sie in den Arm.
    Sarah weicht zurück. » Keine große Sache. Die Leute trennen sich andauernd.«
    » Aber hier geht es um deine Eltern«, sagt Rachel.
    » Das ist deren Problem, oder?«
    » Ich fass’ es nicht, dass du so cool bleibst«, sagt Rachel. » Bist du denn nicht traurig?«
    » Das Einzige, worüber ich traurig bin, ist, dass mein Dad auszieht und nicht meine Mum.« Als sie Rachels Gesicht sieht, fügt sie hinzu: » Schon gut. War nur ein Witz.«
    Aber ich weiß genau, wie Sarah sich fühlt. Wenigstens hatte sie den Mut, es auszusprechen. Ich habe noch nie jemandem erzählt, dass ich mir manchmal wünsche, mein Dad wäre derjenige, der gestorben ist.
    » Ich wusste nicht, dass deine Eltern Probleme haben«, sagt Rachel.
    » Ich auch nicht.« Sarah lacht.
    Ich kann den Schmerz in ihrem Lachen hören und denke, vielleicht waren das genug Fragen.
    Aber Rachel weiß nicht, wie es ist, wenn man jemanden verliert. » Was ist passiert?«, fragt sie.
    Sarah sieht weg, als sie sagt: » Mum hat herausgefunden, dass er eine Affäre hat, und hat ihn vor die Wahl gestellt. Wir oder sie. Und er hat sie gewählt.«
    » Oh Sarah«, sagt Rachel wieder. Rachel würde sterben, wenn mit ihren Eltern irgendetwas sein sollte.
    Sarah räuspert sich, reckt das Kinn hoch und macht sich wieder an die Arbeit. Entschlossen. » Aber es ist deren Problem, stimmt’s?«
    » Stimmt«, sagen wir beide, vielleicht mit ein bisschen zu viel Überzeugung.
    Und

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