Wer den Tod ruft: Thriller (German Edition)
ein Spiel der Chicago Bulls?«
»Okay, okay. Ich verstehe, worauf du hinauswillst. Ich liebe Basketball. Und für ein Spiel der Bulls …« Ein äußerst zartes Lächeln umspielte ihre Lippen. Machte er etwa Fortschritte bei ihr?
Sie blickte aufs Meer und schwieg für lange Zeit. Wie schön ihr Nacken war, wenn sie ihr Haar hochgesteckt hatte.
»Musst du dich nicht manchmal morgens kneifen, wenn du aufstehst, zum Fenster gehst und das Meer siehst?«
»Nein«, sagte er.
»Wirklich nicht?«
»Ich bin hier aufgewachsen. Für mich ist das Meer Alltag. Ich konnte schwimmen, bevor ich laufen konnte.«
»Ich war noch nie nackt baden. Es steht auf meiner Liste. Oder hat darauf gestanden.«
Er sah sie überrascht an. Hatte er richtig verstanden? »Auf welcher Liste?«
»Auf meiner Dinge-die-ich-nie-getan-habe-aber-gerne-tun-würde-Liste.« Sie warf ihm einen kurzen Blick zu. »Als ich zum FBI gekommen bin, habe ich einiges von der Liste gestrichen.«
»Warum?«
»Alles Illegale ist tabu. Auch alles, was moralisch bedenklich ist.«
Er drehte sich um und lehnte sich an die Brüstung. Dieses Gespräch reizte ihn. »Wieso ist es unmoralisch, wenn man im Meer nackt badet?«
»Da muss ich überlegen.« Noch ein Schluck Tequila. »Irgendwie ist es schon unmoralisch. Oh, jetzt weiß ich’s. Es handelt sich um unschickliches Verhalten in der Öffentlichkeit.«
»Und wenn der Strand dir gehört?«
»Gehört er dir?«
»Nein. Ich meine, nur mal angenommen.«
»Auch dann wäre es keine gute Idee«, sagte sie.
»Aber es ist eine gute Idee. Du musst es irgendwann ausprobieren. Was sage ich? Mach es jetzt, wenn du Lust dazu hast. Ich verrate es auch niemandem.«
»Wirklich?« Sie grinste. »Gehst du mit?«
Sollte er mit ihr nackt baden gehen? Keine Frage. Aber als er in ihr strahlendes Gesicht blickte, bemerkte er, wie betrunken sie war. Es war höchste Zeit, die Couch als Nachtlager zu bereiten, mit einer Flasche Mineralwasser in Reichweite. Aber das wäre das Letzte, was ihm in den Sinn kommen würde.
»Schwimme nie allein«, sagte er. »Das ist mein Wahlspruch.«
»Oh, du meinst es nicht ernst. Das sehe ich.« Sie füllte ihren Drink wieder auf. Troy zog sich der Magen zusammen.
Ihre Blicke trafen sich, als sie das Glas zum Mund führte.
»Pass auf dich auf, Elaina.« Seine Stimme war leise. Sie sah ihn mit großen Augen an.
»Warum?«
Unsicherheit huschte über ihr Gesicht. Er deutete auf die Flasche. »Findest du nicht, du hast für heute genug?«
Sie stellte das Glas ab. »Nein.«
»Du weißt, ich kann böse werden.«
Sie blickte zu ihm hoch. Ihre großen Augen leuchteten im Mondschein. »Ich weiß, dass du ein böser Junge bist.« Sie leerte ihr Glas in einem Zug und knallte es auf den Tisch. »Das war’s.«
»Und wie wär’s damit?« Er legte seine Hände auf ihre, drückte sie gegen die Brüstung und schob seinen Körper behutsam gegen ihren. War das zynisch? War das bedrohlich? Oder war es ein Versprechen? Es lag an ihr.
»Wenn ich trinke, werde ich mutig.« Sie schenkte ihm ein vorsichtiges Lächeln. »Meine Gefühle für dich machen mir Angst.«
14
Er sah sie an, bewegte sich aber nicht. Schließlich stellte sie sich auf die Zehenspitzen, um ihn zu küssen. Das genügte ihm als Zeichen. Im nächsten Augenblick war sein Mund auf ihrem – und forderte seine Belohnung.
Seine Hände vergruben sich in ihrem Haar, während sich ihre Lippen öffneten. Er schmeckte den Tequila, den sie getrunken hatten. Auf ihrer Zunge kribbelte es. Ihre Finger umklammerten seinen Hals und wollten ihn nicht mehr loslassen. Er konnte fantastisch küssen. Ob er im Sex besser war als sie? Vielleicht war er eine Nummer zu groß. Seine Hände suchten ihre Hüften, er packte kraftvoll zu, zog sie hoch und platzierte sie auf der Brüstung. Sie schob die Zunge aus seinem Mund und drehte leicht den Kopf. Ihr war schummrig.
»Jetzt gehörst du mir«, sagte er mit seiner rauen Stimme, und schon war er wieder in ihrem Mund, während seine Hände sich in ihrer Hüfte festkrallten. Er hatte gewonnen. Sie wollte dasselbe wie er. Er schob ihre Knie auseinander, drängte seinen Körper dazwischen und bedeckte Wangen und Hals mit seinen Küssen.
Ihre Fesseln verhakten sich in seinem Rücken, den Kopf warf sie nach hinten. Der Wind strich über ihren Körper. Was für ein wunderbares Gefühl! Sie aalte sich im Mondlicht und sog den nächtlichen Himmel in sich hinein.
»Gleich«, flüsterte er ihr zu und drückte ihre Oberschenkel
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