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Wer den Himmel berührt

Wer den Himmel berührt

Titel: Wer den Himmel berührt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Bickmore
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Kopfbewegung auf seinen staubigen kleinen blauen Lieferwagen. »Da steht der Kombi.« Sie gingen schweigend auf den Wagen zu. Er warf ihre Taschen auf die Ladefläche und hielt ihr die Tür auf. Während er vorn um den Wagen herumlief, auf der Fahrerseite einstieg und den Schlüssel ins Zündschloß steckte, musterte sie ihn.
    Der Motor sprang tuckernd an. Sie schaute zum Fenster hinaus. »Es gibt mehr Bäume hier, als ich erwartet hätte. Ich dachte, hier sei alles nur Wüste.«
    »Das ist es auch, weiter im Süden. Sie werden eine Menge Züchter und Abos behandeln …«
    »Abos?« Sie drehte sich zu ihm um.
    »Aborigines. Ich möchte nicht respektlos wirken«, warf er hastig ein, »es scheint sich nur viel leichter zu sagen. Aber es wird sich sowieso keiner von denen von einer Frau untersuchen lassen, und schon gar nicht die Geschlechtsteile.«
    Sie versuchte, durch seine dunklen Brillengläser zu sehen.
    Er hielt den Blick starr vor sich hin gerichtet, als er weiterredete. »Die werden Sie nicht ohne weiteres akzeptieren.«
    »Sie werden sich schon noch an mich gewöhnen.« Danke für den ermutigenden Zuspruch, wollte sie in Wirklichkeit sagen, als sie an Häusern vorbeifuhren, die entweder von Bäumen und gepflegten Gärten umgeben waren oder von Trümmern und verschiedenartigen Ziegen. »Was glauben Sie, warum sich Leute hier niederlassen?« fragte sie, und die Frage war mehr an sich selbst als an ihn gerichtet.
    »Pioniergeist.« Offensichtlich schien das keine adäquate Antwort zu sein. Er fuhr fort. »Freiheit. Individualismus. Der Wunsch, reich zu werden. Sein eigener Boß zu sein. Menschen und Vorschriften hinter sich zu lassen.« Er drehte sich grinsend zu ihr um und sah sie an. »Manche Männer fühlen sich eben am wohlsten, wenn sie sich niemals fein rausputzen müssen.«
    »Sie meinen, für eine Frau?« Sie schauten einander in die Augen.
    »Ich persönlich bin der Meinung, daß Frauen eines der größten Geschenke Gottes an die Menschheit sind.« Sie hatte jedoch das Gefühl, was sie anging, sei er sich nicht so sicher.
    »Warum«, fragte er, »sind Sie hierhergekommen?«
    »Ich bin nicht sicher.« In Wirklichkeit wäre sie am liebsten wieder in diesen Zug gestiegen.
    Sam schwang die Beine aus dem Wagen. Er setzte seine dunkle Brille ab und warf sie auf das Armaturenbrett. »Die meisten Frauen kommen her, um Liebe zu finden.« Er ging voraus und hielt ihr die Pendeltür auf, als sie »Addie’s« erreicht hatten. »Addie’s« grenzte an zwei Straßen, und man konnte es von beiden Seiten betreten. Vor dem ersten Stock verlief ein Balkon. »Sie werden von einer der hiesigen Schullehrerinnen in deren Haus aufgenommen. Ich habe ihr gesagt, daß wir uns hier mit ihr treffen.«
    Dichte Rauchschwaden hingen in der Luft, und es roch nach schalem Bier. Männer drängten sich am Tresen und hatten sich um das Dartboard am hinteren Ende des langen Raums versammelt. Sam wandte sich nach rechts und ging in das Restaurant voraus, in dem rotweiß karierte Tischdecken auf den Tischen lagen. Ein einziger Tisch war frei, und Sam ging darauf zu und zog einen Stuhl für Cassie zurück.
    »Ich kenne noch nicht viele Leute hier«, sagte er. »Ich bin erst seit einer Woche hier. Falls ich Sie jemandem nicht vorstellen sollte, dann liegt das daran, daß ich mich nicht an die Namen der Leute erinnern kann.«
    »Wir werden doch ohnehin medizinisch gesehen nichts mit den Leuten in der Stadt zu tun haben, oder doch?«
    »Aber wir werden hier leben«, sagte er. Eine Kellnerin mit schmalen Hüften und einem gewaltigen Busen tauchte auf und lächelte Sam kokett an.
    »Du willst ’n Bier, stimmt’s?« fragte sie.
    Er nickte und zwinkerte ihr zu, und dann sah er Cassie mit einer hochgezogenen Augenbraue an. »Wollen Sie auch eins?«
    »Klar, warum nicht?«
    »Wie möchten Sie Ihr Steak?« fragte er.
    »Medium.«
    »Ja«, sagte die Kellnerin, »und ich weiß, daß deins fast noch am Leben sein soll.« Sie brachte ihnen die Biere, und als sie sich über Sam beugte, fragte sich Cassie, ob ihre Brüste wohl jeden Moment aus ihrer Bluse fallen würden. Sam lächelte anerkennend.
    Eine Jukebox schmetterte amerikanische Musik. Cassie schenkte sich ein Glas Bier ein, und Sam trank aus der Flasche.
    »Ihr Alter wird auch gegen Sie arbeiten.«
    Sie nahm eine aufrechtere Haltung ein.
»Auch?«
    Seine Blicke schossen durch das Restaurant. »Mir gefällt es hier, bei ›Addie’s‹. In Augusta Springs.«
    Die vollbusige Kellnerin brachte ihre

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