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Wer braucht schon Zauberfarben?

Wer braucht schon Zauberfarben?

Titel: Wer braucht schon Zauberfarben? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Lu Pera
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als würde es sich dagegen auflehnen. Was tu ich hier eigentlich? Ich hab Schluss gemacht, schon vergessen?
    Erst jetzt bemerke ich, dass wir nicht allein sind. Um uns herum stehen Beliars und Hopes Eltern, Junus und ein ziemlich blasser Gillean. Nicht zu vergessen Hope, die mich ansieht, als wäre ich das niederträchtigste Wesen auf diesem Planeten.
    „Wer hat dir das angetan?“, will Beliar wissen. Die böse Stimme in meinem Kopf fordert mich auf, Hope anzuklagen, aber mein schlechtes Gewissen ist dagegen. Ich frage mich, ob ich das nicht verdient habe. Immerhin habe ich sie hintergangen.
    Bevor ich es aufhalten kann, entweicht meiner Kehle ein: „Es ging alles so schnell. Ich weiß nicht. Landstreicher?“ Zu meiner Verteidigung: Ich glaube, ich bin irgendwie gerade auf einem Selbstzerstörungstrip.
    Beliars Hand unter meinem Kinn reißt mich von Hopes Blick los.
    „Landstreicher haben drei eurer besten Männer überwältigt, dich fast totgeschlagen und an die Inquisition ausgeliefert?“, stößt er ungläubig aus.
    „Klingt doch nach Mittelalter“, verlautbare ich. Jetzt schluck das schon. Er glaubt mir kein Wort, aber das ist auch egal.
    „Kannst du aufstehen?“, will er wissen. Ich hab keine Schmerzen, bin zwar müde, aber fühle mich sonst ganz fit.
    Ich nicke, doch als er mich hochzieht, bin ich doch recht wacklig auf den Beinen. Vorsichtshalber behält er mich im Arm. Da uns alle anstarren, als wäre es nicht okay, wenn mir Beliar so nahe ist, löse ich mich von seiner Umarmung.
    Gillean kommt im nächsten Moment mit erleichtertem Blick auf mich zu. Beliar tritt vor, schupst den Großinquisitor grob weg, sodass er auf den Boden geschleudert wird. Er sieht ihn dabei an, als würde er ihm gleich den Kopf abreißen wollen.
    Energisch schupse ich Beliar weg und rufe: „
Was sollte das
?“ Er zieht die Augenbrauen hoch. Dabei hat er sichtlich Mühe, seinen Zorn über meinen Übergriff gegen ihn zu verbergen.
    Ich wanke, kann mich aber aufrechthalten. Scheinbar bin total am Ende meiner Kräfte. Naja, jetzt bin ich wieder ein Mensch – irgendwie.
    „Er ist ein Inquisitionsschlächter – unser oberster Feind“, raunt Beliar wild. Gillean ist bereits wieder auf den Beinen.
    „Na und?“, stoße ich rechthaberisch aus.
    Beliar lacht überheblich auf. „Dieser Mann hat dich gefoltert und auf den Scheiterhaufen gebracht“, erklärt er.
    „Er hat mir gerade das Leben gerettet und seins aufs Spiel gesetzt, in dem er mich zu dir gebracht hat. Zu seinem Feind – wohlgemerkt“, kontere ich.
    Erneut lacht Beliar grimmig auf. „Seine Armee ist hierher unterwegs, um uns zu vernichten. Er stirbt noch heute.“
    „
Nein
“, erkläre ich forsch. Dabei stelle ich mich schützend vor Gillean. „Wenn du ihn töten willst, musst du erst an mir vorbei.“
    Beliar lächelt. „Du trägst dein Amulett nicht Raven. Außerdem hast du keine Zauberkräfte mehr. An dir vorbeizukommen dürfte nicht sehr schwierig werden.“ Verdammt, mein Amulett liegt noch auf dem Boden neben Beliars Fuß.
    Ich stemme meine Hände in die Hüften. Bevor ich Beliars Aussage kontern kann, zieht mich Gillean an sich heran. Sein Dolch an meiner Kehle erschreckt mich. Ein kollektives Lufteinziehen geht durch die Reihen.
    „
Gillean
, was zum Teufel machst du da?“, raune ich wild.
    Beliar brüllt: „LASST SIE UNVERZÜGLICH LOS.“ Dabei hebt er die Hand, jederzeit bereit, Gillean mit einer Rune fertigzumachen.
    „Dein Gefährte scheint mir wenig wohlgesonnen zu sein, obwohl ich ihm seine Liebste zurückgebracht habe. Das dient nur dazu, dass ich hier wieder in einem Stück herauskomme“, erklärt Gillean. Mann, wieso müssen Kerle immer gleich dieses „wer-hat-den-Längeren“ Spielchen machen.
    „Er ist nicht mein Gefährte“, stelle ich richtig.
    Junus brüllt. „LASST MEINE SCHWESTER LOS ODER IHR WERDET STERBEN.“ Auch er geht in Angriffsstellung. Dabei sieht er zum Fürchten aus. Uhh. Gar nicht gut. Die sind mir hier alle einen Tick zu nervös.
    „Okay, Auszeit Männer“, befehle ich. „Hier wird niemand sterben. Komm mal wieder runter Beliar. Und alle anderen – RAUS HIER. Ist ja wohl klar, dass ihn das hier nervös macht, wenn ihr ihn alle mordlustig anstarrt. Wie würdet ihr euch fühlen, alleine inmitten der gegnerischen Seite zu stehen.“
    „Lasst uns allein“, verlangt Beliar. Seine Hand senkt er aber nicht.
    Als wir allein sind, verlange ich: „Er wird mir nichts tun Beliar. Wenn er mich töten wollte, hätte

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