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Wer einmal lügt

Wer einmal lügt

Titel: Wer einmal lügt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Coben
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Ordnung, Sie waren also im La Crème . Haben Sie irgendwas erfahren?«
    »Nein.«
    »Und was war nach dem Treffen im Diner? Wo sind Sie da noch gewesen?«
    »Ich bin in eine Bar gegangen. Das Weak Signal .«
    »Warum?«
    Sie wollte nicht lügen, hatte aber keine andere Wahl. »Ich hab mich da früher öfter rumgetrieben, okay? Ich hab halt eine Reise in die Vergangenheit gemacht. Wieso auch nicht?«
    »Und von da haben Sie Harry angerufen und die Sekretärin am Telefon gehabt?«
    »Ja.«
    Broome rieb sich das Kinn. »Erzählen Sie mir noch einmal vom Gespräch mit der Sekretärin. In allen Details.«
    Megan erzählte noch einmal von dem Anruf. Sie wies darauf hin, wie jung die Frau am Telefon geklungen hätte, und erwähnte auch, dass sie versucht hätte, Megan dazu zu bringen, ihr ihren Namen und ihre Adresse zu nennen. Als sie das sagte, zog Broome eine Augenbraue hoch.
    »Was ist?«
    »Ich bin mir noch nicht sicher, ob es klug wäre, Ihnen Angst zu machen«, sagte Broome.
    »Lügen machen mir Angst«, sagte sie, was sowohl der Wahrheit entsprach als auch ironisch gemeint war. »Was ist los?«
    »Na ja, überlegen Sie mal. Harry wurde gefoltert. Es ist zwar nicht ausgeschlossen, dass das jemand nur zum Spaß gemacht hat, aber wahrscheinlich wollte man damit etwas bezwecken.«
    »Zum Beispiel?«
    »Zum Beispiel, Informationen aus ihm herauszubekommen. Und vielleicht haben die Täter sie bekommen, bevor er starb, das kann ich nicht sagen. Aber offenbar haben sie sein Handy mitgenommen.«
    »Sieht so aus.«
    »Und was hat die Frau getan, als Sie dieses Handy angerufen haben? Sie hat vorgegeben, Harrys Sekretärin zu sein, um Ihnen bestimmte Informationen zu entlocken. Sie wollte wissen, wer Sie sind und wo Sie wohnen.«
    Wieder packte Megan die Angst. »Sie glauben, die sind hinter mir her?«
    »Möglich.«
    »Warum?«
    »Das weiß ich nicht, aber überlegen Sie mal. Sie tauchen nach siebzehn Jahren wieder in der Stadt auf. Am selben Tag wird Harry gefoltert, und dann versucht diese Frau, die sein Handy geklaut hat, Ihren Namen herauszubekommen.« Broome zuckte die Achseln. »Wir sollten das wohl in Erwägung ziehen.«
    »Und wenn diese Folterer Harrys Handy haben, haben sie auch meine Handynummer in der Anruferliste.«
    »Genau.«
    »Wie schwierig wäre es für die, mich anhand dieser Nummer zu finden?«
    »Die Antwort auf die Frage kennen Sie selbst.«
    Das stimmte. Jeder kannte sie. Es war lächerlich einfach. Megan schüttelte den Kopf. Sie hatte gedacht, sie könnte einfach mal einen kurzen Abstecher nach Atlantic City machen und dann unbehelligt wieder aus der Sache herauskommen.
    »Mein Gott«, sagte sie. »Was habe ich getan?«
    »Sie müssen sich jetzt noch einen Moment konzentrieren, okay?«
    Sie nickte benommen.
    »Nach diesem Telefonat sind Sie doch zu Harrys Kanzlei gefahren, oder? Vor unserem Treffen im Diner.«
    »Ja.«
    »Ich will Sie nicht noch mehr erschrecken, als ich es schon getan habe, aber denken Sie mal einen Moment über den Zeitablauf nach.«
    »Wollen Sie sagen, dass Harry gefoltert wurde, als ich an die Tür geklopft habe?«
    »Es wäre möglich.«
    Wieder erschauerte sie.
    »Aber Sie müssen mir jetzt alles über Ihren Besuch bei Harrys Kanzlei erzählen. Sämtliche Einzelheiten. Es war ja schon ziemlich spät. Die meisten Büros müssten schon geschlossen gewesen sein. Die wichtigste Frage lautet daher: Wen haben Sie dort gesehen?«
    Sie schloss die Augen und versuchte, sich zu konzentrieren. »Am Treppenaufgang bin ich einem Hausmeister begegnet.«
    »Wie sah er aus?«
    »Groß, schlank, lange Haare.«
    Broome nickte. »In Ordnung, das ist tatsächlich der Hausmeister. Noch jemand?«
    Megan überlegte. »Ein junges Paar.«
    »Im Flur? Vor Harrys Tür? Wo?«
    »Nein, die sind aus dem Haus gekommen, als ich reinging. Der Mann hat mir noch die Tür aufgehalten.«
    »Wie sahen sie aus?«
    »Jung, hübsch, wohlhabend. Sie war blond. Er sah aus, als ob er gerade Squash gespielt hätte.«
    »Wirklich?«
    »Ja«, sagte sie. »Die sahen nicht wie Folterer aus.«
    »Wie sehen Folterer aus?«
    »Auch wieder wahr.«
    Broome überlegte einen Moment lang. »Sie sagten, eine junge Frau hätte sich am Telefon gemeldet?«
    »Ja.«
    »Könnte diese Frau so alt wie die Blondine gewesen sein?«
    »Ich denke schon.« Megan verzog das Gesicht.
    »Was ist?«, fragte Broome.
    »Also, jetzt, wo Sie es erwähnen, die beiden passten da nicht hin. Also, Sie kennen doch das Haus, in dem Harrys Kanzlei ist,

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