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Wer glaubt schon an Vampire? (German Edition)

Wer glaubt schon an Vampire? (German Edition)

Titel: Wer glaubt schon an Vampire? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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außergewöhnlichen Öffnungszeiten war die verschlossene Tür zumindest nicht mehr zu erklären und wenn der Besitzer krank geworden wäre, dann hätte er doch sicherlich eine Aushilfekraft engagiert! Emmi schüttelte gedankenverloren den Kopf. So etwas war kein Zufall und inspirierte förmlich zu Verschwörungstheorien, wo jemand ihre Recherche verhindern wollte.
    Ein letztes Mal versuchte sie noch durch die Scheibe der Auslage zu sehen, konnte aber in der Finsternis dahinter nichts erkennen. Frustriert drehte sie sich um und machte sich auf den Weg zu Carmelita, deren Laden ja beinahe ums Eck lag.
    Carmen wirkte nervös und flitzte rastlos durch ihren Laden. Als sie Emmi erkannte, erhellte sich zwar kurz ihre Miene, doch der Stress war ihr weiterhin deutlich anzusehen.
    „Hallo, Emmi! Sorry, aber ich bin voll in der Hektik. Ich muss noch unbedingt diese verfluchte Inventur durchsehen, aber eigentlich schleunigst auf die Polizeiwache.“
    „Zur ... Polizei?“, fragte Emmi überrascht und vergaß dabei völlig auf eine Begrüßung.
    „Ja! Der Bibliothekar weiter vorne wurde ermordet und ich bin heute mit meiner Ze ugenaussage dran.“
    „Der Biblio... waaas? Echt? Der Biblio... mein Gott . Ist das wahr?“, stotterte Emmi und spürte, wie ihre Knie weich wurden. Das ungute Gefühl von zuvor wurde schlagartig stärker und ließ sie schneller atmen. Carmen blickte überrascht auf.
    „Der Bibliothekar, Manuel Logas, wurde ermordet. Aber warum bringt dich das so durcheinander?“, fragte sie sichtlich verwundert, weil Emmis Reaktion deutlich über die normale Anteilnahme hinausging.
    „Weil ich ... weil ich vorgestern noch bei ihm gewesen bin. Eigentlich wollte ich gestern auch zu ihm, aber da war sein Laden plötzlich geschlossen. Ich habe mich zwar gewundert, aber ich habe nicht damit gerechnet, dass er gleich ...“ Emmi stockte und versuchte ihr Gleichgewicht wieder zu finden. „Und wie ... ich meine, wie wurde er ermordet?“
    „Das weiß man nicht so genau. Man hat keine Leiche gefunden, nur ... äh ... eine Menge Blut“, antwortete sie und wollte es dabei belassen, bis sie Emmis eindringlichen und fragenden Blick bemerkte. „Also gut, wenn du es unbedingt hören willst. Es muss ein bestialischer Mord gewesen sein, denn der Mörder hat eine wahre Blutorgie angerichtet, ehe er den Leichnam verschwinden ließ. Es muss ein Monster in Menschengestalt gewesen sein, wenn du mich fragst. Bestialisch eben!“, zischte sie, begann aber gleichzeitig völlig routiniert die Zahlen auf ihrer Inventurliste zu vergleichen.
    „Ein, ... ein Monster? Oh Gott!“, meinte Emmi mit erstickter Stimme und wankte ohne zu überlegen zu einem Stuhl, der zweifelsfrei antik und sauteuer war. Aber sie musst sich einfach hinsetzen, koste es was es wolle.
    Die rasche Abfolge von Bildern lief wie ein Film vor Emmis geistigem Auge ab: Helle Wange, plötzlich bekannte Gesichtszüge, blutige Schlieren auf schwarz glänzendem Glas. Das Erlebnis drängte sich mit brutaler Rücksichtslosigkeit in ihr Bewusstsein und stellte eine klare Verbindung zu einem Geschehen her, das zweifelsfrei an einem anderen Ort als dem Hotelaufzug passiert war. Trotzdem hatte sie plötzlich das Gefühl, den Mord des Bibliothekars mit ihrer Vision direkt beobachtet zu haben. Als wäre sie mit der Bestie verbunden und könnte sie wie in einem Film sehen. Diese Erkenntnis schien unmöglich, ließ sich aber nicht abschütteln ... nur Emmi würgen. Carmen eilte schnell zu ihr und tätschelte ihre Hand.
    „Tief atmen, Emmi, tief atmen! “, meinte sie, hielt weiter ihre Hand und strich ihr zugleich sanft über den Rücken. „Du bist ja vollkommen außer dir. Bist du krank oder nimmt dich das tatsächlich so her? Ist der Bibliothekar ein Freund von dir oder ein Verwandter?“
    „Nein, aber ich ...“ Emmi schluchzte. „Ich meine, ich glaube ... ich habe gesehen wie er ermordet wurde.“
    „WAS?“, kreischte Carmen und war nun selbst außer sich. „Und da warst du nicht bei der Polizei?“
    „Polizei?“, fragte Emmi verwirrt, weil sie sich wie betrunken fühlte, nur eben nicht gerade gut betrunken. Von Leichtigkeit war zumindest keine Spur.
    „Emmi!“, mahnte Carmen. „Wenn du den Mord beobachtet hast, musst du zur Polizei! So macht man das sicher auch bei dir Zuhause, wenn man ein derart abscheuliches Verbrechen beobachtet.“
    „Ja, ja, schon!“, stöhnte Emmi und verdrehte die Augen.
    „Aber was dann? Hast du zugesehen oder nicht?“
    „Äh, gesehen

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