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Wer einmal lügt

Wer einmal lügt

Titel: Wer einmal lügt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Coben
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bedeutsam, aber amüsant.
    Sie war so wunderbar, etwas ganz Besonderes, und wenn es eines Ortes bedurft hätte, der ihm das noch einmal verdeutlichte, war es dieser sogenannte Gentlemen’s Club. Die Frauen hier waren grotesk. Er verstand nicht, wie irgendein Mann eine von ihnen begehren konnte. Sie sahen schmutzig, krank und unecht aus, so dass Ken sich kurz überlegte, ob Männer hier aus anderen als sexuellen Gründen herkamen, um andere Gefühle zu erkunden. Vielleicht übte der Club eine ähnliche Anziehung auf sie aus wie ein Monstrositätenkabinett auf dem Jahrmarkt.
    Ken fragte sich, wie lange diese Lorraine wohl arbeiten würde und ob er sie in einer Pause erwischte oder warten musste, bis ihre Schicht zu Ende war. Falls es überhaupt gelang, wollte Ken sie fesseln und darauf warten, dass seine Geliebte zu ihm stieß. Sie übernahm gern das Kommando, wenn es Frauen waren, denen sie beide Schmerzen zuzufügen hatten.
    Sein Handy vibrierte. Ein Blick aufs Display zeigte ihm, dass es die Liebe seines Lebens war. Er dachte an ihr Gesicht, ihren Körper, ihre Reinheit, und war so glücklich wie nie zuvor.
    Er klappte das Handy auf und sagte: »Ich liebe dich.«
    »Ich liebe dich auch, aber ich mache mir Sorgen.«
    »Oh?«
    Sie erzählte ihm von ihrem Telefonat mit Goldberg. Als sie fertig war, fragte er: »Was hältst du davon?«
    »Ich glaube, unser Freund Deputy Chief Goldberg lügt.«
    »Das glaube ich auch.«
    »Soll ich mich darum kümmern?«, fragte sie.
    »Ich sehe keine andere Möglichkeit.«
    Megan half Mason bei der Fertigstellung der Phantomzeichnungen. Sie wollte schnell nach Hause, mit Dave reden und die ganze Sache irgendwie klären. Als Broome wieder zurück in sein Büro kam, fragte er: »Soll ich Sie von einem Beamten nach Hause fahren lassen?«
    »Ich würde lieber einen Mietwagen nehmen und selbst fahren.«
    »Wir können Ihnen einen aus unserem Wagenpark zur Verfügung stellen und ihn morgen früh wieder abholen lassen.«
    »Das wäre gut.«
    Broome durchquerte das Büro. »Sie wissen schon, dass ich Ray Levine vernehmen muss, oder?«
    »Ja. Aber versuchen Sie bitte, einigermaßen unvoreingenommen zu sein, okay?«
    »Ich bin immer unvoreingenommen. Haben Sie eine Idee, wo ich ihn finden könnte?«
    »Haben Sie es schon in seiner Wohnung versucht?«, fragte sie.
    »Ich habe einen Streifenwagen hingeschickt. Er war nicht da.«
    Megan zuckte die Achseln. »Mehr weiß ich auch nicht.«
    »Wie haben Sie ihn gestern gefunden?«, fragte Broome.
    »Das ist eine lange Geschichte.«
    Broome runzelte die Stirn.
    »Über seinen Boss«, sagte Megan. »Er heißt Fester.«
    »Moment, den kenn ich. Groß und stämmig mit kahlrasiertem Kopf?«
    »Genau.«
    »Er hat doch so eine Pseudo-Paparazzi-Firma oder so was?« Broome setzte sich an den Computer und fing an zu tippen. Nach ein paar Sekunden hatte er die Adresse und die Telefonnummer von Celeb Experience in der Arctic Avenue in Atlantic City. Er wählte die Nummer, sprach mit der Telefonistin und wurde zu Fester durchgestellt. Er stellte sich als Polizist vor und sagte ihm, dass er mit Ray Levine sprechen müsste.
    »Ich bin nicht sicher, wo er gerade ist«, sagte Fester.
    »Er steckt nicht in Schwierigkeiten.«
    »Mhm. Lassen Sie mich raten. Er ist an viel Geld gekommen, und Sie wollen nur helfen.«
    »Ich muss ihn sprechen. Er könnte Zeuge eines Verbrechens gewesen sein.«
    Im Hintergrund war ein Geräusch zu hören. Mit einem unterdrückten »Psst« forderte Fester jemanden auf, ruhig zu sein. »Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Ich kann ihn für Sie auf dem Handy anrufen.«
    »Ich mache Ihnen einen Vorschlag«, entgegnete Broome. »Wie wäre es, wenn Sie mir seine Handynummer geben und ich ihn selbst anrufe?«
    Schweigen.
    »Fester, oder wie immer Sie auch heißen, Sie wollen keinen Streit mit mir anfangen. Glauben Sie mir. Geben Sie mir seine Nummer. Und rufen Sie ihn nicht an, um ihn zu warnen. Sie wären nicht froh über die weitere Entwicklung, wenn Sie das jetzt versauen.«
    »Ich mag es nicht, wenn man mich bedroht.«
    »Damit werden Sie leben müssen. Wie lautet Rays Nummer?«
    Fester sträubte sich noch ein oder zwei Minuten, lenkte dann aber ein. Broome schrieb sich die Nummer auf, warnte Fester noch einmal davor, Ray zu informieren, und legte auf.
    Dave konnte keinen klaren Gedanken fassen.
    Er nahm sich eine Auszeit von der Arbeitskampfsache, an der er den ganzen Vormittag gesessen hatte, und ging in sein Büro.
    »Kann ich irgendetwas für

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