Wer den Teufel küsst...
âAlso sollten wir uns auf die Bewohner von Deadmanâs konzentrieren, die heute über achtzig sind, stimmtâs?â
âGenau das. Fällt euch da spontan jemand ein?â
âHmâ, machte Willow, âlass mich mal überlegen. Was ist denn mit dem Schwiegervater von Sheriff Fischer? Der müsste doch bald neunzig sein.â
âJa, aber er hat damals noch nicht hier gewohntâ, gab Judy zu bedenken. âDie Frau vom Sheriff ist mit ihren Eltern doch erst vor zehn Jahren oder so hergezogen.â
âAlso fällt sie weg.â Danny Ray seufzte. âWas ist mit der alten Greyson?â
Judy nickte. âSie dürfte Ende achtzig sein, also war sie damals Anfang zwanzig.â
âBingo, genau das richtige Alter!â Willow sah die anderen an. âAlso los, worauf warten wir noch? Was könnte man schlieÃlich an einem Sonntagnachmittag Schöneres machen, als einer alten Dame einen Besuch abzustatten?â
Knapp eine halbe Stunde später erreichten sie das Haus der Greysons. Soweit sie wussten, wohnte hier die alte Mrs. Greyson zusammen mit ihrer Tochter, die auch schon über sechzig sein musste.
âSagt malâ, fragte Judy, als sie vor der Haustür standen, âwas sollen wir denn eigentlich sagen? Ich meine, wir können ja schlecht fragen, ob die Greyson sich noch an die Morde von damals erinnern kann, weil wir annehmen, dass da ein Zusammenhang zu den Vorfällen von heute besteht.â
âStimmtâ, gab Willow zu, âdas wäre wohl tatsächlich nicht so schlau. Am besten sagen wir einfach, dass wir über die Ereignisse von damals einen Artikel für die Schülerzeitung schreiben. So was kommt immer gut an.â
Judy und Danny Ray nickten. Dann klopfte Willow an die Tür. Es dauerte etwas, bis von drinnen Schritte zu hören waren, die sich langsam näherten. Endlich wurde geöffnet, und die Kids standen einer Frau um die sechzig gegenüber. Das war die Tochter der Frau, mit der sie sprechen wollten.
âGuten Tag, Mrs. Greysonâ, sagte Judy freundlich und trug der älteren Frau ihr Anliegen vor.
Mrs. Greyson hörte geduldig zu, schüttelte dann aber bedauernd den Kopf. âEs tut mir sehr leid, aber meine Mutter wird euch nicht weiterhelfen können.â
âAber warum denn nicht?â, fragte Willow. âWir wollen doch nur â¦â
âWie schon gesagt, es geht leider nichtâ, unterbrach die ältere Frau sie. âEs ist nämlich so: Meine Mutter ist krank. Sie leidet an Alzheimer. Das bedeutet zwar, dass sie sich eher an Dinge erinnern kann, die schon länger zurückliegen, allerdings lebt sie im Augenblick sozusagen in der Zeit, in der sie Anfang vierzig war.â
âOhâ, machte Willow. âVerstehe. Da kann man dann wohl wirklich nichts machen. Tut uns übrigens sehr leid, das mit Ihrer Mutter.â
Mrs. Greyson nickte. âDanke. Ich wünsche euch trotzdem viel Glück mit eurem Artikel.â
Die drei Kids bedankten sich und gingen weiter. âUnd was machen wir jetzt?â, fragte Judy, als sie sich schon ein Stück vom Haus entfernt hatten.
âAm besten, wir notieren uns jetzt erst einmal alle Leute, die für uns infrage kämen, und klappern dann einen nach dem anderen abâ, schlug Danny Ray vor.
Willow hob die Schultern. âWas anderes wird uns wohl kaum übrig bleiben.â
Abends um kurz vor acht gaben Willow und ihre Freunde schlieÃlich entnervt auf.
Sie hatten sämtliche Einwohner von Dedmonâs Landing abgeklappert, die über achtzig waren, jedoch ohne Erfolg. Niemand hatte ihnen etwas Interessantes zu den Vorfällen von damals sagen können. Sofern sich überhaupt jemand daran erinnern konnte, hatte er nur das wiedergegeben, was die drei Freunde längst aus dem Internet wussten, aber keine näheren Details.
âUnd was jetzt?â, fragte Judy seufzend, als sie zum zweiten Mal an diesem Tag im Burger Shack zusammensaÃen, wo um diese Zeit mal wieder ziemlich viel los war. âJetzt sind wir genauso schlau wie vorher.â
âStimmtâ, gab Willow zu. âGebracht hat das Ganze jetzt wirklich nichts. Und mir fällt auch beim besten Willen niemand mehr ein, der uns noch irgendwas Interessantes erzählen könnte.â
âNee, mir auch nicht.â Lustlos nahm Judy einen Schluck von ihrem Shake. âSo viele alte Bewohner gibt es halt in
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