Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wer den Teufel küsst...

Wer den Teufel küsst...

Titel: Wer den Teufel küsst... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Kilborne
Vom Netzwerk:
bereits dunkel, doch die Nacht wirkte anders als beim letzten Mal: Schwarze Wolken bedeckten den Himmel, und kein einziger Stern war zu sehen. Nur ab und zu lugte der bleiche Mond zwischen den Wolken hervor. Dann geisterte sein fahles Licht über die Bucht und ließ das Meer gespenstisch aufleuchten.
    Ein starker Wind wehte und brachte einen seltsamen Geruch mit sich. Willow stutzte. Es roch wirklich merkwürdig, irgendwie nach … Tod. Ja, nach Tod und Verwesung.
    Rasch schüttelte sie den Gedanken ab und lief weiter auf Gabriel zu. Er drehte sich zu ihr um und lächelte. Sofort spürte Willow, wie ihre Knie weich wurden.
    Er nahm ihre Hand. „Komm, ich zeig dir einen ganz besonderen Ort.“
    Erstaunt sah sie ihn an. War das hier nicht bereits ein ganz besonderer Ort? Aber sie erwiderte nichts, sondern ließ sich stumm von Gabriel führen. Sie verließen den Strand und gingen zu den Klippen, die sie hinaufstiegen. Es war anstrengend, denn Willow war nicht sehr sportlich. Doch in Gabriels Nähe ging alles irgendwie leichter.
    Als sie ihr Ziel erreicht hatten, wusste Willow sofort, wo sie sich befand.
    â€žDer Smuggler’s Point“, sagte sie leise, und Gabriel nickte.
    Der Smuggler’s Point hieß so, weil an dieser Stelle vor vielen Jahren Schmuggler, die sich mit Plündern etwas dazuverdienen wollten, falsche Positionslichter anzündeten. Damit lockten sie Schiffe auf die Riffe an der Küste, die dort kenterten.
    Ein kalter Schauer lief Willow über den Rücken, als sie daran dachte. Sie mochte diesen Ort nicht. Irgendwie war er ihr unheimlich. „Was … wollen wir denn hier?“, fragte sie zögernd.
    Doch sie erhielt keine Antwort, denn in dem Moment tauchte noch ein anderer Junge auf.
    Danny Ray.
    Ãœberrascht sah Willow ihn an. „Was machst du denn hier?“, fragte sie, doch auch dieses Mal bekam sie keine Antwort.
    Die Ereignisse überschlugen sich.
    Fassungslos sah Willow mit an, wie Gabriel sich mit einem Sprung auf Danny Ray stürzte und ihn in den Schwitzkasten nahm. Danny Ray versuchte, sich zu wehren, doch Gabriel schien über schier unmenschliche Kräfte zu verfügen; er war einfach zu stark für Danny Ray.
    Willows Gedanken rasten. Was sollte denn das alles? Was tat Gabriel da?
    Sie wollte etwas sagen, etwas unternehmen, doch sie war nicht in der Lage, auch nur einen Finger zu rühren.
    Wie festgewachsen stand sie da und musste mit ansehen, wie Gabriel sein Opfer Danny Ray mit sich zog.
    Und zwar zur Abbruchkante des Smuggler’s Point.
    Eine schreckliche Ahnung beschlich sie. Sollte Gabriel etwa …? Nein, das konnte einfach nicht sein Ernst sein!
    Doch es war sein Ernst. Willow wollte schreien, Gabriel zur Vernunft bringen, aber sie brachte keinen Ton heraus. Nur ein heiseres Krächzen entrang sich ihrer Kehle.
    Plötzlich versetzte Gabriel seinem Gegner einen Stoß. Danny Ray stürzte schreiend in die Tiefe und damit in den sicheren Tod.
    â€žNeeiiin!“
    Schweißgebadet erwachte Willow aus diesem Albtraum. Es dauerte einen Moment, bis ihr klar wurde, dass sie sich nicht am Smuggler’s Point, sondern zu Hause in ihrem Bett befand. Und dass sie soeben keineswegs mit angesehen hatte, wie Danny Ray in die Tiefe gestürzt war, nachdem Gabriel ihn vom Smuggler’s Point gestoßen hatte.
    Wow! Was für ein abgedrehter Traum! Die Digitalanzeige ihres Weckers verriet ihr, dass es Punkt Mitternacht war. Sie hatte also schon einige Stunden geschlafen, war aber immer noch hundemüde.
    Deshalb dauerte es auch nicht lange, bis sie wieder einschlief. Allerdings nicht, ohne sich vorher noch einmal zu fragen, warum Gabriel in ihrem Traum ein Mörder gewesen war.
    Lou-Belle Tankersley war ein hübsches Mädchen, das aber von den Jungen kaum beachtet wurde. Wahrscheinlich lag es daran, dass sie so schüchtern war. Lou-Belle war nicht der Typ, der gern auf Menschen zuging. Sie hockte viel zu oft zu Hause in ihrem Zimmer, statt auch mal in die Disko zu gehen. Und viele Freunde hatte sie auch nicht.
    Nicht selten verfluchte sie ihre Schüchternheit. Dann aber sagte sie sich wieder, dass sie nun mal so war, und verstellen wollte sie sich auch nicht. Also begnügte sie sich mit der Hoffnung, dass ihr irgendwann schon der richtige Junge begegnen würde, auch wenn sie nicht ständig in der Disco oder auf Partys herumhing.
    Und genau das war nun passiert!
    Lou-Belle konnte es immer noch

Weitere Kostenlose Bücher