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Wer fuerchtet sich vor Stephen King

Wer fuerchtet sich vor Stephen King

Titel: Wer fuerchtet sich vor Stephen King Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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seinen Unfall freigesetzt, die einerseits einen Durchbruch in seinem Heilungsprozess darstellen, andererseits aber so schrecklich sind, dass sie hoffentlich schnell verblassen. Eine eindringliche Geschichte, in der King seinen Autounfall verarbeitet. Man hasst die Frau geradezu, die den Hund überfahren hat.
    „The Old Dude’s Ticker“ hat King schon Anfang der 70er Jahre geschrieben, doch das Herrenmagazin Cavalier lehnte sie ab. King stellte sie schließlich dem jährlich erscheinenden Necon-Magazin zur Verfügung, der Zeitschrift der gleichnamigen Horror-Convention. Bislang hat er diese von E.A. Poes „Das verräterische Herz“ inspirierte Geschichte nicht in eine Sammlung aufgenommen.
    Erst nach der Veröffentlichung von SUNSET hingegen erschien „The Bone Church“ ( Playboy , November 2009), ein Prosagedicht um Elfenbeinjäger auf der Suche nach einem Elefantenfriedhof. Die wenigen Überlebenden, die ihr Ziel erreichen, begegnen Geisterelefanten, die sie in den Tod oder zumindest in den Wahnsinn treiben.
    Die Story „Throttle“ schrieb King zusammen mit seinem Sohn Joe Hill für die Sammlung „HE IS LEGEND“, die zu Ehren des bekannten Autors Richard Matheson herausgegeben wurde, der King stark beeinflusst hat. Die Verfasser der Storys sollten Prequels, Sequels oder Variationen von Matheson-Geschichten schreiben; King und sein Sohn entschieden sich für die Vorlage „Duel“, eine Story, die durch Steven Spielbergs Verfilmung bekannt wurde („Duell“): ein scheinbar unbemannter Lastwagen verfolgt einen Autofahrer.
    Vince Adamsons Biker-Gang „The Tribe“ hat Pech gehabt: Drogen im Wert von 60.000 Dollar sind bei einem Brand in Rauch aufgegangen. Beim Treffen mit dem Verantwortlichen gerät die Sache außer Kontrolle, die Gang muss fliehen. Doch dann kommt ihr plötzlich ein riesiger Tankwagen in die Quere. Im Gegensatz zur Vorlage hat dieser einen Fahrer, und King und Hill liefern als Höhepunkt sogar eine Erklärung, wieso er es auf die Biker-Gang abgesehen hat.
    „Morality“ ( Esquire , 2009) und „Premium Harmony“ ( The New Yorker , 2009) beschreiben jeweils „Szenen einer Ehe“. In der ersten Geschichte (die bei der Veröffentlichung als „Story of Recession“ gepriesen wurde) bekommt die Frau eines Lehrers „ein unmoralisches Angebot“ von einem Pfarrer im Ruhestand, den sie pflegt: 200.000 Dollar, wenn sie für ihn eine Sünde begeht, etwa grundlos einen kleinen Jungen zusammenschlägt. Das Ehepaar geht auf das Angebot ein, um seinen Traum vom Eigenheim verwirklichen zu können. Doch diese Tat hat gewaltige Auswirkungen auf das Leben der beiden. Finden sie anfangs noch in heißem Sex zusammen, verlieren sie schließlich im Umgang miteinander alle moralischen Grundwerte. Am Ende stehen Hass und Scheidung.
    An diesem Ende einer Ehe sind Ray und Mary Burkett schon längst angekommen. Ihr gemeinsames Leben besteht nur noch aus Streit und Gleichgültigkeit, wenn nicht sogar Hass. Als Mary während eines Einkaufs stirbt, nimmt Ray das völlig unbeteiligt hin und verspürt höchstens Erleichterung darüber, dass er nun im Auto rauchen kann – Zigaretten der Marke „Premium Harmony“, was dem Titel eine zweite Bedeutung verleiht.
    Zu einer kleinen Überraschung geriet Kings Novelle BLOCKADE BILLY, die schon wenige Wochen nach der Ankündigung als illustrierte Sonderausgabe im Spezialverlag Cemetry Dancy Publications erschien. Das limitierte Hardcover war schon kurz darauf ausverkauft; eine „reguläre“ Ausgabe, erweitert um die Story „Morality“, erschien kurz darauf bei Kings Hausverlag Scribners.
    Es ist eine Baseball-Novelle. William Blakely beginnt eine unglaublichen Karriere, doch etwas an ihm ist seltsam. Einer seiner Gegner wird auf unerklärliche Art und Weise verletzt, es kommt zu weiteren Zwischenfällen, bis dann das Rätsel um „Blockade Billy“ (so dessen Spitzname) unvermittelt von der Polizei aufgeklärt wird. Billy ist gar nicht der, für den er sich ausgibt …
    Die meisten dieser neuen Texte scheinen darauf hinzuweisen, dass King erneut das Interesse am „reinen Horror“ verloren hat, doch das tut ihnen keinen Abbruch: King zeigt sich hier in Höchstform. Er weiß seine Leser noch immer zu packen, und das nach über 40 Romanen und 200 Kurzgeschichten.
    Ein größeres Kompliment kann man einem Autor kaum machen.

„Ich spielte mit dem Gedanken, [das Nachbarhaus zu kaufen,] und Tabby sagte: ‚Warum sollten wir das tun?‘, und ich sagte zu ihr: ‚Weil wir

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