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Wer braucht schon Liebe

Wer braucht schon Liebe

Titel: Wer braucht schon Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denise Deegan
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drei jetzt zueinander und wie Sarah und sie?
    » Schau mal, wegen Sarah«, sage ich. » Wenn es die Sache für dich einfacher macht, dann werde ich höflich zu ihr sein.«
    Sie sieht erleichtert aus. » Danke.«
    Aber dann ärgere ich mich, weil Sarah so leicht davonkommt. » Nur fürs Protokoll: Warum stellst du dich auf ihre Seite? Du weißt, dass sie sich aufgeführt hat wie ein totales Miststück.«
    Sie sieht schockiert aus. » Ich stelle mich auf keine Seite. Ich will nur nicht, dass wir uns entzweien. Wir sind seit unserem ersten Jahr hier Freundinnen. Und ich weiß, dass sie manchmal etwas … albern sein kann, aber sie ist wirklich nett, und ich weiß, dass sie dir nicht absichtlich wehtun würde. So ist sie nicht.«
    » Warum hat sie es dann getan?«
    » Ich weiß es nicht. Sie hat immer Pech. Dieser Kerl, dieser Peter, der nicht auftaucht, das ist einfach typisch. Wer von uns ist denn die wahre Romantikerin? Und wer ist allein? Sie hängt mit diesen ganzen reichen Kids rum, aber ihre Eltern plagen sich ab, damit sie die Schulgebühren zahlen können. Ihre Mum macht ihr das Leben ziemlich schwer. Und jetzt haben sich ihre Eltern getrennt.«
    » Du findest also, ich sollte einfach Mitleid mit ihr haben?«
    » Nein. Aber ich denke, im Moment sollten wir nicht so streng mit ihr sein. Das ist alles.«
    Rachel ist einfach zu nett, sodass ich nachgebe. » Dir ist schon klar, dass du ein totaler Softie bist?«
    Sie lächelt. » Kann schon sein.«
    » Also gut. Wie schon gesagt, ich werde höflich sein. Erwarte aber nicht von mir, dass ich mich so verhalte wie immer. Was sie getan hat, hat sie nun mal getan.«
    Sie nickt.
    Dann schaut sie auf ihre Uhr. » Mein Gott, wir sollten lieber wieder zurückgehen.«
    Wir drehen uns um und beschleunigen den Schritt. Was nicht besonders schwierig ist.
    Dann sieht sie mich an. » Alles ist gut, Alex. Egal, was es ist, alles ist gut.«
    Aber ich kenne David. Und ich weiß, dass es nicht gut ist.

20 Luftfahrt
    Es ist Heiligabend, und statt dass es schneit, regnet es. Wir sitzen schweigend bei Starbucks wie ein Pärchen, das sich gerade gestritten hat. Aber wir haben uns nicht gestritten. So ist es zwischen uns jetzt schon seit über einer Woche. David tut so, als wäre alles in Ordnung, ich tue so, als würde ich ihm glauben. Ich spiele mit dem Marshmallow-Rührstäbchen, das er mir unbedingt für meine heiße Schokolade hatte kaufen wollen, was mir einen Moment lang das Gefühl gegeben hat, dass ich ihm immer noch etwas bedeute. Ich sehe ihn von der Seite an, während er aus dem Fenster starrt. Bis ich es nicht mehr aushalte. Ich lege das Rührstäbchen hin. Jetzt finde ich es albern.
    » Okay«, sage ich. » Mach schon Schluss.«
    » Womit?« Er sieht überrascht aus.
    » Damit. Mit uns. Du hast offensichtlich genug. Also bring es zu Ende. Ich breche schon nicht zusammen.« Vielleicht allerdings doch.
    Jetzt sieht er traurig aus. » Das Letzte, was ich will, ist, mit dir Schluss machen.«
    » Was ist es dann? Sag’s mir.«
    » Nach Weihnachten, okay? Feiern wir erst noch Weihnachten.«
    Oh Gott, also ist tatsächlich was im Busch. Keine Heuchelei mehr. » Nein. Sag es mir jetzt.«
    Er presst die Lippen aufeinander. Er sieht weg.
    » David.«
    Er wendet sich wieder zu mir. Und als ich sein Gesicht sehe, würde ich am liebsten sagen, warte, sag es mir nicht.
    » Ich ziehe weg«, sagt er ruhig. » Mein Dad hat seinen Job verloren. Wir gehen zurück in die Staaten.«
    Es ist wie ein Schlag ins Gesicht, ein Hieb in die Magengrube, eine Bombe, die im Starbucks hochgeht.
    » Er hat es uns an dem Abend im Restaurant erzählt.«
    Ich kann es nicht glauben.
    » In der Luftfahrt sieht es momentan ziemlich schlecht aus«, sagt er. » Beim Militär ist es sicherer …«
    » Stop. Hör auf, über Luftfahrt zu reden. Verdammt noch mal.« Ich ziehe die Ärmel meines Kapuzenpullis über meine Hände. Ich versuche nachzudenken. Draußen eilen die Kauflustigen auf Shoppingtour vorbei, die Regenschirme streifen sich, das Leben geht weiter wie immer. Das ist alles, was ich will. Leben wie immer. Ich sehe ihn wieder an.
    » Bleib hier«, sage ich. » Es muss einen Weg geben.« Dann hab ich’s. Es ist ganz einfach! » Du könntest ins Internat gehen!« Er müsste die Schule wechseln, aber er wäre immer noch hier, immer noch in Dublin.
    Hatte er vorher schon traurig ausgesehen, dann ist er jetzt niedergeschmettert. » Ich kann Bob nicht allein lassen.« Es klingt, als hätte er bereits alle

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