Wer den Teufel küsst...
nicht wirklich Danny Ray sein!
Doch es war Danny Ray. Er hatte vom Schulhof aus gerufen und kam jetzt auf die Mädchen zugelaufen.
Als er sich neben Willow auf den Bürgersteig hinkniete, blickte er sie besorgt an.
âLass mal sehenâ, sagte er und nahm ihre Hand weg, damit er sich den Knöchel angucken konnte. Die Berührung, als er ihr über die Haut strich, war ganz sanft, beinahe zärtlich, stellte Willow überrascht fest.
Unwillkürlich klopfte ihr Herz schneller. Doch dann dachte sie wieder daran, wie peinlich ihr die ganze Sache vor Danny Ray war, und winkte ab.
âLass mal gut sein, es geht schon wiederâ, sagte sie und probierte aufzustehen.
Aber sobald sie den linken Fuà belastete, schrie sie vor Schmerz auf und lieà sich wieder auf dem Boden nieder.
âMistâ, maulte sie. âTut das weh!â
Danny Ray nickte. âIch bin mit dem Wagen daâ, sagte er. âDer steht hinten auf dem Schülerparkplatz. Ich hole ihn schnell, dann bringe ich dich ins Krankenhaus.â
âIst nicht nötigâ, erwiderte sie schnell. âIch belaste den Fuà einfach nicht zu sehr, dann wird es bestimmt gleich besser gehen. AuÃerdem ist meine Mom ja Ãrztin.â
Doch Danny Ray blieb hart. âNichts da. Dein Knöchel ist ja schon ganz dick. Mit so was ist nicht zu spaÃen, damit kenne ich mich als Sportler aus. Natürlich kann es sein, dass es nur eine Verstauchung oder Prellung ist, aber es könnte auch ein Bänderriss sein.â Als er sah, wie sie betrübt den Kopf senkte, fügte er schnell hinzu: âHey, wird schon nicht so dramatisch sein. Aber so was muss eben geröntgt werden. Und ich gehe mal davon aus, dass deine Mom nicht unbedingt ein Röntgengerät in ihrer Praxis hat, oder?â
âWohl kaum.â Willow verzog ihr Gesicht. Im Grunde wusste sie ja, dass Danny Ray recht hatte. Und die Aussicht, mit ihm in seinem Wagen zu sitzen, war gar nicht mal so übel. âAlso gutâ, sagte sie. âWennâs sein muss.â Sie wandte sich ihrer Freundin zu. âWürdest du meiner Mom Bescheid sagen, damit sie weiÃ, was los ist?â
âKlar.â Judy nickte, und Danny Ray eilte los, um seinen Wagen zu holen.
An diesem Abend ging Willow besonders früh schlafen. Es war gerade mal halb acht, als sie todmüde ins Bett fiel.
Kein Wunder, der Tag war auch wirklich heftig gewesen. Nachdem sie in der Nacht zuvor nur ein paar Stunden geschlafen hatte, war sie am Vormittag wie eine Schlafwandlerin durch die Gegend gelaufen. Und dann war sie auch noch umgeknickt und hatte ins Krankenhaus gemusst!
Zum Glück hatten die Ãrzte beim Röntgen festgestellt, dass ihr Fuà nur angestaucht war. Willow hatte einen Verband mit einer kühlenden Salbe bekommen, und nach ein paar Stunden humpeln war die Schwellung auch bereits zurückgegangen. Jetzt konnte sie schon wieder fast normal gehen.
Während sie nun in ihrem Bett lag, kreisten ihre Gedanken unwillkürlich um Danny Ray.
Er war wirklich süà und hatte sich total lieb um sie gekümmert. Geduldig hatte er im Krankenhaus gewartet, bis sie fertig war, um sie dann nach Hause zu fahren. Und während der Fahrt hatten sie sich toll unterhalten. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass Danny Ray sie richtig gut leiden konnte. Aber war das wirklich möglich? Bisher schien er sich nie für sie interessiert zu haben. Bis heute hatte sie nicht einmal gewusst, ob er sie überhaupt wahrgenommen hatte.
Aber Willow war noch wegen etwas anderem irritiert: Hatte sie bisher geglaubt, sie wäre bis über beide Ohren in Danny Ray verknallt, so wanderten ihre Gedanken jetzt immer öfter zu einem anderen Jungen, den sie erst ein Mal gesehen hatte, und zwar vergangene Nacht.
Gabriel.
Wie war es möglich, dass sie jetzt auch noch an ihn ständig denken musste? Sie konnte doch nicht in zwei Jungs gleichzeitig verknallt sein â oder?
Sie kam nicht dazu, weiter darüber nachzudenken, denn da fielen ihr auch schon die Augen zu, und sie schlief so tief und fest wie seit Langem nicht mehr.
Endlich Samstag!
Wie sehr hatte Willow diesen Tag herbeigesehnt, und jetzt war er endlich gekommen.
Den ganzen Tag über konnte sie an nichts anderes denken als an ihr bevorstehendes Date. Als es dann endlich Abend war und sie am vereinbarten Treffpunkt â ihrem Lieblingsort â eintraf, wartete Gabriel schon auf sie.
Es war
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