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Wer den Tod ruft: Thriller (German Edition)

Wer den Tod ruft: Thriller (German Edition)

Titel: Wer den Tod ruft: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Griffin
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war noch nicht so weit. Doch sie hatte das Potential. Eine vielversprechende Karriere lag vor ihr.
    Sie wollte ihre Zukunft nicht in einem fensterlosen Kellerbüro in Quantico verbringen. Mit etwas mehr Erfahrung konnte sie eine gute Agentin im Außendienst werden.
    Troy hatte sein Taco aufgegessen. Die Folie formte er zu einem Ball. »Wolltest du schon immer zum FBI ? Oder bist du wegen deines Vaters zufällig hineingeschlittert?«
    »Niemand wird zufällig FBI -Agent«, sagte sie. Diese Meinung brachte sie auf die Palme. »Die Annahmequote an der Akademie liegt bei …« Sie sah ihn an. »Schießt du etwa Giftpfeile auf mich ab?«
    »Schlaues Mädchen.« Er lächelte. »Ich mag es, wenn du wütend bist. Wie vor ein paar Tagen in der Marina.«
    »Ich wusste sofort, dass du kein gewöhnlicher Schaulustiger bist«, sagte sie. »Wie ein Jäger, der Beute machen will, hast du mich von Anfang an beobachtet.«
    »Spitzeninstinkt, auch hier.«
    »Du kannst von Glück sagen, dass ich dich von der Liste der Tatverdächtigen gestrichen habe. Obwohl dein Interesse an dem Fall ungewöhnlich groß ist.«
    »Schatz, mein Interesse ist für viele Dinge ungewöhnlich groß. Zum Beispiel haben mich rechthaberische FBI -Agentinnen mit sexy Zehen schon immer gefesselt.«
    Sie strafte ihn mit einem argwöhnischen Blick. »Du bist mir ein Rätsel. Wie kannst du nur an Sex denken, während ich einen Mörder suche?«
    Er packte den nächsten Taco aus. »Ich bin seit Jahren beim Mördersuchen dabei. Aber ich habe auch gelernt, wie wichtig es ist abzuschalten. Die Balance zwischen Arbeit und Leben. Lady, Sie verstehen?«
    »Die Balance zwischen Arbeit und Leben interessiert mich zurzeit einen Scheißdreck. Ich will nicht gefeuert werden, darum geht’s.«
    Sie stopfte einen weiteren Orangenschnitz in sich hinein. »Und nun zu dir. Wolltest du immer schon investigativer Journalist werden?«
    Dass sie ihm gerade ein Kompliment gemacht hatte, fiel ihm nicht auf. Denn bei ihrer ersten Begegnung hatte sie ihm vorgeworfen, Schundliteratur zu produzieren.
    »Als ich ein Kind war«, erzählte er ihr, »wollte ich nur von zu Hause weg. Nie wäre es mir in den Sinn gekommen, etwas anderes als meinen Namen zu schreiben. Damals, als ich mich bei TexOil um einen Job beworben hatte.«
    Sie sagte nichts. Er war sich sicher, dass sie alles über ihn wusste. Aber sie hatte nicht den Mumm, es zuzugeben.
    »Und wie kam es zu dem Wechsel vom Öl zur Zeitung?«
    Gut, sie war mutiger, als er gedacht hatte. Und beinahe hätte er ihr die Wahrheit erzählt. Wie der Herausgeber des Lito County Register ihm völlig unverdient eine Chance auf der Sportseite gegeben hatte. Und dass dieser Mann ein Art Mentor und Vaterfigur für ihn geworden war, bis er letztes Jahr an einem Herzinfarkt starb. Aber das klang arg sentimental, und Troy erzählte nicht gern sentimentale Geschichten.
    »Man hat mich festgenommen, weil ich einen Besoffenen mit meinem Messer traktiert hatte. Das hätte schlimm ausgehen können. Beinahe wäre ich in den Knast gewandert. Aber der Staatsanwalt hatte ein Einsehen mit mir. Ich musste ihm aber versprechen, nicht wie mein alter Herr mein Leben zwischen Öltürmen und Bars zu vergeuden.«
    »Und das hast du auch getan«, sagte sie.
    »Sieht so aus.«
    Der nächste Schnitz wanderte in ihren Mund – und er konnte sich nicht mehr zurückhalten. Er küsste sie, und seine Hände suchten ihr Haar, hielten es fest, so dass sie nicht mehr zurückweichen konnte. Sie schmeckte süß und säuerlich, besser noch als gestern Abend. Er hatte gewonnen. Denn sie küsste ihn zurück, ihre Zunge umtanzte seine und genoss den scharfen Geschmack in seinem Mund.
    Ihr Atem stockte. Sie wich zurück.
    »Es ist deines«, sagte sie.
    »Was?«
    »Dein Handy.«
    Wütend nahm Troy das Gespräch an. »Was ist los?«
    »Hallo. Habt ihr einen Fernseher in der Nähe?« Cincos Stimme holte ihn wieder in die Realität zurück.
    »Warum?« Er sah zu Elaina, die die auf den Boden gefallenen Orangenschalen einsammelte und jeden Blickkontakt mit ihm vermied.
    »In zehn Minuten gibt Breck eine Pressekonferenz.«
    »Gibt’s denn was Neues?«, fragte Troy.
    »Sie haben das Opfer von gestern identifziert. Und halte dich fest, es ist nicht …«
    »Es ist nicht Valerie?«
    Elaina sah auf.
    »Verdammt, wer ist es dann?«
    »Ein Mädchen aus Houston«, sagte Cinco. »Sie hat vor ungefähr zwei Monaten das College geschmissen und sich seitdem hier herumgetrieben. Ihre Eltern hatten sie nicht

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